Marc Tügel (links) und Monika Ziegler präsentieren den neuen Künstlerkatalog. Foto: Kerstin Brandes

Bildende Künstler im Landkreis Miesbach

Zur Präsentation des neuen Katalogs „Bildende Künstler im Landkreis Miesbach“ lud KulturVision ein. Im Foyer des Waitzinger Kellers, dem Miesbacher Kulturzentrum, trafen sich Künstler, Visionäre und Unterstützer, um die Erscheinung des neuen Künstlerkatalogs zu feiern. Monika Ziegler, die erste Vorsitzende des Vereins, überraschte die Gäste mit weiteren Neuigkeiten in Sachen Kultur.

Ein bunter Mix

Es ist bereits der dritte Künstlerkatalog, den KulturVision initiiert und verwirklicht hat. Alles begann 2003 mit den ersten offenen Ateliertagen und der Gründung des Vereins. 2020 standen die Ateliertage und der zweite gedruckte Katalog unter einem weit weniger glücklichen Stern: Aufgrund von Corona mussten die Auftaktveranstaltung als auch die Ateliertage selbst kurzfristig abgesagt und auf 2022 verschoben werden. 2024 fanden wieder die offenen Ateliertage statt und der sehr aufwändig gestaltete Katalog aus dem Jahr 2020 wurde mit einem Online-Begleitheft ergänzt.

Der neue Künstlerkatalog mit Vorwort von Ilse Aigner. Foto: Kerstin Brandes

Im neuen Katalog von 2025 stellen sich nun 127 Künstler des Landkreises Miesbach vor. KulturVision bat die Kunstschaffenden, nicht nur aus ihrem Leben etwas preiszugeben, sondern auch über ihre Kunst und ihre Botschaft. Ein breites Spektrum tut sich dadurch auf. Die unterschiedlichsten Biografien und Werdegänge zeigen die Vielfalt der Menschen, die sich hier im Landkreis künstlerisch betätigen: Akademieabsolventen, Autodidakten, Spurwechsler, Multitalente, Experimentierer, Spätberufene. Sie alle lassen sich „über die Schulter“ schauen und erklären ihre Techniken, Ansätze und Vorgehensweisen. Unter der Rubrik Botschaft erwartet die Lesenden wieder eine ungeahnte Fülle. Die Gewichtungen, die unterschiedlichen Perspektiven auf das Leben, die Wahrnehmung der Umgebung und die Ansprüche an sich selbst und sein Werk zeigen faszinierende Facetten der Künstler. Zudem sind Kontaktdaten im Verzeichnis zu finden, sodass sich Interessierte direkt mit einem Künstler in Verbindung setzen können. Für Marc Tügel, der das Projektmanagement bei der Erstellung des Katalogs übernahm, ist gerade diese „Buntheit des Katalogs“ mit den Unterschieden in den Werken eine besondere Freude. Monika Ziegler bedankt sich zum Schluss für die zahlreiche Unterstützung. Besonders hebt sie als Sponsor die Hubertus-Altgeld-Stiftung hervor, deren Vorstand Anton Lentner anwesend war.

Die ersten Exemplare werden verteilt. Foto: Kerstin Brandes

Vernetzung

Der Abend stand auch unter dem Motto Vernetzung. KulturVision wollte mit der Einladung die Möglichkeit schaffen, dass sich die Künstler persönlich kennenlernen und austauschen. Schon vor Beginn der Veranstaltung formierten sich immer wieder neue Grüppchen unter den zahlreich erschienenen Kulturschaffenden, die sich angeregt unterhielten. Aber auch eine andere Form von Vernetzung tut sich im Landkreis Miesbach auf. Der Anfang nächsten Jahres online startende Kulturatlas soll Kultur auf verschiedenen Ebenen vernetzen. Es soll „Austausch und Wissenstransfer gefördert, Transparenz durch Daten geschaffen und neue Wege der Zusammenarbeit zwischen Kultur, Politik, Verwaltung und Wirtschaft eröffnet werden“. Hört sich zunächst etwas sperrig an, verspricht jedoch eine praktische Hilfe zu sein, wenn es darum geht, Projekte zu verwirklichen oder Fördermittel zu beantragen. Unter www.kulturatlas-bayern.de gibt es weitere Informationen.

Infomaterial zum Kulturatlas Bayern. Foto: Kerstin Brandes

Kultur sichtbar machen

Marc Tügel hatte es bereits in seiner Rede erwähnt: Kunst ist wichtig und damit auch, die Kunst nach außen zu bringen und sichtbar zu machen. Kultur wird jedoch oftmals von der Politik nur als nette Zugabe betrachtet und fristet ihr Dasein viel zu häufig auf der Ebene des Ehrenamts. Seit Jahren ist es dem Verein KulturVision ein großes Anliegen, Kultur aus dieser Ecke herauszuholen und die Politik für die wichtige Rolle der Kulturarbeit zu sensibilisieren – und tatsächlich ist es gelungen. Der Kreisausschuss hat die Empfehlung ausgesprochen, im Landkreis eine Kulturstiftung zu gründen. Der Landrat Olaf von Löwis of Menar will die Stiftung noch während seiner Amtszeit auf den Weg bringen und KulturVision wird im Stiftungsrat vertreten sein. Endlich zeichnet sich ab, dass die Kulturarbeit im Landkreis Miesbach von politischer Seite bestätigt wird.