„Allmšik“ präsentiert Debütalbum „Fünfer“

Allmšik LP Cover „Fünfer“. Foto: Millaphon Records

LP/CD -Release

Großartige Künstler brauchen nicht immer auch ein gleichermaßen großes Spektakel. Zumindest war das der Anspruch der Band „Allmšik“ für die Veröffentlichung ihres Debütalbums „Fünfer“. Das ist vielleicht als erster Überraschungseffekt, aber gewiss nicht als langfristige Aufmerksamkeitsbilanz zu sehen.

Denn was da so unscheinbar als kurze Pressemitteilung am Silvestertag 2021 in die E-Mail-Eingänge flatterte, verlor recht schnell den Anschein einer kurzen Ankündigung für noch ein Album-Release im ablaufenden Jahr. Selbst wenn der Name der Band „Allmšik“ nicht gleich ein Glöckchen im Hirn erklingen ließ, so taten es spätestens die Namen der Bandmitglieder. Denn mit Hannes Ringlstetter, Peter Brugger und Till Hofmann finden sich drei Künstler in dem Trio wieder, die jeder für sich in ihren eigenen kulturellen Bereichen glänzt.

Die Künstler

Gleichwohl Kabarettist und Schauspieler Ringlstetter auch musikalisch bereits auf den Bühnen des Landes zu hören war, hätte man eine Band nicht auch noch in seinem Repertoire vermutet. Peter Brugger ist den meisten wohl als Sänger der Band „Sportfreunde Stiller“ bekannt und schon sehr eindeutig in das Ressort Musik einzuordnen. Der Mann, der eigentlich die Bühne für andere Künstler – in der Vergangenheit auch für Ringlstetter und Brugger – bereitet und im Hintergrund agiert, ist Till Hofmann. Der Passauer Kulturmanager, Konzertveranstalter der Eulenspiegel Concerts und Betreiber des Münchner Lustspielhauses ist so etwas wie der Kopf der Band. Zumindest wenn man Ringlstetter Glauben schenken darf, der die größten Textpassagen der Lieder der kreativen Feder seines Freundes zuschreibt.

LP mit nur fünf Stücken

So unaufgeregt wie die Veröffentlichung der LP mit nur fünf Stücken wirkt, ist auch die Entstehungsgeschichte der Band. Drei Freunde, eine Hütte, ein Abend mit Schweinsbraten und geboren war das musikalische Trio. Und so gemütlich wie sich die Songs durch die eigenen Hirnwindungen ihren Weg bahnen, so gemütlich gingen die drei Freunde auch die Produktion dieser an. Denn zwischen Bandgründung und Album-Release liegen nun bereits zehn Jahre und nur drei öffentliche Auftritte.

„Was als elegisches Dichtichon startete und einst völlig anders undurchdacht war, kommt nun ziemlich überraschend als verwortete Fünffachtonsammlung dahergemorpht“, heißt es in der Pressemitteilung. Freilich, hat jeder der Drei mit seinen eigenen Projekten im vergangenen Jahrzehnt genug zu tun gehabt. Doch irgendwie haben es Ringlstetter, Brugger und Hofmann dann doch geschafft, ihre Kompetenzen in knapp 20 Minuten zu bündeln.

Diese sind im Übrigen auf der LP ohne Unterbrechung, weil nur auf eine Seite der Vinylplatte gedruckt, zu hören. Natürlich ist „Fünfer“ nicht nur in der limitierten LP-Fassung, sondern auch als CD – beide inklusive Textheft und Noten – und in den bekannten Streamingdiensten verfügbar.

Till Hofmann, Peter Brugger, Hannes Ringlstetter. Foto: Millaphon Records

Das ausgeklügelte „Nichterfolgsrezept“

„Jetzt ist halt die Frage wer spielt was und warum?“, heißt es in der Ankündigung. Nun ja, das ausgeklügelte „Nichterfolgsrezept“ der drei Bayern scheint ebenso einfach wie einleuchtend: jeder macht, was er am besten kann. „Einer erzählt was, der Nächste verknotet Gehirnwindungen und der Dritte zirkuliert antineurotisch Brenneraufwärts“, schreibt die Münchner Plattenfirma Millaphon Records. Demnach steuerte Hofmann die Erinnerungen aus seiner Kindheit und damit den textlichen Grundstock sowie Gitarrenklänge bei. Brugger zeigt seine Schlagzeug- und Gesangskünste und Ringlstetter spielt Akkordeon. Gleichwohl der „Sporti“ einen großen Teil der verbalen Liedkunst übernimmt, sind auch die anderen Bandmitglieder stimmlich beteiligt.

Geschichte von „Allmšik“

Wenn man sich mit der Geschichte von „Allmšik“ im Gedächtnis durch die zwanzig Minuten gemütliche Freude hört, schleicht sich ein noch etwas größeres Grinsen ins Gesicht. Denn im Gegensatz zu vielen anderen bedeutungsschwangeren Songs, tragen die Lieder von „Allmšik“ den Zuhörer hinfort in eine leichte Welt der Unterhaltung, die einfach gute Laune macht.

Schon der erste Titel „Tanzen und Schmusen“ lädt zum zarten Schunkeln und Schmunzeln ein und spätestens bei „Pluriversell 1“ findet man sich in den kreativen Hirnwindungen der drei Künstler wieder. Einen „Splitter vom Paradies“ erhaschend, schwoft man dann mit einigen illustren Damen im „Tanzcafé Europa“. Am Ende dieser kurzweiligen Reise, darf man dann noch „Trixi“ begegnen, die einen mitnimmt in ihre Welt des Rummels.

Alles in allem ist „Fünfer“ ein so unaufgeregt um die Ecke kommendes und doch bewegendes Album, dass sich die Band „Allmšik“ – ob sie nun will oder nicht – eben doch ein kleines bisschen mehr Aufmerksamkeit dafür verdient hat.

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