Kulturtage

Drei Katzen anstelle des Pferdes

Karl Jakob Schwalbach: Apokalyptischer Reiter. Foto: MZ

Ausstellung in Valley

Wenn in Valley Kulturtage stattfinden, dann ist die ganze Kommune auf den Beinen, vom Bürgermeister bis zu den Kindern der Jugendblaskapelle Unterdarching. So zur Vernissage der Kunstausstellung im Schlossbräu, bei der die einheimischen Künstler ihre Werke präsentieren.

Schon am Vorabend war der Prolog in der Kapelle St. Rochus und St. Sebastian in Sollach gut besucht. Mirtha Monge und Herbert Schmid schmückten den Kirchenraum, Pater Michael gestaltet die Andacht und Annemarie Hagn, Verena Hitzelsperger und Hubert Huber musizierten, anschließend wurden die Valleyer Kulturtage im Pallauf-Gewölbe gestartet.

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Sophie Brunner und Annemarie Hagn beim Prolog im Pallauf-Gewölbe. Foto: Annemarie Hagn

Zur Vernissage hatte Organisator Marcus Grossmann die Kinder und Jugendlichen der Jugendblaskapelle geladen, die unter ihren Dirigentinnen Maria Kaiser und Verena Cyllok moderne Stücke, etwa die Emoji-Polka oder „Never forget your friends“ spielten.

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Jugendblaskapelle Unterdarching unter der Leitung von Maria Kaiser. Foto: MZ

Neben seinem Dank an Brauerei und Gemeinde sprach Marcus Grossmann insbesondere seinen Dank an Hannelore Schwalbach aus, die es ermöglichte, dass Werke ihres verstorbenen Mannes Karl Jakob Schwalbach gezeigt werden können.

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Organisator Marcus Grossmann und Maria Kaiser. Foto: MZ

„Eigentlich wollte ich eins der Edelstahlpferde ausstellen, aber jetzt sind es drei Katzen geworden“, sagte er schmunzelnd, „dazu aber noch der Linolschnitt des Apokalyptischen Reiters“.

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Karl Jakob Schwalbach: „Katze liegend mit Januskopf“, „Katze sitzen“ und „Laufende Katze“. Foto: MZ

Auch Hannelore Schwalbach präsentiert eine ihrer Druckgrafiken, „Rotes Tor II“.


Hannelore Schwalbach: „Rotes Tor II“. Foto: MZ

Geht man gegen den Uhrzeigersinn weiter, folgen mehrere neue Bilder von Reinhold Schmid vom Kirchsee und Schliersee, still, meditativ, ausgewogen in der Komposition und Farbigkeit.


Reinhold Schmid. Foto: MZ

Expressionistisch muten die farbintensiven floralen Bilder von Lorita Bögl an, die sie „Scheene Bleame“ nennt.


Lorita Bögl: „Scheene Bleame“. Foto: MZ

Auch Gabriel Wulfers wartet mit großflächigen Bildern starker Farbigkeit auf. Bei ihm aber kann der Betrachter sehr viel entdecken, wenn er mit den Augen in den Bildern spazieren geht. Geheimnisvoll und surrealistisch wirken die spannenden Kompositionen.


Gabriel Wulfers. Foto: MZ

Susanne Lorenzer ist mit ausdrucksvollen Zeichnungen und einer abstrakten Komposition vertreten, in der man Mangfallsprudel vermuten kann.


Susanne Lorenzer. Foto: MZ

„Spiegelung“ nennt Lotte Koch ihr streng grafisch aufgebautes Bild in zurückhaltender Farbigkeit.


Lotte Koch: „Spiegelung“. Foto: MZ

Clara Bertram und Senta Lindner steuern zwei tiefsinnige Installationen bei, die sie „Verwoben: Mensch und Natur“ nennen.


Clara Bertram und Senta Lindner: „Verwoben: Mensch und Natur“. Foto: Name

Seine „Kumiko“-Arbeiten erklärt Ernst Brunner selbst den Gästen. Diese Holzkunst sei in Japan seit 1400 Jahren bekannt und hätte zunächst als Stabilisierung der Papiertüren gedient. Eine ausführliche Beschreibung findet sich in der 43. Ausgabe der KulturBegegnungen auf Seite 22.


Ernst Brunner erklärt seine Kumiko-Arbeiten. Foto: MZ

Im Flur finden sich Bilder der beiden jugendlichen Künstlerinnen Clara Bertram und Senta Lindner neben neuen Theaterbühnen von Herbert Schmid.


Herbert Schmid. Foto: MZ

Landschaftsfotografie hat Rosi Schnitzenbaumer beigesteuert, während Manfred Lehner ungewohnt mit den vier Jahreszeiten daherkommt, ein Baum im Frühling, Sommer, Herbst und Winter.


Herbert Lehner: „Jahreszeiten“ (Sommer und Herbst). Foto: MZ

Der Organisator selbst hat eine Fotografie aus seiner Serie „Wilde Arktis“ am Engang platziert.


Marcus Grossmann. Foto: MZ

Ihm und seiner Frau Annemarie dankte Lorita Bögl für die geleistete Arbeit und Anja Gild stellte noch ein besonderes Schmankerl zum Schluss vor: Peter Franz wird mit seinem Wagen alle Veranstaltungen der Valleyer Kulturtage besuchen. „I valley nix“ nennt er seine Sammlung sehr unterschiedlicher Dinge, die alle irgendetwas mit Valley aczu tun haben, auch wenn es Silicon Valley ist oder Olympia 1960 Squaw Valley.


Peter Franz und sein „I valley nix“. Foto: MZ

Die Valleyer Kulturtage umfassen 28 Einzelveranstaltungen, sie gehen bis zum 19. Oktober, das Programm ist bei der Gemeinde Valley abrufbar. Die Ausstellung im Schlossbräu ist jeweils freitags von 14 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 18 Uhr, sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

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