Holzkirchens Herzstück

Keine Denkverbote für Holzkirchens Herzstück

Bürgermeister Christoph Schmid (M.) mit Isabella Britze von der Bauleitplanung Holzkirchen und Konstantin Kroiß von nonconform. Foto: MH

Bürgerbeteiligung in Holzkirchen

Denkanstöße, Ideen und ein groß angelegter Bürgerbeteiligungsprozess, das wünscht sich die Marktgemeinde Holzkirchen unter Leitung von Bürgermeister Christoph Schmid für die Neugestaltung des Marktplatzes. „Wie wird das Zentrum zu einem schönen Platz für uns alle?“ Das ist die Frage, die für die Marktgemeinde im Mittelpunkt steht und dazu hat sie ein umfangreiches Projekt gestartet.

Beim gestrigen Pressegespräch in den Räumen der Bürgerstiftung Holzkirchen am Marktplatz 20 kommt Bürgermeister Christoph Schmid sofort auf die wesentlichen Intentionen zu sprechen. Eine Ideenwerkstatt, die auf Anregungen, Wünsche, Entwurfsvorschläge der Holzkirchner Bewohner und Bewohnerinnen eingeht, sie mitdenkt und sinnvoll konzipiert, soll in einem Planungswettbewerb gebündelt werden. Wie soll der Marktplatz umgestaltet werden, damit ein angenehmer, liebenswerter Treffpunkt entsteht?

Holzkirchens Herzstück
Willkommen zur Ideenwerkstatt. Foto: MH

Helfer für das Projekt Holzkirchens Herzstück

Dazu hat sich die Marktgemeinde Helfer ins Boot geholt: das Büro noncomform wird den gesamten Prozess in den Bereichen Architektur und Stadtplanung begleiten. Schon seit Mitte September hat nonconform an zehn Stellen in Holzkirchen Ideenboxen aufgestellt, in denen man seine Vorschläge zu Papier bringen konnte. Auch im Internet ist die Gruppe unter www.herzstueck-marktplatz.de vertreten und begleitet die Initiative online.


Eva Beham von nonconform. Foto: MH

Gleichzeitig ist auch das Fraunhofer Institut für Bauphysik aus Valley mit eingebunden. Die Forschungsgruppe beschäftigt sich insbesondere mit der Aufenthaltsqualität rund um den Marktplatz. Sie geht der subjektiven Frage nach, was dem Nutzer am Marktplatz gefällt und wie sehr er sich wohlfühlt. Objektiv wird diese Frage durch Lärmmessungen gestützt, die in den „Lärmkarten“ im Lärmatlas Bayern verfolgt werden können. Interessierte können sich bei www.herzstueck-marktplatz.de unter dem Reiter Forschungsprojekt noch bis 03.10.2022 einloggen.


Blick auf Holzkirchen. Foto: MH

Zusammenarbeit wird also großgeschrieben. Die Forschungsarbeit, in der Maßnahmen zur Optimierung abgeleitet werden, gehen direkt in die Planung der Gruppe nonconform ein.

Am 30.09. lädt die Ideenwerkstatt nochmal zum gemeinsamen Tüfteln bei einer Abendveranstaltung in der Zeit von 19.00-22.00 Uhr in den Festsaal im KULTUR im Oberbräu ein.

Anregungen aus Bürgergesprächen und Ideenboxen

Bürgermeister Christoph Schmid und Isabella Britze von der Bauleitplanung Holzkirchen konnten schon einige interessante Anregungen weitergeben. So nimmt das Thema Parken und Parkplätze mit Sicherheit einen großen Stellenwert ein. Dabei geht es nicht nur um Verkehrsberuhigung, Umstrukturierung, um rechtliche Möglichkeiten, um Lärmschutz und vieles mehr, sondern auch um unterschiedlichste Befindlichkeiten hinsichtlich der Gemeinwohlverträglichkeit und einzelner Partikularinteressen.


Fotos tragen zur Ideenfindung bei. Foto: MZ

Sollen Bäume am Marktplatz der Umgestaltung zu Opfer fallen? Wie sollen die Wege attraktiver gestaltet und gepflastert werden, so dass bestehende Parkmöglichkeiten besser angenommen werden? Der Bürgermeister verwies in diesem Zusammenhang auf den Herdergarten und die fast 200 unterirdischen breiten Stellplätze in der Tiefgarage an der Hafnerstraße, von denen aus der Marktplatz ebenfalls gut fußläufig zu erreichen sei.

Könnten bestimmte Stellen etwa hinter dem Kriegerdenkmal heller und freundlicher werden? Wie könnte man den öffentlichen Raum familienfreundlicher gestalten? Welche Teile rund um den Marktplatz sollten bei der Umgestaltung mit bedacht werden? Wären eine Tieferlegung oder Überdachung des Marktplatzes mögliche Optionen? Was würde mit Kriegerdenkmal, Maibaum, Abt-Kaspar-Brunnen geschehen?

Viele Ideen für einen Perspektivwechsel

Man sieht, es gibt schon eine Menge interessanter Ideen. Bürger und Bürgerinnen, Anwohner, Geschäftsinhaberinnen, Marktfieranten, alle sollen sich einbringen, mitdenken, nachdenken, mitreden, zuhören. Denkverbote gibt es nicht.


Bürgermeister Christoph Schmid (M.) mit Isabella Britze von der Bauleitplanung Holzkirchen und Konstantin Kroiß von nonconform vor dem Büro der Bürgerstiftung. Foto: MH

Astrid Erhartt-Perez Castro von nonconform drückt es so aus: „Durch einen gemeinsamen Prozess bleiben die Menschen im Gespräch. Es entsteht ein Perspektivwechsel, der mehr sein könnte als ein Parkplatzproblem. Wir brauchen ein Bewusstmachen des Vorhandenen und einen neuen Blick auf das, was entstehen kann.“

Als ersten Ausblick ist die Schlusspräsentation am Donnerstag, den 15.12.2022 im KULTUR im Oberbräu gedacht, die danach zur Ausschreibung des Planungswettbewerbs führen wird.

Was die Umgestaltung von Holzkirchens Herzstück letztendlich kosten soll, ist freilich noch nicht ausgemacht. Die Fertigstellung soll, wenn es nach Isabella Britze von der Bauleitplanung Holzkirchen geht, im Jahr 2025 erfolgen.

Zum Weiterlesen: Bilderrahmen warten auf Holzkirchner Geschichten

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