Spielerei und Perfektion

Fotoausstellung in Holzkirchen

Eine Fotoausstellung, die handwerkliches Können, gründliches Erfassen und Liebe zur Heimat offenbart: Peter Rosenmüller experimentiert und überlässt doch nichts dem Zufall.

Meine Ausstellung soll Anregung sein, die analoge Schwarz-Weiß-Fotografie nicht ganz zu vergessen und in der digitalen Fotografie Freude am Experimentieren mit einfachen Mitteln zu wecken“ sagt der pensionierte Lehrer. Das technische Wissen teilt der Initiator der Parsberger Fotoausstellung mit den Besuchern. Sein Informationsblatt schließt mit dem Hinweis: Hektisches Arbeiten ist verboten“. Womit wir beim Thema sind.

Peter Rosenmüller zeigt in seinen Schwarz-Weiß-Aufnahmen zeitlos schöne Ansichten, die von tiefer Heimatliebe künden: Das Alb-Kircherl in Irschenberg, die Landschaft am Seehamer See, die Wallenburger Allee in Miesbach, die schroffe Bergwelt am Wilden Kaiser. In München sind es Monopterus und Chinesischer Turm, der Nymphenburger Schloßpark oder die Nepalpagode im Westpark. Kulturlandschaften und Bauwerke, die prägend für unsere Gegend sind. Sie offenbaren aber auch den Lehrer, der seine Motive kenntnisreich und mit Bedacht wählt.

Optische und digitale Spielerei

Bescheiden nennt der Fotokünstler seine Bilder optische und digitale Spielerei“ und fügt hinzu, das Entwickeln meiner Bilder am Computer macht außergewöhnliches Vergnügen, wenn ich nicht nur auf Schärfe und Farbgenauigkeit achte, sondern wenn ich mit Kurven, Kontrast, Farben und Farbsättigung, Ebenen, Spiegelungen spielen kann“.

Peter Rosenmüller pflegt seit Jahrzehnten die Tugenden, die Fotografie eigentlich ausmachen: Beobachten, Warten, im richtigen Moment abdrücken. Dazu kommt noch seine intensive und zeitaufwendige Arbeit im Labor. Und der Perfektionist offenbart sich spätestens durch die perfekte Rahmung, die stimmigen Passepartouts und die wohlüberlegte Bilderhängung.

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Farbige Erhebungen und Schraffuren

Peter Rosenmüller experimentiert zwar mit der Technik, aber den Bildausschnitt überlässt er keineswegs dem Zufall. Sein Blick erfasst das Wesentliche, das Prägende eines Ortes. Wie den Klenzeschacht, den er allein durch die Perspektive zu einem leuchtenden Wahrzeichen der Bergwerksgemeinde Hausham werden lässt.
Während die Kirchen von Agatharied, Schliersee, Wilparting oder Niklasreuth nur in Ahnungen und als farbige Erhebungen oder Schraffuren zu erkennen sind. Ob analog oder digital – da beherrscht einer sein Handwerk und erweist sich auch als kritischer Geist, wie bei der Collage Abhörung rund um die Uhr“.

Wer die Ausstellung ohne Hektik betrachtet wird vieler Nuancen gewahr.

Die Ausstellung ist bis Ende Dezember bei freiem Eintritt im Atrium Holzkirchen, Münchner Str. 56, zu sehen.

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