Künstlerin Eli Miklavcic mit ihrem Raben.

Die Natur der Eli Miklavcic

Die Malerin und ihr Rabe: Die Bilder von Eli Miklavcic bewegen sich zwischen Natur, Mystik und Realität. Foto: Selina Benda

Ausstellung Eli Miklavcic Bad Wiessee

Eine Auszeit in der Natur – für die Malerin Eli Miklavcic Inspirationsort für viele ihrer Werke, von welchen sie einige Unterschiedliche in ihrer Einzelausstellung im Grünen Raum in Bad Wiessee zeigt. Dort lädt sie die Besucher ein, in die Stille und Magie der Natur einzutauchen und in ihren Bildern wiederzufinden.

„Bei einem Spaziergang im Wald kommen mir die meisten Ideen“, erklärt die Künstlerin. Eli Miklavcic ist eine realistische Malerin, auch wenn ihre Werke immer ein Hauch Mystik, feine Abstraktion und eine besondere Energie umgeben.


Einfach Schön: Magnolien von Eli Miklavcic. Foto: SB

„Ich mache mein Innenleben in meinen Werken sichtbar“, sagt die Slowenin, die erst mit 27 Jahren ihr Kunststudium an der Hochschule für Zeichnen und Malen begann. Zuvor war sie als Vermessungsingenieurin in Slowenien tätig, „aber das machte mich nicht froh.“ Die Kunst hingegen eroberte ihr Herz – „egal was ist, ich male immer weiter“, betont sie. 2018 zog sie nach Holzkirchen und begeistert die Region mit ihren Kunstwerken.

Die Natur, ihre Tiere und Geschichten

Sowohl in der Meditation als auch in der Natur findet die 40-Jährige ihre Inspiration. „Ich liebe alle Tiere, sie sind immer großes Thema bei mir“, erzählt sie. Im Grünen Raum in Bad Wiessee zeigt sie nur einige ihrer vielen tierischen Begleiter. Etwa einen Wal, der sich zwischen den Mondphasen scheinbar schwerelos durch die Sphäre bewegt oder ein stolzer Rabe auf weißem Hintergrund, der mit wachem Blick seine Schönheit präsentiert.


Tiere, ihre spirituelle Bedeutung und Geschichte sind oft Motiv für Eli Miklavcic. Foto: SB

„Ich suche immer eine Geschichte in den Tieren, eine Verbindung zur Spiritualität“, beschreibt es die Malerin. Stolze, starke Tiere mit einer tieferen Bedeutung, die sie aber auch in so kleinen scheinbar zarten Wesen wie einer Motte wiederfindet. Manche ihrer Bilder zieren immer andere kleine goldene Symbole: „Diese fallen mir passend zu den Tieren ein.“

Gold aus anderen Welten

Dabei setzt Eli Miklavcic vor allem auf Ölfarben mit Elementen aus 24 Karat Blattgold. „Gold ist keine Farbe, es ist ein Element aus einer scheinbar anderen Welt und gibt den Bildern eine weitere Dimension.“ Oft enthalten ihre Werke Strukturpasten, wie das imposante Werk „Golden night light“. Der realistisch-abstrakte Mond auf einer großen quadratischen Leinwand zieht sofort in seinen Bann und die Malerin sagt: „Wir können immer andere Dimensionen sehen, wenn wir wollen.“


„Golden Night Light“: Goldelemente bringen eine weitere Dimension in die Bilder der Künstlerin. Foto: SB

Auch die Natur sei nicht nur wie im Märchen schön, es herrsche Leben und Tod gleichermaßen, doch diese Balance bringe Ruhe mit sich. „Aber auch die universelle Schönheit hat etwas, sie ist harmonisch, also warum nicht auch einfach schöne Dinge malen?“ So entstanden ihre Werke von Magnolienblüten, die mit ihrer kräftigen Farbigkeit und zarten Details eine Wohltat für das Auge sind.

Naturschauspiel zur Eröffnung

Bei der Vernissage nahm die Malerin ihre Gäste anhand Naturgeräuschen von Vogelzwischern mit in den Wald. „Diese Geräusche machen etwas mit dem Menschen, beruhigen“, erklärt sie. Bewusst habe sie keine Musiker engagieren wollen, „ich möchte, dass die Leute mit mir gemeinsam diese Ausstellung gestalten.“ Einen Audiobeitrag zum Thema Sehnsucht und Natur lieferte Urmel Saurle mit Auszügen aus dem Buch „Alles fühlt“ von Andreas Weber. „Ich wollte, dass es eine andere Art von Vernissage wird“, freut sich die Holzkirchnerin.


Großes Interesse bei der Vernissage. Foto: Monika Haimerl

„Ich liebe es zu hören, was die Leute denken und fühlen, wenn sie meine Bilder betrachten“, gibt sie zu. Dabei halte sie sich bewusst zurück, erst ihre eigenen Interpretationen zu erklären, „denn jeder hat eine andere Perspektive auf alles“. Auf Nachfrage erzählt sie, was sie in dem zweiten großen Bild ihrer Ausstellung sieht. Es zeigt ein Frauenantlitz, geschlossene Augen, pastellige Farben und die Andeutung einer Krone aus Blattgold.


Die schlafende Königin wird noch fertiggestellt und erhält dann ihren finalen Namen. Foto: SB

„Sie ist eine Königin, aber sie weiß es noch nicht, so wie viele Frauen das über sich selbst nicht wissen.“ Tatsächlich ist das Werk noch nicht abgeschlossen, im Rahmen der Öffnungszeiten der Ausstellung im Grünen Raum, dürfen die Besucher der Künstlerin bei der Fertigstellung der „schlafenden Königin“ beobachten. „Ihren finalen Namen weiß ich noch nicht, den gebe ich immer zum Schluss.“

Stete Weiterentwicklung

Es sei wichtig für Künstler, sich weiterzuentwickeln. „Manchmal stoße ich bei einem Bild, das ich machen möchte, an meine Grenzen, dann sage ich zu mir selbst: Eli, du musst üben“, erzählt sie lachend. Eine andere Technik, welche sie verwendet, ist die Aquarellmalerei.


Auch Aquarelle fertigt die Malerin aus Holzkirchen an. Foto: SB

Zarte Farbverläufe und gleichzeitig eine kräftige Farbigkeit geben den unterschiedlichen Motiven wie einer Eule oder einer Frau ihre Ausdruckskraft. Wer die anspruchsvolle Technik der Aquarelle mit der Künstlerin persönlich ausprobieren möchte, kann dies im Rahmen eines Workshops in der Ausstellung tun. „Ich erkläre alles Schritt für Schritt und die Teilnehmer malen ihre eigenen Bilder.“

Zum Weiterlesen: Das goldene Licht des Mondes

Die Ausstellung von Eli Miklavcic im Grünen Raum (Sanktjohanserstraße 2) ist noch bis 06. Juli 2025 zu sehen. Die Öffnungszeiten sind: am 16.6, 19.6, 25.6, 3.7 und 5.7 von 14 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung unter telefonisch 0174/3264383. Am 22. Juni findet der Aquarell-Workshop statt. Eine Anmeldung ist bei Eli Miklavcic per E-Mail an eli.miklavcic@gmail.com nötig.

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