
Wie eine Geschichte entsteht
Wie entsteht eine gute Geschichte? In einem Workshop machten sich die Kinder auf die Reise zum Buch. Foto: SB
Wie entsteht eigentlich eine Geschichte? Was ist die Heldenreise und was macht ein gutes Buch aus? All diese und viele weitere Fragen stellten sich fünf Kinder und eine Jugendliche zu Beginn des Workshops „Wir schreiben ein Buch“, welchen das Kreativatelier Funkenradl zusammen mit Selina Benda in den vergangenen Wochen ausrichtete. Die Antworten gibt es hoffentlich bald in einem Kinderbuch mit zauberhaften Illustrationen von Suzon Laffont zu sehen – Sponsoren für den Druck werden gesucht.
Jedes Jahr beherbergt der Verein „Kultursprung“ in Bayrischzell eine Austauschschülerin aus Frankreich. Im Atelierhaus Philipp Harth ist in diesem Jahr die 18-jährige Suzon Laffont zu Gast und wird von Künstler Burkhard Niesel betreut. Als Abschlussarbeit ihres Austauschjahres wollte die angehende Künstlerin ein Kinderbuch illustrieren. Die Geschichte dazu sollten Kinder aus den Kreativgruppen des „Funkenradl“, welche von Silvia Jatzwauk und Burkhard Niesel geleitet werden, selbst erfinden.
Das Team des Workshops: (v.l.) Selina Benda, Silvia Jautzwak und Suzon Laffont. Foto: SB
Als Unterstützung holten sie sich Selina Benda ins Boot. Die Redakteurin und zertifizierte Schreibtherapeutin entwarf einen vierteiligen Workshop, in welchem die Gruppe von vier Mädchen und zwei Jungs im Alter zwischen 10 und 16 Jahren sich gemeinsam auf die Reise machten, um eine Geschichte von Anfang bis Ende zu erfinden.
Der rote Faden einer Geschichte
„Unser roter Faden war das Prinzip der Heldenreise aus dem Storytelling, so konnten wir uns Schritt für Schritt durch die einzelnen Stationen der Geschichte arbeiten und die Kinder verstanden, wie eine solche aufgebaut wird und was es zu beachten gilt“, erklärt Selina Benda.
Jede und jeder brachte seine Ideen und Fantasien mit ein, schrieb und malte diese auf. Foto: SB
Entstanden ist durch die tolle Zusammenarbeit aller eine Geschichte rund um das Thema Freundschaft und Selbstvertrauen. Immer mit in den Workshops dabei war auch Suzon Laffont, welche anhand der Ideen der Kinder wundervolle Illustrationen schuf.
Eindrücke aus dem Workshop
Den folgenden Bericht hat Workshop-Teilnehmerin Emma Häusler verfasst:
Ich erzähle euch heute was über den Workshop Funkenradl in dem wir ein tolles Buch erschaffen haben. In diesem Buch geht es um die Geschichte von einem Mädchen namens Sadara die mit ihrem Freund Timi und ihren Tieren in eine wunderbare Welt gezaubert werden und ihre graue Heimatstadt bunt machen wollen. Es gibt einige Aufgaben für die Freunde zu erledigen.
Die Kinder erarbeiteten sich unter der Leitung von Selina Benda ihre eigene Geschichte. Foto: SB
Wir haben uns einmal in der Woche getroffen und uns Schritt für Schritt in der Geschichte vorgearbeitet. Jeder hatte super Ideen und wollte sie so in dem Buch stehen haben, aber dann haben wir doch durch abstimmen und losen uns immer einigen können.
Auch wenn manche Sachen erst noch nicht in der Geschichte waren, ploppten sie irgendwo doch noch auf. Am Anfang haben wir uns von drei Figuren und auch von anderen Dingen Bilder angeschaut und uns eine Vorlage mit einzelnen Schritten erarbeitet, was alles in einem Buch vorkommen sollte, etwa die Weigerung, der Feind und so weiter.
Die Hauptfigur der Geschichte
Zunächst haben wir uns erstmal die Hauptfigur vorgenommen. Da war die erste kleine Hürde schon da, denn drei Kinder wollten eine andere Figur als Hauptrolle haben, doch diese Figur war am Ende auch noch sehr wichtig. Wir waren fünf Kinder und zwei Teenager und zwei, manchmal sogar drei Erwachsene, die uns unterstützt haben.
Die Hauptfigur Sadara ist der Star des Buches, welches von Suzon Laffont illustriert wird. Foto: SB
Mir persönlich hat es wahnsinnig gut gefallen, weil ich liebe es Geschichten zu schreiben und dass dieses Buch auch noch rauskommt hat mich angespornt immer weiter zu machen, nicht aufzugeben und Spaß zu haben. Natürlich habe ich auch was dabei gelernt und zwar: Mit anderen Kindern mit zu denken und ihre Ideen wert zu schätzen, aber auch viel Spaß zu haben und mit Geduld, Lust und Köpfchen an die Sache ranzugehen.
Stolz, ein Buch geschrieben zu haben
Jedes Mal als wir uns getroffen haben, hatten wir wieder Spaß. Wir haben immer drei Stunden gearbeitet und dazwischen immer eine Pause mit Getränken und Keksen gemacht. Uns allen hat es sehr viel Spaß gemacht und wir sind sehr stolz, ein eigenes Buch geschrieben zu haben. Wir würden uns freuen, wenn Sie es lesen würden.