Miclen LaiPang und Annemarie Hagn bei der Probe. Foto: Thomas Bundschuh

Konzerte in Valley und Holzkirchen

Das dritte Kammermusikfestival Miesbach wartet mit einer Premiere auf. Volksmusikerin Annemarie Hagn aus Darching wird gemeinsam mit den internationalen Spitzenmusikerinnen und -musikern konzertieren. Am morgigen Samstag in Schliersee und zum Abschlusskonzert in Holzkirchen.

„Das ist das erste Mal, dass eine Musikerin bei diesem Festival dabei ist, die nicht vom Blatt spielen kann“, sagt Annemarie Hagn, „ich kann denen nicht das Wasser reichen“. Sie sagt aber auch: „Das ist meine Gelegenheit“, sie freue sich unheimlich auf die Konzerte.

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Im Landkreis ist die Vollblutmusikerin bekannt und beliebt, zum einen wegen ihrer Musik, zum anderen aber auch wegen ihrer unkonventionellen Einfälle, etwa, wenn sie zu Ehren von King Charles in Hohendilching eine Krönungsgala organisiert.

Annemarie Hagn. Foto: Petra Kurbjuhn

So war es auch einer spontanen Idee von ihr zu verdanken, dass die künstlerischen Leiter vom Festival Miclen LaiPang und Sophie Bundschuh auf sie aufmerksam wurden. Zu Silvester 2021 habe sie spontan am Abend die Kirche in Hohendilching aufsperren lassen, erzählt sie, und ein Paar Freunde eingeladen. „Ich habe alles gesungen, was ich auswendig wusste“, sagt die Musikerin, hinten hätten sogar ein paar Leute getanzt, es habe eine prächtige Stimmung geherrscht. Später habe sie erfahren, dass Miclen LaiPang der Tänzer gewesen sei.

Ein Vierteljahr später, so erinnert sie sich, habe sie Miclen LaiPang zu einem Hauskonzert mit einem peruanischen Pianisten eingeladen. Und wieder ein Vierteljahr später, im Sommer des vergangenen Jahres, habe sich der Geiger wieder gemeldet und zu einem bairischen Abend eingeladen. Am Lagerfeuer habe man musiziert und dabei sei die Idee entstanden, bairisches Liedgut in das Festival 2023 einzubauen.

Beim Kammermusikfestival 2022 in der Zollingerhalle. Foto: Thomas Bundschuh

„Wir haben Aufnahmen von drei meiner Stücke gemacht und Miclen LaiPang hat sie neu arrangiert“, erzählt Annemarie Hagn. Dabei sein wird „Kindheit“, der Walzer „L’Amour“ und das „Isarmädchen“. „Dazu wollten sie noch einen Jodler haben“, meint die Musikerin und sie habe einen angehängt.

Zusätzlich aber werde sie auch den bekannten Erzherzog Johann Jodler zum Besten geben. „Kindheit“, das sei ein schlichtes Lied, in dem sie beschreibe, wie sie in Hohendilching groß geworden sei und jetzt durch die Bearbeitung ein bisschen Perfektion erhalten habe. Das „Isarmädchen“ sei ihr Paradestück, was sie oft im Hofbräuhaus gespielt habe.

Begeistert erzählt die Musikerin von den Proben. „Miclen LaiPang begleitet mich mehrstimmig, er erspielt meine Gedanken.“ Dazu kommen Cello und Bass. Mit dem Violinisten zusammen zu spielen sei so, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. „Er schmiegt sich mehrstimmig in verminderte Akkorde und Harmonien ein.“

Annemarie Hagn mit Georg Obermüller, Flori Burgmayr und Christoph Bencic. Foto: Petra Kurbjuhn

Dieses Zusammenspiel kenne sie auch von ihren Musikerkollegen Georg Obermüller, Flori Burgmayr und Christoph Bencic, mit denen sie immer wieder zusammen auftritt.

Annemarie Hagn schwärmt von den Musikerinnen und Musikern des Festivals, sämtlich internationale Profis. Man begegne ihr mit so viel Feingefühl und Respekt, dass sie sich unter ihnen aufgehoben fühle. Im vergangenen Jahr bedankten sie sich mit einem Brief nach dem Bairischen Abend, in dem sie ihr Dank und Hochachtung aussprachen:

Auch dieses Jahr wird es im Rahmen des Festivals einen bairischen Abend geben. Dazu hat sich Annemarie Hagn ihre Kollegen Sepp Hornsteiner, Michael Riecke und Franz Halmbacher, sowie ihre Schwester Elisabeth Althaus eingeladen. Dieser Abend soll wieder im privaten Rahmen ohne Publikum stattfinden.