
Künstler und Kettensägen am Blomberg
Das BergKunstFestival 2025 findet von 7. bis 13. Juli statt. Foto: Peter Knoblich
Kunst-Festival am Blomberg in Wackersberg
Am Montag beginnt das BergKunstFestival 2025 am Blomberg in Wackersberg. Bis zum darauffolgenden Sonntag arbeiten dort Bildhauer zusammen mit Studenten an neuen Holzskulpturen für den Kunstwanderweg „Sinneswandel“. Besucher können täglich live dabei sein und sogar selbst mitmachen – auch ein Rahmenprogramm mit Konzert, Lesung und Quiz findet statt.
Es wird laut zwischen Bad Tölz und Bad Heilbrunn. Denn ab Montag, 7. Juli, heulen am Blomberg die Kettensägen. Der Grund: Das BergKunstFestival 2025, bei dem Künstler des Kunstvereins Tölzer Land e. V. eine Woche lang mit jungen Studierenden der Berufsfachschule für Holzbildhauer Garmisch-Partenkirchen (BFB) kreativ zusammenarbeiten. Dabei entstehen neue Werke aus Holz und anderen Naturmaterialien für den Kunstwanderweg „Sinneswandel“, der oben am Blomberg seit 2018 existiert.
Junge Künstler der Berufsfachschule für Holzbildhauer Garmisch-Partenkirchen schaffen neue Kunstwerke am Blomberg. Foto:shg-gap.de
Es wird also sieben Tage lang gesägt, gehobelt und gefeilt. „Gerade werden die Zelte aufgebaut und vier Meter lange Holzstämme per Radlader zum Blomberg gebracht“, erzählt Bernhard Kleinhenz, Vorstand des Kunstvereins, im Gespräch mit KulturVision im Vorfeld der Veranstaltung. Das Schöne am Festival: Auch bestehenden Werken, die sich auf dem Kunstwanderweg befinden und bereits verwittert und verfallen sind, wird neues Leben eingehaucht. Sie werden von den Künstlern liebevoll restauriert und wieder in das aktuelle Wegkonzept eingebunden.
BergKunstFestival 2025 fördert Zusammenarbeit mit jungen Künstlerin
Bereits zum dritten Mal veranstaltet der Kunstverein Tölzer Land dieses besondere Bildhauer-Symposium. „Zur wichtigsten Mission des Vereins gehört es, zeitgenössische Kunst in der Region sichtbar zu machen und den Dialog zwischen Kunstschaffenden und Publikum zu fördern“, sagt Bernhard Kleinhenz. Auch die Verbindung von Natur und Kunst und die enge Zusammenarbeit mit jungen Künstlern und Bildungseinrichtungen hat sich der Verein auf die Fahnen geschrieben: „Das BergKunstFestival ist Ausdruck dieses Engagements“, betont er.
Ein Werk von Jürn Ehlers. Foto: Jürn Ehlers
Zu den teilnehmenden Künstlern des Vereins gehört etwa der Bildhauer Jürn Ehlers, ein gelernter Bootsbauer und Steinmetz, der am Ammersee lebt und am liebsten mit Holz arbeitet. Bekannt ist er für seine großformatigen, verleimten und abstrakten Holzplastiken. Neben dem Lengrieser Holzbildhauer Gottfried Brenner nimmt auch der Kettensägen-Künstler Oliver Kugel teil, der mit seiner Motorsäge in Windeseile Tiere und Objekte aus Baumstämmen herauszaubert. Der Italiener Giovanni Lora dagegen, der an der Accademia di Belle Arti in Venedig studiert hat, arbeitet mit Metall. Er schafft am liebsten minimalistische Figuren aus Draht und Eisen, die Bewegung darstellen, experimentiert aber auch gerne mit neuen Materialien und Techniken.
BergKunstFestival 2025 steht unter dem Motto „Aliens – Netzwerk zwischen den Welten“
Man darf also auf die unterschiedlichsten Ansätze und Werke, die am Blomberg entstehen, gespannt sein. Eins werden aber alle Arbeiten gemeinsam haben: Sie stehen unter dem Motto „Aliens – Netzwerk zwischen den Welten“. Warum ausgerechnet dieses Thema gewählt wurde, erklärt Bernhard Kleinhenz so: „Als die Schüler aus Garmisch zur kalten Jahreszeit auf dem Blomberghaus zu Besuch waren, sah die Natur da oben für sie wie eine Mondlandschaft aus“, sagt er. Daraus sei die Alien-Idee entstanden.
Das Motto für die Künstler lautet „Aliens“. Foto: shg-gap.de
Gäste erleben aber nicht nur fertige Alien-Kunstwerke, sondern auch ihre Entstehung. Die Besonderheit des BergKunstFestivals liegt nämlich darin, dass man täglich während des Festivals den kreativen Prozess der Künstler hautnah miterleben kann: „Besucher können den Künstlern beim Arbeiten über die Schulter blicken und sich mit ihnen austauschen“, erläutert Bernhard Kleinhenz. Denn jeden Tag um 12.30 Uhr findet ein Mittagstisch mit Künstlern und Publikum statt. Ergänzt wird das Programm durch tägliche Führungen über den Kunstwanderweg, Quizze und Besucher-Workshops, bei denen sowohl Kinder, Jugendliche als auch Erwachsene mitmachen und eine Collage aus Resthölzern fertigen können. Der beste Beitrag wird von einer Jury prämiert.
Rahmenprogramm mit Konzert, Lesung und Abschlussveranstaltung
Natürlich sorgen die Organisatoren auch für ein tolles Rahmenprogramm: So findet etwa am Donnerstag um 19.30 Uhr an der Blomberg-Talstation ein Konzert mit der Brass Band del Ecuador statt. Am Freitag um 15 Uhr liest die Tölzer Krimiautorin Birgit Mayr auf der Wackersberger Alm aus ihrem neuesten Werk „Genussvoller Tod am Tegernsee“.
Bei der krönenden Abschlussveranstaltung am Sonntag, dem 13. Juli, am Blomberghaus stellen der Kunstverein und Schirmherr Dr. Ingo Mehner, erster Bürgermeister von Bad Tölz, alle Künstler und die entstandenen Werke dem Publikum vor – inklusive Verortung auf dem Kunstwanderweg. Außerdem prämiert eine Jury die beste Collage – und die Quizgewinner werden gezogen. Ein wunderbares Finale für eine ereignisreiche Kunstwoche am Berg.