Gmund in Bildern

Gmund in Bildern

Historisches Foto: 1934 Altgmunder Bürger in der Bahnhofswirtschaft. Foto: MZ

Ausstellung in Gmund

Die Ausstellung „Ansichtssachen – Gmund in Bildern“ ist noch bis zum 31. August im Jagerhaus zu sehen. Sie gibt einen umfassenden Überblick über die Geschichte Gmunds in zahlreichen, professionell gestalteten Tafeln.

Im Rahmen der 950-Jahrfeier der Gemeinde Gmund ist es dem Archivar Gerhard Seidl, den Heimatfreunden Gmund, Grafiker und Künstler Hans Schneider und Kulturreferent Josef Stecher gelungen, die Historie des Ortes darzustellen. Neben den Informationstafeln, die mit historischen Fotos bereichert sind, gibt es eine Reihe von Exponaten, die zusätzlich die Vergangenheit sichtbar machen.

Gmund in Bildern
Plakat am Heimatmuseum. Foto: MZ

In der Einführung heißt es, man wolle durch den Blick auf die Vergangenheit und die immer schon stattgefundenen Veränderungen Hoffnung in unsere Zeit bringen, die durch massive Veränderungen, wie Digitalisierung und Klimawandel geprägt ist.

So geht der Besuchende zunächst in die frühe Besiedlung Gmunds, die 1500 vor Christus vermutet wird, aber eine erste urkundliche Erwähnung wird auf das Jahr 1075 datiert, in dem von einer „Urpfarrei am Tegernsee“ gesprochen wird. Von hier ging zunächst die gesamte Verwaltung des Tegernseer Tals aus, später wurde die Pfarrei dem Kloster Tegernsee einverleibt. Nach der Säkularisation wird Gmund mit Ostin und Kaltenbrunn zu einer Verwaltungseinheit.

Gmund in Bildern
Ortsansichten. Foto: MZ

In den nächsten Tafeln werden wesentliche Punkte des Lebens in Gmund beschrieben. So etwa in „Wohnen und Bauen“ oder „Straßenbau“, illustriert durch Tafeln mit Ortsansichten aus zahlreichen Fotografien.


Brückenbau. Foto: MZ

Interessant ist die genaue Berichterstattung über den Brückenbau, denn am 2. Mai 1945 wurden alle drei Brücken über die Mangfall gesprengt und der Neubau wurde 1956 abgeschlossen, dokumentiert durch eine Fotoserie von Alois Frisch.


Berufe. Foto: MZ

Über das sich im Laufe der Zeit entwickelnde Leben in der Gemeinde geben zahlreiche Bildtafeln Auskunft, so die Tafel „Berufe“, „Gastronomie“ oder „Sport“ und „Feste“. Sie dokumentieren, wie sich die Gesellschaft zusammenschloss, es wurden Vereine wie der Obst- und Gartenbauverein gegründet und es fanden die traditionellen Feste statt. So gab auch das Gmunder Faschingskomitee eine heitere Zeitung heraus, die Ausgabe 1950 ist ausgestellt.


Faschingszeitung 1950. Foto: MZ

Aus dieser Zeit stammen wohl auch einige Exponate, die in den Fensterbänken zu sehen sind.


Damals war es noch ruhig: Blick auf die Mangfallbrücke. Foto: MZ

Das leidige Thema Verkehr und Mobilität ist in Gmund tagtäglich präsent, früher indes bangte man um Straßen- und Eisenbahnanbindung. Über die Mangfallbrücke, das Herzstück des Ortes, bewegen sich heute PKW, Radfahrer und Fußgänger in Strömen und Anwohner beklagen Lärm- und Abgasbelästigung.


Bahn und Tankstellen. Foto: MZ

Tafeln zu den Themen „Bahn“ und „Tankstellen“ illustrieren die Geschichte, wobei zwei Daten wichtig sind: 1883 wurde die Bahnlinie nach Gmund eröffnet, 1902 kam die Erweiterung nach Tegernsee. Dennoch nahm der Individualverkehr rasant zu, bereits 2005 wurden täglich 14 500 Fahrzeuge gezählt.

Über „Badeanstalten“ und Fischerei“ geht es weiter zu „Holzdrift“ und „Elektrizität“. „Wasserkraft“ und Bootsverkehr“ spielten von jeher eine große Rolle. Schon 1850 konnte man mit einem Boot auf den Tegernsee rudern, heute betreibt die Bayerische Seenschifffahrt GmbH den Schiffverkehr auf dem Tegernsee.

Gmund in Bildern
Früher wurde noch die Wäsche in der Mangfall gewaschen. Foto: MZ

Dass der See heute Trinkwasserqualität besitzt, verdankt er dem Ringkanal, der das Abwasser sammelt, klärt und in die Mangfall einleitet. Die Haushalte werden heute durch private Wasservereine und die Gemeinde mit Trinkwasser versorgt. Wasserenergie der Mangfall nutzen Mühlen und Industriebetriebe.

So bietet die Ausstellung einen informativen Überblick über Geschichte und Gegenwart der Gemeinde Gmund und ist für Einheimische und Touristen gleichermaßen sehenswert.

Die Ausstellung „Ansichtssachen – Gmund in Bildern“ ist noch bis zum 31. August montags, freitags und sonntags von 14 bis 17 Uhr im Heimatmuseum Jagerhaus zu sehen.

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