Musiksommer am Walchenseekraftwerk

Volksmusik am Walchensee?!

Sonja Schroth, Josef Kloiber, Martin Regnat und Leonhard Schwarz (v.l.) beim Musiksommer am Walchenseekraftwerk. Foto: Hubert Huber

1. Musiksommer am Walchenseekraftwerk

Zum letzten Mal ging am Freitag der Vorhang auf beim 1. Musiksommer am Walchenseekraftwerk. Nach einigen moderneren Konzerten wurde es diesmal etwas traditioneller. Ein Isar- & Loisachtaler Musikabend stand auf dem Programm. Doch lassen Sie sich vom Titel nicht täuschen – dieser Abend wurde nicht von bayrischer Volksmusik dominiert.

Volksmusik am Walchensee! Volksmusik am Walchensee? Für das letzte Open-Air-Konzert stellten Josef Kloiber, Sonja Schroth, Martin Regnat und Leonhard Schwarz ein besonderes Programm zusammen. Getreu dem Titel „Isar- & Loisachtaler Musikabend“ glänzte immer wieder Lokalkolorid hervor, doch ging die Reise weit über die Grenzen des Isar- & Loisachtals hinaus.

Heimat

Den Start machte die Steirische Harmonika. Ganz leise und gefühlvoll entlockte Martin Regnat ihr einen Walzer, bis Leonhard Schwarz am Kontrabass und Josef Kloiber an der Gitarre schwungvoll mit einstiegen. Eine traditionelle Besetzung, die im Laufe des Abends immer wieder auftauchen sollte.

Erst für die nächsten Lieder kam Sonja Schroth dazu. Die stimmgewaltige Sängerin und Musikerin fügte sich äußerst charmant in die Gruppe ein. Sie verfeinerte mit ihrer rauchigen Stimme die Texte von Josef Kloibers Liedern. Kloiber, der Großneffe des legendären Volkssängers „Kraudn Sepp“, hatte viele selbstgeschriebene Stücke im Gepäck. So sangen sie etwa vom Haifisch Mackie/Mci, der seine Konkurrenten einfach auffrisst („Und der Haifisch, der hod Zahnderl…“) oder vom „Hätt i, dad i, waar i“ in „Warst ned aufigstieng, warst ned obagfoin“.

Urlaub

Die Reise des „Volksmusikabends“ führte schließlich mit dem Musettewalzer „Petite boutique“ nach Frankreich, wo sich das Publikum fühlte, als ob es durch Pariser Straßen flanierte. Auf die Melodie des Champs-Élysées sangen die Sommerfrischler Kloiber und Schroth dann mit etlichen deutsch-französischen Vokabeln „Du host koa Chance, koa Chance beim Lisä“. Mit griechischer Volksmusik ging es weiter nach Kreta und von da aus wieder zurück auf die heimischen Berge zum „Sommersonnenwend“. Ein Lied voller schöner Seiten, voller Sehnsucht und Hoffnung. „Sommer, bleib von mir aus as ganze Jahr“, heißt es darin. Wie passend, dass an diesem Abend ausnahmsweise mal wieder die Sonne schien.


Isar- & Loisachtaler Musikabend. Foto: Hubert Huber

Ferne

Nach der Pause spielten die Musiker den Blues. Sie erzählten musikalisch von Weite und Freiheit in den nordindischen Bergen. Und sie vereinigten französische und russische Elemente in Martin Regnats Komposition „Merci, Natascha“. Besondere Aufmerksamkeit von Seiten der Zuhörer forderte die „Country-Version of Jennerwine“, in der Josef Kloiber mit einem Mix aus bayrischer und englischer Sprache und einer Country-Begleitung versuchte aus dem Gewohnten auszubrechen.

Sommernacht

Zum Schluss gab es dann nochmal etwas zum Träumen – den „Sommernachtswalzer“. Und hintendrauf noch eine Huldigung an den Wettergott, der es an diesem Abend so gut mit uns gemeint hatte. Der „Weda Macher“ hatte doch tatsächlich am letzten Tag des 1. Musiksommer am Walchenseekraftwerk noch einmal gutes Wetter gesendet, nachdem vorher schon alles dabei war, von Regen über Wind bis Kälte.

Hoffen wir, dass die Veranstalter bei einem möglichen 2. Musiksommer mehr Glück mit dem Wetter haben werden!

Zum Weiterlesen: Aus den Sümpfen Louisianas an den Walchensee

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