Kulturherbst Schliersee 2025

Schein und Sein beim Kulturherbst Schliersee

Andreas Kuhnlein: Schein und Sein. Foto: Kulturherbst Schliersee

Mit dem Thema der Ausstellung von Andreas Kuhnlein und Hans-Günther Kaufmann zum diesjährigen Festival haben die Veranstalter ein spannendes Thema aufgegriffen. Und auch die 20 Veranstaltungen vom 5. bis 31. Oktober laden zum Besuch ein, der Vorverkauf hat begonnen.

Der Holzbildhauer Andreas Kuhnlein aus Unterwössen ist weit über Bayern hinaus für seine zerklüfteten Skulpturen bekannt. Derzeit hat er eine große Ausstellung in Burghausen und KulturVision e.V. plant im Juni eine Exklusivführung für Mitglieder mit dem Künstler, der bereits mehrfach im Landkreis Miesbach zu Gast war. Das Thema „Schein und Sein“ hat er in mehreren Doppel-Figuren, von der feinen Dame bis hin zum Kardinal umgesetzt. Dabei ist es dem Bildhauer ein Anliegen, Verletzlichkeit und Vergänglichkeit darzustellen.

Auch der Miesbacher Fotograf Hans-Günther Kaufmann steht für dieses Thema. Viele Jahre arbeitet er als Werbe- und Modefotograf an den schönsten Plätzen der Welt und jagte seinen Motiven hinterher. In dem Buch „AugenZeuge Hans-Günther Kaufmann“ hat Verena Wolf sein Leben in Gesprächen mit dem Fotografen nacherzählt, der durch Begegnungen mi Abt Odilo Lechner vom Schein zum Sein wechselte.

Kulturherbst Schliersee 2025
Diplomat Markus Ederer und Kabarettist Gerhard Polt. Foto: Kulturherbst Schliersee

Wie immer wird der Kulturherbst Schliersee mit der Vernissage der Ausstellung eröffnet, dieses Jahr am 9. Oktober. Schon vier Tage vorher am 5. Oktober gibt es ein Pre-Opening mit dem beliebten Schlierseer Gespräch. Unter dem Titel „Wir und die neue Weltordnung“ diskutieren der Schlierseer Kabarettist Gerhard Polt und der frühere Botschafter in China, Russland und Australien Markus Ederer. Von Zeitenwende wird geredet, aber was bedeutet das? Sind wir tatsächlich im Übergang von einer Weltordnung zu einer neuen? Wie wird eine neue Ordnung aussehen und was bedeutet das für Deutschland?

Mit Gerhard Polt und den nouWell Cousines geht es am 10. Oktober weiter, wenn der Schlierseer aus seinem Buch „Hundskrüppel“ liest. Matthias Well (Geige), Maresa Well (Geige), Maria Well (Violoncello) und Alex Maschke (Komposition), eine neue Formation der Well-Familie begleitet musikalisch.

Wildschütz Jennerwein v.l.Stefan Murr, Johanna Bittenbinder, Heinz-Josef Braun, Foto: Monika Heppt

Das Live-Hörspiel „Jennerwein“ gestalten am 11. Oktober Johanna Bittenbinder, Stefan Murr und Heinz-Josef Braun gemeinsam mit Musik des Art Ensembles of Passau mit Florian Burgmayr.

Das Schlierseer Bauerntheater ist mit zwei seiner Stücke aus dem Repertoire vertreten, am 14. Oktober „Die Töchter Josefs“ und am 21. Oktober „Schlüsselfertig“.


Martina Eisenreich und Andreas Hinterseer. Foto: Kulturherbst Schliersee

Auch im Bereich Musik gibt es eine Reihe von spannenden Veranstaltungen. Am 15. Oktober gastieren unter dem Titel „Into the deep“ in der Christuskirche der Akkordeonist von Quadro Nuevo Andreas Hinterseer, Filmkomponistin und Geigenvirtuosin Martina Eisenreich und der Perkussionist Wolfgang Lohmeier mit einem intensiven und experimentierfreudigen Konzerterlebnis.


Kohlhauf-Ensemble. Foto: Kulturherbst Schliersee

Mit klassischen Mozartklängen und alpenländischen Kirchenweisen wartet das Kohlhauf-Ensemble unter dem Titel „Freud und Dank“ am 17. Oktober in der Kirche St. Josef in Neuhaus auf.

Am 25. Oktober kehrt Musiker und Entertainer Marc Marshall nach Schliersee zurück, der bereits im vergangenen Jahr mit seinem Benefizkonzert das Publikum begeisterte.

Kulturherbst Schliersee 2025
Marc Marshall. Foto: Michael Hader

„Mit Pauken und Trompeten“ wird am 26. Oktober das Münchner Trompeten Consort, ein internationales Ensemble um Ausnahme-Organist und Leiter Johannes Berger aus drei Trompetern und einem Schlagzeuger in der Kirche St. Sixtus auf der Empore musizieren. „Das Konzert wird live auf eine Leinwand in den Altarraum projiziert“, erklärt Marion Riedl von der Gäste-Information Schliersee.

Auf ihr lag in diesem Jahr der Mammutanteil der Organisation vom Kulturherbst Schliersee. „Wir waren so weit, dass wir wussten, was wir bringen wollen, und hatten Termine festgelegt“, erzählt sie. Als es aber ernst wurde, erlitt Johannes Wegmann, Vorsitzender des Schliersee Touristik Vereins und Gründer und Organisator des Festivals einen Unfall. „Dann habe ich Programm, Flyer, Verträge in fünf Wochen allein aus dem Boden gestampft“, sagt sie, selbst derzeit auf Reha an der Nordsee.

Oliver Pötzsch. Foto: Frank Bauer

Für sie ist ein Highlight in diesem Jahr auch die Lesung von Oliver Pötzsch am 23. Oktober im Heimatmuseum. Als Nachfahre der Kuisls, 300 Jahre lang die berühmteste Henker-Dynastie Bayerns, schrieb er den Roman „Die Henkerstochter“. „Er hat mit seinen historischen Romanen über drei Millionen Bücher verkauft“, erzählt Marion Riedl. Er werde zu seiner Lesung, die er singend mit der Gitarre begleitet, unter anderem auch ein Skelett mitbringen.


Kinderprogramm im Wasmeier-Bauernmuseum. Foto: Kulturherbst Schliersee

Auch für Kinder gibt es im Kulturherbst Schliersee 2025 Attraktionen, etwa am 12. Oktober historische Kinderspiele im Wasmeier Bauernmuseum und am 15. Oktober „Räuber Hotzenplotz“ im Bauerntheater.


Timm Tzschaschel mit dem Orchester des Schlierseer Kulturherbstes 2025. Foto: Kulturherbst Schliersee

Zu Ende geht der Kulturherbst tradtionell mit dem Sinfonischen Festkonzert unter dem Dirigat von Timm Tzschaschel. Nach dem schwungvollen Auftakt mit Johann Strauß erklingt das Klavierkonzert a-moll von Edvard Grieg mit Solistin Tessa Catchpole. Als Höhepunkt soll mit Beethovens 5., der Schicksalssinfonie Licht über die Dunkelheit triumphieren – per aspera ad astra.

Mehrere weitere Veranstaltungen entnehmen Sie bitte dem Programm vom Kulturherbst Schliersee 2025. Der Vorverkauf über München-Ticket und bei der Schlierseer Gäste-Info hat begonnen. Dort gibt es auch ab fünf Besuchen 20 Prozent Rabatt.

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