Wir am Tegernsee

Das fertiggestellte Graffiti. Foto: Valerija Vuk Strobel

Kunstaktion in Tegernsee

Die Unterführung vom Gymnasium Tegernsee zur Turnhalle hat seit dem Wochenende einen echten Hingucker. Schülerinnen und Schüler gestalteten die Wände unter Anleitung von Streetart-Künstler Janosch Müller. Die Kunstakademie Tegernsee präsentierte den Künstler in einer Ausstellung, zu deren Abschluss er dieses Projekt begleitete.

Valerija Vuk Strobel freut sich: „Die Kinder und Jugendlichen waren mit Begeisterung dabei.“ Die Leiterin der Kunstakademie Tegernsee war es ein Anliegen, dass Jugendliche ihre kreativen Ideen zur Region in einem öffentlich sichtbaren Projekt zeigen dürfen und mit einem Künstler das Werk „Wir am Tegernsee“ schufen.

Es ist gute Tradition der Kunstakademie, dass ausstellende Künstlerinnen und Künstler im Galerie-Atelier am Steinmetzplatz einen Workshop anbieten, bei dem Kinder und Jugendliche Gelegenheit haben, einen Künstler oder eine Künstlerin hautnah zu erleben und dessen/deren Technik kennenzulernen und auszuprobieren.


Der Künstler und die Kunstakademieleiterin vor dem Werk. Foto: Valerija Vuk Strobel

Jetzt war der Stuttgarter Künstler Janosch Müller mit seiner Ausstellung „ELEMENTE – Malerei. Relief. Objekt. Fragment“ vom 14. Mai bis zum 25. Juni zu Gast in Tegernsee.

Valerija Vuk Strobel sagt: „Janosch Müller ist ein junger, medial sehr versierter Künstler, der sich gern inhaltlich in den jeweiligen Grenzbereichen von Malerei und Graffiti bewegt.“ Seine Werke reichen von Kunst am Bau, Malerei bis Objektkunst. Projekte, wie die Verschönerung von öffentlichen Flächen, dienen ihm als Projektionsfläche.


Erklärung des Projekts. Foto: Valerija Vuk Strobel

Die Modifizierung von Material, Fläche und Form schaffe neue Perspektiven, eine Illusion. „Das kennt man sehr gut aus der modernen Graffiti-Kunst und trifft den Zahn der Zeit“, so die Akademieleiterin. Er habe unter anderem den Graffiti-Workshop „Planets – my own universe!“ in der Kunstakademie Tegernsee gegeben.

Zusätzlich aber habe sie ein öffentliches Projekt mit diesem jungen Künstler und weiteren Kindern und Jugendlichen initiieren wollen und habe bei der Stadt Tegernsee und der Tegernseer Tal Tourismus GmbH wegen einer Kooperation in Sachen Flächenzuweisung im öffentlichen Raum und Kostenübernahme für Material und Künstlerhonorar angefragt.


Auch der Buzi und sei Herrle haben als Motv Platz gefunden. Foto: Valerija Vuk Strobel

Dies sei erfolgreich gewesen und man habe die Unterführung vor dem Gymnasium zur Verfügung gestellt bekommen. „Die Wände waren mit unschönen Graffitiversuchen verunstaltet“, sagt Valerija Vuk Strobel. „Die Unterführung wird von vielen Jugendlichen genutzt, um die Sporthalle gegenüber zu erreichen, aber auch von Touristen, die die Straßenseite wechseln.“

„Wir haben eine Ausschreibung am Gymnasium, der Realschule und der Mittelschule gemacht“, erklärt sie das Procedere, zu der sich zahlreiche Kinder und Jugendliche mit ihren Zeichnungen beworben hätten.


Schülerin und Künstler. Foto: Valerija Vuk Strobel.

Am vergangenen Samstag war es so weit. Nachdem die Flächen grundiert waren, konnte das Projekt unter Anleitung von Janosch Müller starten. Die Teilnehmenden füllten Flächen und Strukturen, je nach Motiv erarbeiteten sie auch Details. Text, Natur, Tegernseer Charakteristiken und Kombinationen waren möglich.


Bei der Arbeit. Foto: Valerija Vuk Strobel

„Die bevorzugten Themen waren Natur und Sport“, berichtet Janosch Müller. In der Ausschreibung habe man nach solchen Themen wie Tegernsee, Freizeit, Hobbies und Freunde gefragt. Er selbst habe in der Umsetzung nur eingegriffen, wenn Rückfragen gekommen seien. „Ich war von der Ausdauer beeindruckt, sagt der 24-jährige Künstler aus Stuttgart. Viele der teilnehmenden hätten über viele Stunden konzentriert gearbeitet. „Sie wollten, dass ihr Bild auf ein gutes Level kommt.“

Insgesamt finde er es cool, wenn man auf eine wirkliche Wand sprayen könne als nur auf Karton.

Wir am Tegernsee
Konzentrierte Jugendliche. Foto: Valerija Vuk Strobel

Das fertige Werk „Wir am Tegernsee“, ein Gemeinschaftsprojekt der Kunstakademie Tegernsee, der Stadt, der TTT und Raumausstattung MALER ACTIVE – Natascha Braun mit drei Schulen und dem Künstler Janosch Müller, ist nun in der Unterführung am Gymnasium zu sehen und wird hoffentlich lange erhalten bleiben.

Wir in Tegernsee
Die Jugendlichen mit Valerija Vuk Strobel (r.) und Janosch Müller (3.v.r.). Foto: Valerija Vuk Strobel

Zum Weiterlesen: Wie sich die Kunstszene in Coronazeiten vernetzt

Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Bitte besuchen Sie uns auf