NaturVision

Filme, die Mut machen

Christian Kühn, Staatssekretär im Bundesumweltministerium und Bertram Verhaag. Foto: NaturVision

NaturVision Ehrenpreis für Bertram Verhaag

Der Münchner Filmemacher Bertram Verhaag ist immer wieder im Landkreis Miesbach mit seinen Filmen zu Gast, mehrfach auch in der Reihe „anders wachsen“ von KulturVision e.V. Jetzt erhält er den 8. NaturVision Ehrenpreis für sein Lebenswerk.

Rassismus, Atomenergie, Gentechnik, nachhaltig-ökologische Landwirtschaft: Der Produzent, Autor und Regisseur Bertram Verhaag (geboren 1944 in Sosnowitz, Oberschlesien) dreht seit rund 50 Jahren Filme, die sich beharrlich und konsequent mit politischen, umweltpolitischen und sozialen Themen auseinandersetzen. Mit Dokumentationen wie „Leben außer Kontrolle“ (2004) oder „Gekaufte Wahrheit – Gentechnik im Magnetfeld des Geldes“ (2010) warnte er früh vor den unüberschaubaren Risiken der Gentechnologie und den finanziellen Verstrickungen von Industrie und Forschung.

NaturVision
„Der Bauer und sein Prinz“. Foto: DENKmal Film

Das Zeug zu absoluten Kultfilmen haben Verhaags Dokumentationen über eine nachhaltige, ökologische Landwirtschaft wie „Der Bauer, der das Gras wachsen hört“ (2010), „Der Bauer und sein Prinz“ (2014) oder – sein neuestes Werk – „Und es geht doch – Agrarwende JETZT“, über den Gründer der Schwäbisch-Hällischen Erzeugergemeinschaft Rudolf Bühler. Hier zeigt sich eine der großen filmischen Stärken Bertram Verhaags: Er ist ein Meister darin, Menschen zu porträtieren. Leise, respektvoll und wertschätzend fängt er sie in ihrer Lebenswelt ein und vermittelt ein authentisches Bild ihrer gesellschaftspolitischen Ansichten, ihrer Wünsche und Visionen. So gelingen ihm Filme, die Hoffnung vermitteln und Mut machen, selbst aktiv zu werden. Gleichzeitig sind sie cineastische Höhepunkte, die sich mit ihrer beeindruckenden Bildsprache tief in die Erinnerung des Publikums einprägen.

NaturVision
BESH-Gründer Rudolf Bühler. Foto: DENKmal-Film

Bertram Verhaags Filme bereichern das Programm des NaturVision Filmfestivals seit vielen Jahren. Gleichzeitig ist er zum Ideengeber und Weggefährten für NaturVision geworden. Seine Filme transportieren Themen, die auch für NaturVision essentiell sind: Es braucht Umdenken und Transformation hin zu mehr Respekt vor der Natur und den Naturgesetzen, zu mehr Nachhaltigkeit und immer wieder den Mut, sich einzumischen und Veränderungen mitzugestalten.

NaturVision Ehrenpreis

Bei der Eröffnungsveranstaltung am vergangenen Samstag erhielt nun Bertram Verhaag den NaturVision Ehrenpreis für sein Lebenswerk aus den Händen von Christian Kühn, Staatssekretär im Bundesumweltministerium. In seiner berührenden Laudatio brachte der Kameramann Waldemar Hauschild Verhaags besonderes Talent auf den Punkt: „Mit deinen Filmen teilst du dein Wissen und deine Gedanken. Du rüttelst auf und machst den Menschen Mut, selbst etwas zu bewegen. Immer hast du es mit deiner unnachahmlichen Art geschafft, die Menschen vor der Kamera zu öffnen, ihnen die Scheu vor ihr zu nehmen.“

Blue eyed
Bertram Verhaag. Foto: DENKmal-Film

Bertram Verhaag freut sich über die Anerkennung seiner Arbeit in einem „langen und umfangreichen Filmerlebens mit all seiner außergewöhnlichen Freuden und leider auch vielen vielen Nöten. Aber mit dem Ergebnis bin ich ziemlich zufrieden und erlebe mit Genugtuung einiges an Nachdenklichkeit bei Vielen angestoßen zu haben: bei Atomkraftnutzung, Rassismus, Gentechnik und vor allem mit Blick auf einen lebendigen Boden, der gesunde und heilende Lebensmittel wachsen lässt – wenn wir ihm schützen und ihn nicht als toten Produktionsfaktor sehen, den man blind ausbeuten und vergiften darf! (Siehe: die zu befürchtende Glyphosat-Verlängerung durch die EU).“

Zum Weiterlesen: Agrarwende ist möglich

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