
LAG Kreisentwicklung Miesbacher Land
In der Strategiewerkstatt der LAG entsteht eine Bodenkreisbild mit den drei Zukunftsfragen. Foto: SMG
Jahresbericht LAG
Mit dem Jahresbericht legte jetzt die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Kreisentwicklung Miesbacher Land e.V. ein Zeugnis erfolgreicher Arbeit vor. Für die Zukunft geht es darum, den LEADER-Fördertopf für die Region mit kreativen Ideen auszuschöpfen und die Entwicklungsstrategie voranzutreiben.
Mit Zuversicht und Engagement haben Landkreisbürgerinnen und Bürger im Jahr 2021 neue LEADER-Projekte angestoßen. „Es war das ereignisreichste Jahr 2021“, konstatierte LAG Manager Simon Kortus beim Jahresendtreffen. Landrat Olaf von Löwis bekannte sich als LEADER-Fan und gab seiner Freude Ausdruck, dass mit dem Fokus auf Regionalentwicklung dieses Projekt gefördert und ausgebaut werden müsse.
Simon Kortus und Michael Pelzer. Foto: MZ
Michael Pelzer, Vorsitzender von LAG, informierte, dass es bis zum Juli 2022 eine neue LEADER-Strategie geben werde. Dafür brauche es Fantasie und Ideenreichtum, um zwei Millionen Euro Fördermittel für die Region zu nutzen. Dazu sei es notwendig, noch mehr Menschen für diese Idee zu gewinnen.
Geo-Lehrpfad Hackensee. Foto: Frank Strathmann
Im Jahresbericht werden sechs Großprojekte mit über 600.000 Euro Förderung vorgestellt. Diese sind:
Holler- und Kräutertal Fischbachau
Geolehrpfad Holzkirchen
Inklusiver Coworkingspace mit Inklusionscafé Miteinand im Oberland
Festival für Menschenrechte Jetzt erst recht!
Trainingszentrum Rottach-Egern
Verkehrslenkung Tegernseer Tal
Tegernseer Talheft für Kinder
Orgelmuseum im Alten Schloß Valley.
Darüber hinaus konnten 22 Vereinsprojekte im Rahmen des Projekts „Unterstützung Bürgerengagement“ mit insgesamt rund 24 000 Euro gefördert werden. Insgesamt wurden in der Förderperiode seit 2014 79 Projekte gefördert, womit knapp neun Millionen Euro in den Landkreis investiert werden konnten.
Baukulturwerkstatt
Breitem Raum des Jahresberichtes ist der Baukultur gewidmet. Hier geht es darum, dieses wichtige Thema in der Öffentlichkeit zu diskutieren, wozu im Frühjahr ein Kommunikationsworkshop und eine Baukulturwerkstatt stattfinden sollen.
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Auf dem Weg zum zukunftsfähigen Landkreis arbeitet die Lokale Aktionsgruppe mit der Forschungsgruppe Agrar- und Regionalentwicklung Triesdorf (ART) im Rahmen des Modellprojekts „Resilienz und Landentwicklung“ des Staatsministeriums zusammen. Manfred Geißendörfer, Projektleiter von ART, stellte beim Dezembertreffen fest: Widerstands- und Wandlungsfähigkeit machen eine Region vital.
Im Resilienzmodell wird die klassische SWOT-Analyse um eine Verwundbarkeitseinschätzung erweitert. Foto: SMG
Um die Resilienzfähigkeit einer Region zu fördern, müsse man vorausschauend Krisen so meistern, dass für das Wohlergehen der Menschen wesentliche Funktionen, Strukturen und Beziehungen intakt bleiben. Dazu bedürfe es eines Sozialen Zusammenhaltes, regionaler Wertschöpfung, Sicherung der Daseinsfürsorge, des Ressourcenschutzes und Erhalts der Artenvielfalt sowie des Klimaschutzes und der Anpassung an den Klimawandel.
Für die Verwundbarkeitseinschätzung werden resilienzfördernde Ansätzen regionale Gefährdungen gegenübergestellt. Foto: SMG
In diese Richtung müssen die Instrumente der Landesentwicklung gehen, sagte Manfred Geißendörfer. Dazu gehöre auch zu eruieren, wo Gefährdungen liegen und dass Entwicklungsziel in Handlungen überführt werden. Um die lokale Entwicklungsstrategie des Landkreises zu überarbeiten, wurden in verschiedenen Formaten Wünsche für die Zukunft des Landkreises bis 2030 zusammengetragen.
37 Handlungsziele
Ausgehend von einer Evaluierung des Istzustandes wurden in einer Ideenwerkstatt Themen skizziert und eine Verwundbarkeitsanalyse des Landkreises erstellt. Daraus ergab sich in einer Strategiewerkstatt der Handlungsbedarf, aus dem bei einer Regionalkonferenz 37 Handlungsziele abgeleitet wurden. Zwei Prozesswerkstätten dienten dazu die internen Prozesse zu optimieren.
In kleinen Arbeitsgruppen ergänzen die Teilnehmenden der Regionalkonferenz Handlungsbedarfe. Foto SMG
Im nächsten Schritt sollen in einer Akteurswerkstatt die Ergebnisse mit anderen Akteuren abgestimmt werden. Danach wird die Entwicklungsstrategie dem Staatsministerium vorgelegt, das die Aktionsgruppen für die Förderperiode 2023 bis 2027 auswählt.