GERICHTET

Wie wollen wir zusammenleben?

3D-Modell. Foto: BDKJ in der Region München e.V.

Theaterprojekt in München

GERICHTET, ein Schauspiel mit Musik, Gesang und Film nach dem „Buch der Richter“ aus dem Alten Testament wird jetzt von dem Holzkirchner Cornelius Heuten in München mit einer Reihe von Mitwirkenden aus dem Landkreis Miesbach inszeniert. Ab sofort startet der Kartenvorverkauf.

Cornelius Heuten ist in der Region als Schauspieler und als Regisseur bekannt. Biblische Themen stehen im Fokus seines Interesses, hat er doch evangelische Theologie und Theaterwissenschaften studiert. 2019 inszenierte er in der Kirche St. Josef mit der Pfarrjugend „Die Dornen Isais“.

Lesetipp: Josef in St. Josef

Jetzt hat er sich das Richterbuch aus dem Alten Testament als Vorlage für ein Theaterstück vorgenommen. Damals wie heute stelle sich die Frage: Wie wollen wir zusammenleben?, erklärt Cornelius Heuten seine Intention. Auch damals gab es vielschichtige Krisen, die die Menschen an die Grenzen ihrer Solidarität bringen. Die Folge sind Hass, Gewalt, Ausgrenzung und Egoismus. Aber immer wieder gibt und gab es auch Menschen, die sich diesem Weg widersetzen, die Frage ist, ob dieses Vorhaben gelingen kann.

GERICHTET
Regisseur Cornelius Heuten. Foto: Quirin Kelnhofer

„Biblisch-mythologische Themen interessieren mich und ich frage, was können diese alten Geschichten, die mehrere tausend Jahre alt sind, uns heute noch geben und was haben sie mit unserer politischen Lage zu tun“, betont der Regisseur.

Das Richterbuch spiele in einer Zeit, wo es noch keine Religion gab, der Text schließe eine Lücke zwischen dem Auszug aus Ägypten und dem Errichten des Königstums, erklärt er. In dieser Zeit habe sich Gott laut der Legenden total zurückgezogen und es scheine, als wäre ihm alles Schlimme, was passiere, völlig egal.

Wir haben Recht!

Es tauche die Idee einer Gesellschaft auf, in der die Frage des guten Zusammenlebens gestellt werde und in der versucht wurde, die Probleme zu lösen. „Aber es geht immer wieder von vorn los, Unterdrückung, Krieg, Befreiung und wenn etwas Vernünftiges entstehen könne, kommt die nächste Katastrophe“, sagt der Holzkirchner.

Und wo kämen die Probleme her? Aus der Überzeugung: Wir haben recht! Die Handlungen der Menschen seien auf Gott und nicht einen Herrscher ausgerichtet gewesen, „aber es ging nach hinten los und Israel bekam einen König“, erzählt Cornelius Heuten.

GERICHTET bringt überlieferte Geschichte

Auf der Webseite des Projektes GERICHTET ist zu lesen: „Das Vorhaben in einer besseren Welt zu leben, scheint von Anfang zum Scheitern verurteilt. Ist das die Moral; ist das das Menschenbild des alttestamentarischen Buchs der Richter?“

Man wolle sich mit der in der Bibel überlieferten Geschichte in den Formen des Theaters, der Musik und des Films auseinandersetzen, sagt der Regisseur. Bei den Proben sei man von den globalen Ereignissen überrollt worden. „Da gibt es antisemitische Straftaten und wir erzählen eine israelitische Geschichte im Austausch mit jüdischen Gemeinden“, erklärt er.

GERICHTET
Florian Gutberlet, Christian Selbherr und Cornelius Heuten. Foto: Quirin Kelnhofer

„Wir haben viel Potenzial in den biblischen Texten entdeckt, das zu Diskussionen Anlass gibt.“ So sei er überzeugt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für dieses Projekt sei. Es sei ein Kooperationsprojekt des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend und der Erzdiözese München und Freising, gefördert vom Bezirk Oberbayern und dem Bezirksjugendring Oberbayern.

Aktuell seien es 70 Leute, die an dem Projekt mit Theater, Film und Livemusik mitwirken. Andreas Bichler aus Holzkirchen hat die musikalische Leitung und der Holzkirchner Mathias Wolf die technische Leitung.

Auch die Schauspieler sind größtenteils aus dem Landkreis Miesbach: Max Küfler, Caroline Dauer, Katharina Antonin, Florian Gutberlet, Christian Selbherr und Hanna Blüm.

Die Inszenierung GERICHTET wird die Premiere am 27. April 2024 in der Jugendkirche in München (Preysingstraße 93) feiern. Weitere Aufführungen finden am 30. April, 1., 3. und 4. Mai statt. Der Kartenvorverkauf startet jetzt über ein Reservierungssystem auf der Webseite.

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