Die Pizzeria in Schaftlach. Foto: MZ

Ausstellung in Schaftlach

Ein letztes Mal präsentiert sich die Künstlergruppe KunstStatt mit Gästen in der Alten Pizzeria in Schaftlach. Das Haus soll im kommenden Jahr abgerissen werden und so heißt die am morgigen Freitag eröffnete Ausstellung Abriss Artists.

Vor genau zwei Jahren organisierten sich Künstlerinnen und Künstler in Eigenregie zu KunstStatt. Der Begriff ging hervor aus Kunst statt Pizza. Die leerstehende Pizzeria am Bahnhof sollte fortan für die Kunst genutzt werden. Hier fanden nicht nur Ausstellungen statt, sondern auch Kinderprogramme und Workshops.

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Jetzt ist Finalzeit in Schaftlach. „Wir werden Augen und Ohren offenhalten, um neue Ausstellungsräume zu finden“, sagt Michael Bachmann, Fotograf und Ansprechpartner der KunstStatt-Gruppe.

Wie immer bei ihren Präsentationen haben sich die sechs KunstStattler auch dieses Mal wieder Gäste eingeladen. Unter ihnen ist auch Oleksandre Ostapenko, der 16jährige Maler aus der Ukraine, der beim Nachwuchsfestival LandkreisTalente mit seinen Werken im Haindlkeller Miesbach auffiel.

Die Gruppe selbst, so berichtet Michael Bachmann, habe sich für diese Ausstellung das Thema „Wasser“ vorgenommen. Jeder der Gruppe habe mindestens ein Bild zum Thema beigesteuert, während die Gäste unterschiedliche Arbeiten einreichten.

Lizzy Hladik. Foto: MZ

Startet man die Besichtigung im Uhrzeigersinn, trifft man als erstes auf Acrylbilder von Lizzy Hladik, die sich schon lange mit dem Thema Wasser befasst. Auch hier zeigt sie die Bewegung des Elementes in ihrer Dynamik ausdrucksstark.

Agnes Wieser. Foto: MZ

Agnes Wieser hat einen Hai gemalt. Er kommt direkt auf den Betrachter zu, sieht aber nicht furchterregend aus. Die Komposition und Farbgebung des Bildes lassen sofort die spezifische Handschrift der Künstlerin erkennen. Diese ist auch in ihrer Skulptur im Nebenraum offensichtlich.

Thomas Jarzina. Foto: MZ

Auch das gegenüberliegende Triptychon hat die besonderen Merkmale des Fotografen und Designers Thomas Jarzina. Wie immer taucht die Frage auf: Ist das gemalt oder fotografiert? Der Holzkirchner Künstler hat eine eigenständige Technik entwickelt, deren Wirkung frappiert.

Michael Bachmann

Zum Thema Wasser stellt Michael Bachmann eine dreiteilige Arbeit vor, in der er die drei Aggregatzustände verarbeitet hat: Eiswürfel, Wasser und Dampf. In einer weiteren großen Arbeit hat der Fotokünstler eindrucksvoll die Schlieren von Rauch abgelichtet. „Lautlos“ nennt er die große Arbeit, weil sie auf ihn die Wirkung von Stille erzeugt habe, sagt er.

Saeid Ahmadi. Foto: MZ

In den Ecken stehen kleine Metallskulpturen des iranischen Bildhauers Saeid Ahmadi, der 2022 mit seiner Familie aus der Ukraine flüchten musste. Sie sind gegenständlich gearbeitet und haben Themen, die auf die Gesellschaft und Zeit bezogen sind. Sie heißen „Erinnerung und Geschichte“ oder „Mein Vaterland Lorestan“.

Sandro Thomas ANTIK. Foto: MZ

Sandro Thomas alias ANTIK zeigt eine geometrische Arbeit zum Thema Wasser und beweist seine Vielseitigkeit mit Installationen, beispielsweise recycelt er Arbeitsmaterialien zu einem Schlüsselbrett.

Oleksandr Ostapenko. Foto: MZ

Oleksandr Ostapenko präsentiert sich mit einigen Bildern, die er auch im Haindlkeller ausstellte und einigen neuen Werken. Auffallend ist die Detailtreue, die sehr exakte Arbeitsweise des jungen Künstlers, der mit seiner großen Begabung punktet. Zusätzlich hat er poetische texte angefügt.

Simone Möller. Foto: MZ

Im rechten großen Raum findet sich eine aussagekräftige Fotografie zum Thema Wasser von Simone Möller.

Eli Miklavcic. Foto: MZ

Anschließend ist Gastkünstlerin Eli Miklavcic mit Frauenporträts zu sehen. Zwei davon waren bei ihrer Ausstellung im KULTUR im Oberbräu Holzkirchen zu sehen, zwei sind ganz neue Arbeiten. Die Künstlerin nennt sie „Socerer – Hexenmeister“, sie haben eine mystische Anmutung.

Hein König. Foto: MZ

Gastkünstler Hein König trafen Agnes Wieser und Sandro Thomas, als sie in Bad Tölz einen Kurs abhielten. Der Gastkünstler zeigt abstrakte Gemälde, die zum Teil plastische Details erkennen lassen.

Norbert Herbert. Foto: MZ

Zum Abschluss des Rundgangs trifft man auf neue Arbeiten von Fotograf Norbert Herbert. Der Gastkünstler aus Gmund befasst sich intensiv mit Digitalart, die er auf Leinwand fertigt.