75. Tegernseer Kunstausstellung

75. Tegernseer Kunstausstellung eröffnet

Kuratorin Eva Knevels und Bürgermeister Johannes Hagn. Foto: MZ

Ausstellung in Tegernsee

Die 75. Tegernseer Kunstausstellung im Rahmen der Tegernseer Woche wartet mit Kunstwerken von 38 Künstlerinnen und Künstlern auf. Zudem stellen sie sich in „Über Künstler und Werk“ direkt selbst vor. Auf der Länd am See wird die Präsentation im Schalthaus mit Skulpturen ergänzt.

Bei der überaus gut besuchten Vernissage, die erstmals auch musikalisch von Michael Hamberger umrahmt wurde, sprach Kuratorin Eva Knevels der Stadt, dem E-Werk Tegernsee und weiteren Sponsoren ihren Dank aus. Diesen Dank gab Bürgermeister Johannes Hagn direkt an die Organisatoren zurück. Zudem erwähnte er, dass 1949 auf einer Insel im Chiemsee die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland von einer Männerrunde erstellt wurde, bei der Gründung der Tegernseer Kunstausstellung indes es sich um eine gemischte Gruppe gehandelt habe, die im Tegernseer Bräustüberl tagte.

Den Bezug zur Verfassung habe Hilo Fuchs mit ihrer Installation der Grundrechte geschaffen.

„Die Grundrechte gehören auf den Tisch“

Bei einer Vorbesichtigung führt Hilo Fuchs vom ehrenamtlichen Organisationsteam, dem Eva Knevels als Ausstellungsleiterin vorsteht und dem weiterhin Kurt Gmeineder und Hans Weidinger angehören, sowie Lisa Mayerhofer als Juryteilnehmerin, durch die Ausstellung.


Zhenya Li. Foto: 75. Tegernseer Kunstausstellung

Sie weist insbesondere auf den eigens zur 75. Tegernseer Kunstausstellung produzierten Katalog hin. „Hier gibt jeder Kunstschaffende Einblick in sein Leben und Werk.“ Dieser Katalog ist online abrufbar.

Wie immer zeigt die Ausstellung eine spannende Bandbreite aus den Bereichen Malerei, Skulptur, Grafik und Fotografie. Neben der festen Präsenz von Künstlern aus dem Tal sind auch dieses Jahr Gastkünstler vertreten; sie kommen aus Deutschland, Österreich, China und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

75. Tegernseer Kunstausstellung
Bin Zhao. Foto: MZ

Mit klassischer hochwertiger Malerei ist die chinesische Künstlern Zhenya Li vertreten, die schon im vorigen Jahr zu Gast in Tegernsee war. Ihr Koi-Zyklus sei eine Erinnerung an ihre Heimat Shanghai, wo Kois verehrt werden, da sie für Freude, Gesundheit und Wohlstand stehen und als Glücksbringer gelten.

Auch Bin Zhao war schon in Tegernsee mit seinen hintergründigen ironischen Bildern vertreten. Der chinesische Künstler zeigt in diesem Jahr Bilder von Katzen und sagt: „Ich will keine süßen Katzen malen.“

75. Tegernseer Kunstausstellung
Kinder- und Jugendkunstakadmie Tegernsee. Foto: MZ

Neu ist in diesem Jahr die Präsentation der Kinder- und Jugendkunstakademie Tegernsee unter der Leitung von Valerjia Vuk Strobel. Die teilnehmenden zwischen 12 und 17 Jahren haben sich den Themen, passend zur Tegernseer Woche, Max I. Joseph, sowie Venezia gewidmet.


Uwe Göbel und Hilo Fuchs. Foto: MZ

Auch neu ist der Rottacher Künstler und Gestalter Uwe Göbel, der mit seinem Werk „Does anybody really know what time it is“ folgerichtig zur Installation von Hilo Fuchs mit der Skulptur „Riss“ führt.


Gerlinde Belz-Küppers. Foto: MZ

Auch die Miesbacher Papierkünstlerin Katrin Hering stellt sich in Tegernsee erstmals mit ihren fein gestanzten und neuerdings auch mit Farbe versehenen Arbeiten vor.

Zum ersten Mal dabei ist Gerlinde Belz-Küppers mit ihren „Eisskulpturen“, abstrakten Kompositionen in kühlen Farben.


Peter Keck. Foto: MZ

Schön wie immer sind die Bilder der alteingesessenen Talkünstler. Peter Kecks abstrahierte Landschaften und Stillleben faszinieren durch Komposition und Tiefe ebenso wie die stillen Landschaften von Hans Weidinger.


Andreas Hars. Foto: MZ

Ekaterina Zacharova steuert mit ihrer unnachahmlichen Malweise ein Bild „Sonntag am Wasser“ bei, in dem unschwer der Tegernsee mit Blick nach Kaltenbrunn erkennbar ist. Waren die Bilder von Andreas Hars früher eher in gedeckten Farben gehalten, überraschen sie jetzt mit Power. Hans Schneider indes bleibt seiner Technik, der Verbindung von Malerei und Typografie treu.


Ursula-Maren Fitz und Kurt Gmeineder. Foto: MZ

Wie immer faszinieren die großformatigen abstrakten Farbkompositionen von Jürgen Welker. In spannendem Kontrast wurden die Weltallbilder von Kurt Gmeineder zu den edlen Glasarbeiten von Ursula Maren Fitz positioniert.


Antonia Leitner und Kathrin André. Foto: MZ

Mit Fotografie sind Eva Knevels, Sopi von Sopronyi und Norbert Herbert in sehr unterschiedlicher Auffassung vertreten und Kathrin André hat eine spannende Installation „Medua 2.0“ geschaffen. Klaus Altmann wartet mit neuen Bildmotiven, Menschen auf der Hackerbrücke auf und Waltraud Milazzo erheitert mit ihrer „Alten Kiste“.


Waltraud Milazzo. Foto: MZ

Darüber hinaus sind Werke von Heidi Barnstorf, Priska Büttel, Werner Gruss, Sibylle Guttenberg, Irnberg, Helga-Lucia Kordecki, Lisa Mayerhofer und Brigitte Siebeneichler zu sehen.


Linus Maria Felder. Foto: MZ

Otto Wesendonck und Antonia Leitner zeigen im Alten Schalthaus ihre klassisch schönen Werke. Linus-Maria Felder ist mit einer Skulptur vertreten, die er aus der archaischen griechischen und ägyptischen Mythologie ableitete, während Vater Wolfram Felder eine harmonisch herzförmige Steinskulptur zeigt.


Skulpturenpark auf der Länd. Foto: MZ

Eine eigene Skulpturenausstellung können Besuchende erstmals bei der 75. Tegernseer Kunstausstellung auf der Länd direkt am See betrachten. Hier sind Werke von Richard Agreiter aus Tirol, dem libanesischen Künstler Imad Bechara, der erstmals in Tegernsee zu Gast ist, Konrad Broxtermann, Wolfram Felder, Kurt Gmeineder, Veronika Hagnroth und TOBEL zu sehen.

Die 75. Tegernseer Kunstausstellung ist bis zum 5. Oktober 2025 im Alten Schalthaus Tegernsee in der Hochfeldstraße 2 von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

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