Familientreffen

Familientreffen in der WeyHalla

Moderator Erich Kogler. Foto: Petra Kurbjuhn

Veranstaltung in Weyarn

Der Versuchsballon platzte nicht, sondern erwies sich als Erfolgsmodell und wird deshalb fortgesetzt. Der Kessel Buntes Oberland mit 18 Mitwirkenden eröffnete den Sommertraum und begeisterte das Publikum.

Girgl Ertls Idee, das TV- Format des DDR-Fernsehens ins Oberland zu holen und KulturVision mit der Organisation zu beauftragen, funktionierte. Das lag in erster Linie an den großartigen Mitwirkenden der verschiedenen kulturellen Sparten, die unter der eloquenten und humorvollen Moderation von Erich Kogler agierten.

Folge 1 von „Kessel Buntes Oberland“

Es sei ein Familientreffen, sagte er, denn KulturVision sei eine Familie und die Künstlerinnen und Künstler seien eine Familie. Kultur als das zentrale Nervensystem der Gesellschaft zeige an diesem Abend seine verschiedenen Facetten.

Der Kessel Buntes, so informierte er, sei im DDR-Fernsehen ab 1972 21 Jahre lang mit insgesamt 11 000 Mitwirkenden gelaufen. Heute also starte Folge 1 in Weyarn.

Familientreffen
Clara Michel und Andi Bichler. Foto: Petra Kurbjuhn

Den Abend eröffneten Clara Michel und Andi Bichler von Cosmic Phonecall und sie beschlossen ihn auch, symbolisch dafür, dass er eine runde Sache war. Mit ihren charismatischen Stimmen interpretierten sie Leaving On A Jetplane von John Denver und Yellow von Coldplay.


Theresa Bichelmeier. Foto: Petra Kurbjuhn

Mit Theresa Bichlmeier aus Warngau kam eine junge Musikerin auf die Bühne, die Klassik auf dem Tenorhackbrett spielt, ein weniger bekanntes Instrument mit größerem Tonumfang als das normale Hackbrett und Dämpftechnik. Mit einer Konzertstudie und mit spanischen Variationen bewies sie ihr spielerisches Können und ihre Virtuosität.

Familientreffen
Isabella Heller. Foto: Petra Kurbjuhn

Still wurde es danach mit Isabella Heller, die eigene Gedichte vortrug. „Bäume ausreißen“, ein selbstironisch verfasster Text sowie eine Hommage an ihre Wahlheimat Schliersee zeigten ihr Talent, auf jedes einzelne Wort zu hören und so der Sprache einen ungeahnten Sinn abzulauschen.


Diego Fernández Diez und Elias Leckner. Foto: Petra Kurbjuhn

Mit Elias Leckner und Diego Fernández Diez hatte Erich Kogler, Leiter der Musikschule Tegernseer Tal, zwei Schüler zum Familientreffen mitgebracht, die mit Saxofon und Klavier und ihrem außergewöhnlichen musikalischen Können faszinierten. Kein Wunder, dass Elias ab Herbst am Mozarteum Salzburg aufgenommen wurde.


Fee. Foto: Petra Kurbjuhn

„Wenn ich groß bin“ hieß der Poetry Slam von Fee, die aus Lüneburg anreiste, wo sie Kulturwissenschaften studiert. Sie schreibt schon Texte seit über fünf Jahren und steht damit immer mal wieder auf kleinen Bühnen, so auch in Holzkirchen beim Poetry Slam von KulturVision. Ihre Botschaft: Nicht wenn ich groß bin, sondern was will ich jetzt sein!


Filmpremiere. Foto: Petra Kurbjuhn

Das Genre Tanz vertrat die Modern Dance Gruppe von Isabella Winkler. Als Premiere durfte das Publikum einen Film erleben, den die Gruppe unter der Weyarner Autobrücke mit Licht und Rauch Designern (Laurenz Winkler und Luis Röttgermann) drehte. Gefilmt und geschnitten hat David Schimm.

Live trat die Gruppe im zweiten Teil nach einer Choreografie von Isabella Winkler mit eigener Entwicklung auf, eine wunderbare Ergänzung zu Musik und Text.


Modern Dance Gruppe von Isabella Winkler. Foto: Petra Kurbjuhn

Mit der Domraspielerin Yulia Merten kam eine Musikerin auf die Bühne, die Freude, Leichtigkeit und den Genuss des gegenwärtigen Moments durch die Sprache der Musik vermitteln will, wie sie sagt. Ihr Stück „Song From a Secret Garden“ von Rolf Lovland möge dazu anregen, das eigene Leben wie einen Garten zu gestalten. „La Paloma“, eindrucksvoll auf der Domra wiedergegeben, führte in die Pause.


Textilarbeiten von Anna Obermüller und Werke von Clara Bertram. Foto: MZ

Diese diente dazu, die Ausstellung von fünf jungen Künstlerinnen anzuschauen. Anna Obermüller ist Grafikerin und Designerin. Sie zeigte Kleidung und Schuhe, witzig präsentiert, die sie beschriftete, sowie einen Wandteppich.


Werke von Luce Hirsch und Sophie Merten. Foto: MZ

Die Köpfe von Clara Bertram in Malerei und Skulptur faszinieren durch ihre starke Ausstrahlung. Auch Luce Hirsch hat sich der menschlichen Figur in ihrer Malerei und Holzarbeit gewidmet. Die erst 14-jährige Sophie Merten zeigt ihr Talent mit Porträts und Tierstudien.


Werke von Pia von Miller. Foto: MZ

„Nie wieder“, stickte Pia von Miller auf ihr Kissen. Die junge und bereits etablierte Grafikerin und Künstlerin zeigt auch zwei grafische Werke


Theresia Benda-Pelzer, Judith Heimerl und Verena Hitzelsberger bewerben sich um einen Job. Foto: Petra Kurbjuhn

Nach der Pause zeigten Mitglieder des FLTB unter Regie von Ingrid Huber die Schwierigkeit, einen Job zu besetzen. Der von Alexander Harlander gedrehte Film war zum 20-jährigen Bestehen von KulturVision entstanden.

Worüber sie sich nicht schämt, erklärte Fee in ihrem Slam, ein Aufruf an Frauen, es ihr gleich zu tun. Ganz anders, aber ebenso berührend die Botschaft von Isabella Heller in ihrem Gedicht „Lass mich nie stumpf werden“, ich will berührt werden von der Welt.


Yulia Merten. Foto: Petra Kurbjuhn

Theresa Bichlmeier, Elias Leckner und Diego Fernández Diez und Yulia Merten mischten den Kessel mit ihren hochkarätigen musikalischen Beiträgen auch im zweiten Teil des gelungenen Abends ordentlich auf, bevor Clara Michel und Andi Bichler den Kehraus mit Johnny Cashs „Jackson“ spielten.

Fazit: Folge 2 ist in Vorbereitung!

Der Sommertraum in der WeyHalla lief vom 10. bis 13. Juli und fand in dem Big Band Konzert mit Bastian Push seinen krönenden Abschluss.

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