Komposition aus Tegernsee

09.06.2025, 15:00 Uhr, Orgelzentrum Altes Schloss Valley/Zollinger Halle, Valley

Gründung der Kantorei Tegernsee
Die Säkularisation 1803 hat in den Klöstern Tegernsee und Weyarn brutal aufgeräumt, an Kunstschätzen und Musik blieb zumindest in Tegernsee aus dem reichen Musikleben kaum mehr ein Blatt übrig. Wenigstens hat der nachmalige bayerische König Max I. Joseph den musikalischen Mangel an seiner Sommerresidenz deutlich gespürt und 1821 mit einer Schenkungsurkunde vom 04. November eine neue Kantorei gestiftet.

Erste Kompositionen für Musikschüler
Als erster Kantorei-Direktor wurde der in Waakirchen geborene Herkulan Wieser (1775-1839) bestimmt. Dieser war als Augustinerchorherr der letzte Dietramszeller Musikdirektor vor Aufhebung auch dieses Klosters. Froh, auch wenigstens durch diese neue Aufgabe wieder musikalisch tätig werden zu können, begann Wieser am 15. Februar 1822 mit dem Musikunterricht an neun Jugendlichen. Um wieder zu Noten für seine Schüler zu kommen, komponierte Wieser selbst oder er arbeitete Werke von Haydn, Mozart, Beethoven, Gyrowetz, Süßmayer oder Gleißner um.

Neueinstudierung mit MUSICA DI BAVIERA
Daraus hat 1998 Dr. Sixtus Lampl eine Missa solemnis aus dem Jahre 1831, zusammengestellt aus Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, im Pfarrhof von Tegernsee gefunden und für eine Neuaufführung abgeschrieben. Diese erfolgte ein Jahr später unter Sixtus Lampl mit den damaligen Westenhofener Barockmusikfreunden. Da die Aufführung große Begeisterung auslöste, wird sie nun in einer Neueinstudierung durch die Mitwirkenden der MUSICA DI BAVIERA in der Zollingerhalle in Valley erklingen. Als zweites Werk wird bei diesem Konzert eine Sinfonia für großes Orchester vom Weyarner Augustinerchorherrn Laurentius J. Ott aus dem Jahre 1783 zu hören sein.