
Offene Türen für jedermann
St. Josef mit Leben füllen. Foto: MZ
Veranstaltungsreihe in Holzkirchen
Am 1. Januar beginnt mit einem besonderen Konzert ein neues Veranstaltungsjahr in der katholischen Kirche St. Josef. Es ist das neunte seitdem 2018 die Pfarrgemeinde unter Pfarrer Gottfried Doll beschloss, die Kirche für die Allgemeinheit zu öffnen.
Matthias Hefter ist seitdem der Motor für die Initiative „St. Josef mit Leben füllen“. Wir treffen uns am 1. Weihnachtsfeiertag nach der abendlichen Vesper zum Gespräch. Es habe sich an der Motivation seit 2018 nichts geändert, bekräftigt er. „Die weitgeöffneten Türen von St. Josef laden dazu ein, einzutreten und stehen für unseren Wunsch, die Kirche in allen ihren Facetten erfahrbar zu machen.“

Das aktuelle Programm. Foto: MZ
Im Vorwort des neuen Programmheftes steht die Aufforderung: „Versuchen wir es doch einmal, durch die geöffnete Kirchentür einzutreten und uns angenommen zu fühlen.“
St. Josef mit Leben füllen
„Als architektonisch herausragender Bau soll St. Josef alle Menschen in und um Holzkirchen, egal ob gläubig oder kirchenfern, auch durch ein reiches Kulturangebot ansprechen und ihnen durch Konzerte und Gottesdienste mit besonderer musikalischer Gestaltung Besinnung und eine Auszeit vom Alltag schenken.“

cantica nova in St. Josef. Foto: privat
Viele Menschen haben in den vergangenen Jahren diese Einladung angenommen und sind durch die Musik und den außergewöhnlichen Kirchenbau über das Schauen zum Staunen und zur Ehrfurcht gekommen.
Schon 2018 waren es 6000 Gäste, davon mehr als die Hälfte bei Konzerten. In den Coronajahren gingen die Zahlen rasant zurück, erreichten aber schon 2022 wieder die alte Höhe von über 3000. 2025 waren es über 5000 Gäste, die den Konzerten in St. Josef lauschten. Insgesamt seit der Eröffnung des Kirchenbaus besuchten 22.480 Besucher die Veranstaltungen.

Der Schauspieler Ben Blaskovic zur Fastenpredigt 2025. Foto: Petra Kurbjuhn
Eine besondere Rolle nehmen die Fastenpredigten in der Kapelle zur heiligen Familie ein. Als KulturVision 2020 mit der Idee einer solchen Veranstaltungsreihe an Matthias Hefter herantrat, fanden wir offene Ohren. Markus Bogner, Biobauer, Autor und Seminarleiter vom Boarhof in Holz am Tegernsee hatte die Idee: Predigten von Laien zu gesellschaftlich relevanten Themen mit anschließender Diskussion.
Fastenpredigten 2026 unter Thema „Verlust“
Wegen Corona konnten wir erst 2023 starten und fanden mit durchschnittlich 60 Besucherinnen und Besuchern ein interessiertes Publikum. Auch 2026 gibt es die Fastenpredigten, das Motto der vier Veranstaltungen lautet „Verlust“.
Das Konzertprogramm in der Kirche für das kommende Jahr ist wieder überaus abwechslungsreich. Es startet mit einem „Festlichen Neujahrskonzert für Orgel und Trompete“ mit Johannes Skudlik und Georg Hiemer am 1. Januar, geht weiter mit Bruckners Achter Sinfonie mit dem Mikroorchester und gibt der Jugend Raum, wenn Junge Stimmen in einer Matinee mehrstimmige Weihnachtsmusik präsentieren.

Miesbacher Kammermuskfestival in St. Josef. Foto: Thomas Bundschuh
Nach seinen persönlichen Highlights befragt, zögert Matthias Hefter, entscheidet sich dann aber doch: „Das Miesbacher Kammermusikfestival mit den jungen Musikern, die perfekt spielen, für ihre Musik brennen und ihre Begeisterung springt auf das Publikum über.“
Er freue sich aber auch, dass er die Waller Weihnacht wieder nach St. Josef holen konnte und dass 2026 wie auch 2018 zur Eröffnung der Reihe wieder Weihbischof Wolfgang Bischof die „Heilige Nacht“ von Ludwig Thoma lesen werde.

Matthias hefter am 1. weihnachtsfeiertag nach der Vesper. Foto: MZ
Das Programm stellt Matthias Hefter mit Engagement und Akribie zusammen. Suchen muss er schon lange nicht mehr nach qualitativ hochwertigen Konzerten. „Am Anfang haben wir geworben, jetzt werden wir beworben“, sagt er. Bekannte Chöre, Solisten und Orchester wollen in St. Josef musizieren, etwa der Münchner Gospelchor St. Lukas oder Rudi Zapf. Aber auch die einheimischen Künstler wie cantica nova, Swing It Up oder Florian Burgmayr und Christoph Bencic werden in Holzkirchen erwartet.

Peter Szeles mit Vater Péter Szeles. Foto: MZ
Ein besonderes Konzert wird zweifellos „Meister und seine Schüler“ sein, in dem der Wiesseer Organist Peter Széles an der Orgel mit seinem achtjährigen Sohn Peter am Kontrabass auftritt.
Lesetipp: Mit sechs Jahren volle Punktzahl
„Der November ist immer am schlimmsten“, gesteht Matthias Hefter, „da muss das Programm für das nächste Jahr fertig gestellt werden, es laufen noch die letzten Konzerte, die betreut werden müssen und dann kommen schon die Anfragen für das übernächste Jahr.“
Alle Anfragen könne er nicht berücksichtigen, bedauert der Organisator, denn man wolle kein Überangebot erzeugen und auch nicht in Konkurrenz zu KULTUR im Oberbräu treten. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist in der Regel frei, Spenden für die Künstler sind herzlich willkommen.