
Gallery Koko – Vom Hotel zum Kunsttempel
Korbinian Kohler mit Kuratorin Bettina Beckert und Kunstexperte Peter Hansen. Foto: Eric Tran für Bachmair Weissach
Das Spa & Resort Bachmair Weissach wartet mit einer neuen Attraktion auf: der Gallery Koko. Bis Mitte November können Gäste und Besucher in den Räumlichkeiten des Hotels 200 beeindruckende Werke junger, aufstrebender Künstler sehen.
Hotelier, Unternehmer, Philosoph, Kunstliebhaber und nun auch Galerist – erst im Juni launchte Tausendsassa Korbinian Kohler sein neuestes Projekt: die Gallery Koko in den Räumlichkeiten seines Hotels. Gästen und Besuchern will er damit eine völlig neue Erfahrung mit zeitgenössischer Kunst bieten. „Wir richten uns an Kunstsammler, Design- und Architekturliebhaber, Medienschaffende und Kulturinteressierte aus ganz Deutschland und aller Welt“, sagt der frischgebackene Galerist.
Die Gallery Koko zeigt Werke junger Künstler im ganzen Hotel. Foto: CS
Kunst gehörte schon immer zu Korbinian Kohlers Leben. Als Spross des Betreibers der Papierfabrik Gmund sei er mit einem Medium aufgewachsen, das die Grundlage für vielerlei Kunst darstelle. Mit Anfang 20 tauchte er in Paris in die Kunstszene ein und machte irgendwann Tauschgeschäfte mit Künstlern: Kunst gegen Gmund-Papier. Später ließ seine Frau, Suse Kohler, seine Liebe zur Kunst neu aufflammen. Sie studierte Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Kolbermoor beim bekannten Künstler Markus Lüpertz.
Hochkarätige Kunstexperten für die Gallery Koko
Für seine Gallery Koko holte sich Korbinian Kohler hochkarätige Unterstützung aus der Kunstwelt. So wurden die Werke für die erste Ausstellung von Kunstexperte Peter Hansen, dem Gründer der Münchner Kunstinitiative „Max 33 & Friends“, ausgewählt. Diese wurde 2016 zur Förderung junger Künstler, insbesondere Absolventen der Akademie der Bildenden Künste in München, gegründet.
Er steht zudem als Vorstandsvorsitzender dem Verein zur Förderung der Villa Stuck e.V. vor. Die Kuration der Schau übernahm Bettina Beckert, Head of Office von Sotheby’s München, und die Schirmherrschaft Michael Buhrs, Direktor der Villa Stuck.
Bronze-Skulpturen von Matilde Romagnioli
Auch die 19 jungen Künstler der Schau verfügen über eine beachtliche künstlerische Vita. Matilde Romagnioli etwa, die mit dem Bronzedenkmal zu Ehren von Franz Beckenbauer in der Allianz-Arena beauftragt wurde. Im Bachmair Weissach zeigt die Bildhauerin, die an den Kunstakademien in Mailand und München studiert hat, unter anderem ihre Diplomarbeit aus 2023: eine lebensgroße Bronze-Skulptur mit dem Titel „Zweimal ich“.
Die Bronze-Statue „Zweimal ich“ von Matilde Romagnoli. Foto: CS
Sie steht im Garten des Hotels und zeigt die Künstlerin nackt, wie sie sich selbst auf den Schultern trägt. „Die Trägerin ist angestrengt. Sie macht und will, auch wenn das Ziel über ihre Kräfte geht“, sagt Matilde Romagnioli über ihr beeindruckendes Werk. „Trotzdem steht sie und trägt die Träumerin, wohin sie will.“
Glasbilder, Schullandkarten und Paillettenbilder
Spannend auch die Beiträge des südafrikanischen Malers Jozua Gerrard, der mit Emaille auf sechs Millimeter dickem Glas arbeitet. Charakteristisch für sein Werk: Seine Figuren tragen häufig eine pinkfarbene Maske, mit der er ihre Identität verschleiert. „Das ist wie zu sagen: Das bin ich, aber ich verstecke mich trotzdem“, sagt er über seine Arbeiten.
Objektkunst von Florian Nöthe. Foto: CS
Auch die großformatigen Bilder von Jan Davidoff fallen sofort auf, der mit einer Mischtechnik auf Leinwand arbeitet und seinen Bildern eine glatte, glänzende Oberfläche verleiht. Dasselbe gilt auch für die Objektkunst von Florian Nöthe, der alte, aufgerollte Schullandkarten in unterschiedlichen Größen nebeneinander an die Wand hängt.
Paillettenbilder von Sebastian Quast. Foto: CS
Zu den Publikumslieblingen der Schau gehören die Paillettenbilder von Sebastian Quast, die zur Interaktion einladen: Streicht man die Pailletten entgegen der Richtung, kommen Bilder oder Botschaften zum Vorschein.
Tragbare Kunstwerke und urbane Fotografie von Charlie Koolhaas
Auch Charlie Koolhaas, Tochter des niederländischen Stararchitekten Rem Koolhaas, stellt im Bachmair Weissach mit aus: unter anderem ihre tragbaren Kunstwerke in Form von hochhackigen Overknee-Stiefeln und einer bedruckten Jacke. Auch einige ihrer Fotografien aus Großstädten wie Shenzen, Dubai und Rotterdam sind zu sehen. Zwei der auf Aluminium gedruckten Fotos hängen nicht nur flach an der Wand: Der obere Teil ist abgeknickt und kommt dem Betrachter entgegen.
„Innerhalb von Sekunden können Sie hier Kunst einkaufen“
Künstler und Galeristen leben nicht nur von Luft und Liebe, sondern vom Verkauf. Das ist auch im Bachmair Weissach nicht anders. Wer sich in der Lobby oder in den Gängen des Hotels in ein Werk schockverliebt, kann es niedrigschwellig erwerben: Einfach den QR-Code auf der Tafel neben dem Werk scannen, im Webshop in den Warenkorb legen und bezahlen. „Innerhalb von Sekunden können Sie hier Kunst einkaufen“, freut sich Korbinian Kohler. Am meisten bedeutet ihm aber, dass er seinen Gästen damit etwas ganz Besonderes bietet: „Sie können quasi ‚mit Kunst Urlaub machen‘ – ein immenses Erlebnis, das den Aufenthalt noch unvergesslicher macht“, sagt er.
Weitere Künstler der Schau: Andreas Zagler, Andrei Hancu, Christian Offman, Fabian Pfleger, Florian Noethe, Florian Tenk, Moritz Moll, Natacha Ivanova, Otto Solms, Pascal Koertel, Ruben Benjamin, Sebastian Maas, Sebastian Quast, Vivienne Furtwängler sowie Suse Kohler.