Fusion von Tier und Mensch

Die Fusion von Tier und Mensch

Vier Werke von Andrada Ababei aus der Serie „Fusion von Tier und Mensch“. Fotos: RS

Ausstellung in Rottach-Egern

Nach eineinhalb Jahren intensiver Malerei stellt sich die junge Malerin Andrada Ababei nun der Öffentlichkeit vor. Im Rottacher Café Cristallo zeigt sie einige Werke aus ihrer Serie „Fusion von Tier und Mensch“ und bringt damit frischen Wind und neue Aspekte in die Kunstszene.

Für Andrada Adabei ist es eine Herzensausstellung, die die Verschmelzung zwischen Tier und Mensch sowie zwischen Mensch und Natur zum Thema hat. Mischwesen haben eine ewig lange Tradition in der Kunst und waren in neuerer Zeit das Markenzeichen des Schweizer Künstlers Arnold Böcklin (1827-1901), der mit seinen Hybridwesen in der Kunstgeschichte seinen Fußabdruck hinterließ. Diesem Vergleich kann die in Rumänien geborene Künstlerin natürlich nicht standhalten, aber dafür bringt sie noch eine zusätzliche Komponente in ihre Arbeit. Zum einen versieht sie manchmal ihre Bilder mit kalligraphischen Notizen wie „Identität“, „Tradition“ oder „Handwerk“, zum anderen bringt sie Stoffliches und damit Dreidimensionales ins Spiel. Und drittens stellt sie eine Verbindung zu Brauchtum und Kultur des Oberlands her und sorgt somit für eine Prise Leichtigkeit und Humor.

Fundierte Ausbildung zur Restauratorin

Andrada Ababei wurde 1990 in Rumänien geboren, besuchte dort ein Kunstgymnasium und studierte danach Restaurierung und Konservierung und beendete dies mit dem Bachelor. Danach setzte sie noch ein Masterstudium in Restaurierung und Konservierung von Gemälden und Holzskulpturen drauf. Praktika in Museen ergänzten das theoretische Wissen. 2015 zog sie nach Deutschland um.

Fusion von Tier und Mensch
Steingeiß, Mitte: Ausschnitt unterer Teil, rechts: Ausschnitt oberer Teil. Fotos: RS

Schon als kleines Kind malte sie und betätigte sich künstlerisch. Später, in der freien Malerei widmete sie sich zuerst dem Porträt und der Landschaft, wo sie über eine beachtliche Expertise verfügt und verschiedene Stile miteinander kombiniert. Durch ihre intensive Ausbildung und ihr kontinuierliches Streben nach künstlerischer Perfektion beherrscht die Künstlerin eine Vielzahl von Techniken und Kunststilen. Sie hat umfassende Kenntnisse in der Verwendung von Öl oder Acryl auf Leinwand, Tempera auf Glas sowie in vielen anderen Techniken.

Die Werkreihe „Mensch und Tier“

Seit eineinhalb Jahren arbeitet Andrada an ihrer neuen Werkreihe. „Ich habe viel recherchiert über Tradition und Tracht, über Bräuche und Symbolisches vor allem im Tegernseer Tal. Das hat mich inspiriert“, sagt sie, die in Rottach-Egern wohnt und vier Tage im Kindergarten arbeitet. Den Rest der Zeit nehmen die Familie und vor allem auch ihre kreative Arbeit ein. Acht Bilder aus der neuen Serie zieren das Café Cristallo, Kombinationen von in Acryl und Spachtelmasse auf Leinwand gemalten Tierköpfen und bayerischer Tracht, Dirndlschürzen oder Lederhosen. „In Ausstellungen und Museen beobachte ich oft, dass die Leute die Werke anfassen, mit allen Sinnen erfassen möchten.“ Diesem Drang gibt die 34-Jährige nach, indem sie echten Stoff in die Bilder integriert.


Links: Waldkönig, rechts: Waldkönigin. Fotos: RS

Der bekannte Tegernseer Maler Jürgen Welker fungierte in Andradas erster Zeit im Tal als Mentor, musste dann aber einsehen: „Lernen kann ich dir nichts mehr“, was die technischen Fertigkeiten betrifft. Sie treffen sich gelegentlich für fruchtbare künstlerische Diskussionen und den einen oder anderen Ratschlag für die weitere Entwicklung der experimentierfreudigen Künstlerin.

Wie soll’s weitergehen?

Während ihrer Studienzeit in Rumänien beteiligte sich Andrada an diversen Gruppenausstellungen, 2023 nahm sie an der Kunstmesse Innsbruck teil. Die derzeitige Präsentation ist ihre erste Einzelausstellung. Man muss kein Hellseher sein, um vorauszusagen, dass es bei der sicher nicht bleiben wird.


Links: Alpenglück, rechts: Heimatglück. Fotos: RS

Was ihr für die Zukunft wichtig ist? „Dass ich weitermalen kann, dass die Menschen schätzen, was ich male, dass sie die Andrada nicht nur als Kindergärtnerin kennen, sondern auch als Künstlerin.“ Und schließlich ist der eine oder andere Verkauf auch nicht ganz unwichtig, denn schließlich wollen auch die Materialien bezahlt werden. So, wie es aussieht, können all diese bescheidenen Wünsche locker erfüllt werden.

Die Ausstellung von Andrada Ababei „Fusion von Tier und Mensch“ ist noch bis 15. Januar 2025 zu den Öffnungszeiten des Café Cristallo zu sehen.

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