Debütroman von Christine Rummel

Der Jugendromand „Iris und Pippa – Abenteuer am Alpenrand“. Foto: Isabella Krobisch

Vorstellung Debütroman

Der Weg in die Welt der publizierenden Autoren ist nicht einfach. Christine Rummel aus Weyarn hat es mit ihrem Debütroman „Iris und Pippa – Abenteuer am Alpenrand“ jedoch geschafft. Vergangene Woche stellte Sie das im März dieses Jahres erschienene Buch bei einer Lesung im Kulturzentrum Waitzinger Keller in Miesbach vor.

„Nur noch für mich zu schreiben war mir irgendwann nicht mehr genug“, erinnert sich Christine Rummel an den Moment, in dem sie der Ehrgeiz packte. Material für Geschichten hatte sie genügend im Kopf, erzählt sie. Schon als sie selbst noch als kleines Mädchen auf ihrem Norweger-Pony „Nelly“ über die Wiesen in Bad Feilnbach – woher die mittlerweile 35-Jährige stammt – ritt, dachte sie sich hunderte von Geschichten rund um Pferde, Reiterferien und Abenteuer aus. Das Schreiben war schon immer ihre Leidenschaft, seit vielen Jahren ist sie deshalb auch Mitglied der Schreibwerkstatt von KulturVision e.V.

Debütroman über Umwege

Doch erst in ihrer zweiten Elternzeit setzte sie sich an den Laptop und brachte all die gespeicherten Geschichten aus ihrem Kopf auf Papier. „Ein heilloses Durcheinander, die Seiten wurden immer mehr und mehr und die Geschichten passten hinten und vorne nicht zueinander“, erinnert sie sich lachend an ihre Anfänge. Bis 14. Januar 2022 versuchte sie, Struktur in die vielen verschiedenen Geschichten zu bringen.

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„Das weiß ich so genau, weil das der letzte Tag war, an dem ich mir in mein Notizbuch „Texte überarbeiten“ geschrieben hatte. Am nächsten Morgen dann stand sie auf, warf alles bisher Entstandene über den Haufen und fing komplett bei Null an. Nun, nicht ganz komplett, denn die Idee für ihren Debütroman „Iris und Pippa – Abenteuer am Alpenrand“ hatte sie auch da schon im Kopf.

Zwei unterschiedliche Mädchen

Nach dem Schneeflockenprinzip sei sie dann vorgegangen und habe sich so immer weiter in dem Jugendroman vorgearbeitet. Dieser dreht sich um zwei 16-Jährige Mädchen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen auf dem Oswaldhof in der Rogenau landen, einem Dorf im Voralpenland. Die sensible Tierfreundin Iris versucht sich auf dem Reiterhof von einem Umzug mit ihren Eltern aus Sibirien nach Deutschland und der damit verbundenen Trennung von ihrem ersten festen Freund abzulenken.

Die Weyarnerin Christine Rummel las aus ihrem Debütroman vor. Foto: Isabella Krobisch

Die zielstrebige Mode-Influencerin Pippa hingegen, ist eher unfreiwillig in Bayern gelandet. Ihre Eltern haben sie auf den Bauernhof geschickt, um dort das wahre Leben, fernab von Instagram und Co. kennen zu lernen. Natürlich dürfen in einem Jugendroman nicht die Schmetterlinge im Bauch fehlen und als es plötzlich um Leben und Tod geht, merken die beiden Mädchen, dass sie viel mehr zu bieten haben als das, was sie bisher von sich wussten.

Eine neue Welt

Auch Christine Rummel musste sich auf neues Terrain begeben. Denn im Gegensatz zu ihrem Wissen über Pferde, kannte sie sich in der Welt der Sozialen Medien bis zu ihrem Buch nicht aus. Mit der Zeit wurde die Plattform Instagram aber viel mehr als nur Recherche-Tool für die Weyarnerin. „Ich habe mir sogar meine Testleser für das Buch dort gesucht“, sagt sie.

Die lieferten ihr ungefiltertes und ehrliches Feedback zu ihrem Roman und so weitete sich dieser von ursprünglich fünf auf 30 Kapitel aus und wurde um 10.000 Wörter reicher. Auch das Model, natürlich mit Pferd, fand sie auf Instagram und so entstand das Buchcover mit Hilfe von Social Media. Bis zu diesem Zeitpunkt stand Christine Rummel noch bei keinem Verlag unter Vertrag. Die Suche nach diesem sollte jedoch noch einmal eine schier unmögliche Aufgabe werden.

Intensive Verlagssuche

„Ich habe unzählige Verlage angeschrieben, von den allermeisten habe ich nicht mal eine Antwort erhalten“, erzählt sie. Zwei Verlage hätten durchaus Interesse bekundet, jedoch nicht an einem Jugendbuch. „Der Markt dafür ist so klein, das Risiko wollten sie nicht eingehen.“ Einen Krimi hätte sie schreiben sollen, denn die machen nach wie vor rund 80 Prozent des Buchmarktes aus. Die im Tendermanagement eines großen Pharmazieunternehmens tätige Weyarnerin hielt jedoch an ihrem Buch fest und fand schlussendlich im Tierbuchverlag Irene Hohe eine begeisterte Abnehmerin ihres Romans.

Autorin Christine Rummel (l.) und Moderatorin Selina Benda. Foto: Isabella Krobisch

Sogar auf der Leipziger Buchmesse im April wurde die Lektüre vorgestellt. Innerhalb von drei Monaten ab Vertragsunterzeichnung arbeiteten die Verlegerin und Christine Rummel das gesamte Buch durch, bis es endgültig druckfertig war. „Das war eine intensive und sehr arbeitsreiche Zeit“, erinnert sich die Mutter einer zehnjährigen Tochter und eines siebenjährigen Sohnes. Die beiden Kinder hätten in dieser Zeit keine große Begeisterung für die Ambitionen ihrer Mutter gehabt. „Jetzt aber ist meine Tochter mein größter Fan und fordert schon Band Nummer zwei“, lacht Christine Rummel.

Erfolgreicher Debütroman

Doch ob es diesen geben wird, steht noch nicht fest. „Genug Ideen hätte ich“, sagt sie, möchte sich jedoch nicht auf die Geschichte ihres Debütromans festlegen. Mittlerweile schreibt sie schon an zwei neuen Büchern – vielleicht sogar doch ein Krimi? „Mal sehen, Lust hätte ich dazu schon“, lacht sie.

Dass hinter so einem Buch so viel mehr als romantische Schreib-Szenen im Café stecken, wie es sich oft vorgestellt wird – das weiß Christine Rummel nun zu gut. Aber der Ehrgeiz hat sie nun gepackt, weiter in die Welt der Literatur vorzudringen. Die Mitglieder der Schreibwerkstatt freut es, denn sie bekommen hin und wieder ein paar Kostproben aus Christine Rummels talentierter Feder zu hören.

Das Buch „Iris und Pippa – Abenteuer am Alpenrand“ ist als Taschenbuch bei „Buch am Markt“ in Miesbach, über die Autorin, dem Tierbuchverlag Irene Hohe sowie allen gängigen Online-Shops – dort auch als E-Book – erhältlich.

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