
Oscarverleihung im Jagerhaus
Die Preisträger: Kurt Gmeineder, Hans Schneider, Hans Weidinger, Linde und Peter Keck (v.l.). Foto: MZ
Waldemar-Rausch-Preis in Gmund verliehen
Die Heimatfreunde Gmund hatten es an nichts fehlen lassen. Zur Verleihung des Waldemar-Rausch-Preises an die fünf Macher der gmundart Hans Schneider, Linde und Peter Keck, Hans Weidinger und Kurt Gmeineder gab es die Urkunde in der Original-Oscar-Mappe von der Büttenpapierfabrik Gmund.
Anlässlich ihres 30-jährigen Bestehens im Jahr 2019 entschieden die Heimatfreunde Gmund, einen Kulturpreis in Gedenken an ihren Gründervater, den 2011 verstorbenen Waldemar Rausch, auszuloben. Bisherige Preisträger waren Benno Eisenburg, Annemarie Schuler und Heinz Sprenger. Bei diesem Preis handelt es sich um einen zehn Zentimeter langen Nagel auf Holz befestigt, er symbolisiert Schlichtheit und die Verbindung von Altem und Neuem gleichermaßen.
In diesem Jahr verlieh Maria Prenzel, Vorsitzende des Vereins, den Kulturpreis im Rahmen der Mitgliederversammlung an die fünf Mitglieder der gmundart. Monika Ziegler, Vorsitzende von KulturVision e.V., hielt die Laudatio.

Der Waldemar-Rausch-Preis 2025. Foto: MZ
„Heute recherchiert man nicht selbst, sondern befragt KI“, gab sie zu. Die KI habe ihr gesagt, dass Hans Schneider die gmundart 2003 gegründet habe und dass auf eine weitere Nachfrage Peter Keck und Hans Weidinger dazu gestoßen seien. Zu dritt organisierten die drei Gmunder Künstler zehn Jahre lang die Frühjahrsausstellung, bis Kurt Gmeineder dazu kam.
Auf die Frage, weshalb die gmundart gegründet wurde, habe die KI geantwortet: Um die Sichtbarkeit der Kunst darzustellen, einen Einblick in die Kunstszene zu schaffen, eine Plattform für den Kulturaustausch verschiedener Kunstsparten zu ermöglichen, einen Beitrag zum kulturellen Leben der Gemeinde zu leisten und die Kunstszene zu stärken und zu beleben.
Das treffe sicher alles zu, dennoch bleibe es sehr allgemein, sagte die Laudatorin. Deshalb wolle sie doch noch einiges hinzufügen, was das ehrenamtliche Engagement von über 20 Jahren ausmache.

Schriftführerin Priska Büttel und Vereinsvorsitzende Maria Prenzel. Foto: MZ
Neben der alljährlichen Frühjahrsausstellung, die 2025 80 Werke von über 30 Künstlern umfasst habe und so viele Besucher zur Vernissage angelockt habe, dass man nahezu Platzangst bekam, sei auch der Skulpturenpark am See initiiert worden. Zudem organisiere gmundart unter dem Titel „gmundart präsentiert“ regelmäßig Ausstellungen in der Raiffeisenbank Gmund.
Darüber hinaus pflege die gmundart eine enge Kooperation mit dem Kulturverein Achenkirch, dessen Mitglieder auch am Tegernsee ihre Werke ausstellen. Ein großer Kraftakt sei das Projekt „Tre laghi“ gewesen, bei dem am Gardasee, Achensee und Tegernsee länderübergreifend Ausstellungen gestaltet wurden. „Ein Riesenaufwand, der Transport, die Organisation, die Hängung“, sagte Monika Ziegler.
Die Symbole des Kulturpreises, Schlichtheit und Verbindung von Altem und Neuem, träfen exakt auf die Preisträger zu, sagte sie und dankte im Namen von KulturVision für die Hilfe, die die Künstler der gmundart für den Verein leisteten. Schlicht und selbstverständlich unterstützten sie bei der Ausstellung 15ten Geburtstag von KulturVision und übernahmen die gesamte Organisation und Hängung bei der Ausstellung anlässlich der Offenen Ateliertage 2020, die dann am Tag der geplanten Kunstauktion wegen Corona abgesagt werden musste.

Peter Keck und Kurt Gmeineder bei der Hängung im Alten Schalthaus Tegernsee 2020. Foto: BS
Die Künstler von gmundart verbinden auch alt und neu, denn sie vollzogen in diesem Jahr einen Generationenwechsel, nach über 20 Jahren übergaben sie an die Jugend. „Allerdings blieb es in der Familie“, meint die Laudatorin, „denn die Enkelin von Hans Schneider, Pia von Miller, und die Schwiegertochter von Hans Weidinger, Irene, führen das Werk mit Unterstützung von Ekaterina Zacharova weiter.“
Sie sprach den vier Künstlern ihren großen Respekt dafür aus, was sie für die Anerkennung der regionalen Künstlerinnen und Künstler getan haben, aber auch dafür, dass sie Inspiration von außen über die Kooperation mit Tirol nach Gmund holten. Ganz besonders aber freue es sie, dass auch Linde Keck ausgezeichnet würde, die Seele der gmundart.

Kurt Gmeineder, Monika Ziegler, Hans Schneider, Hans Weidinger, Linde und Peter Keck, Maria Prenzel (v.l.). Foto: Priska Büttel
Im Namen von Bürgermeister Alfons Besel dankte Kulturreferent Josef Stecher den Preisträgern. „Der Gemeinde ist bewusst, was sie an der gmundart hat“, sagte er. Der Waldemar-Rausch-Preis symbolisiere mit dem Nagel, dass es immer einen ersten Schlag brauche, „und den habt ihr gemacht“. Für das Tegernseer Tal habe die gmundart ein Angebot gemacht, auf dass die Gemeinde sehr stolz sei.
„Wir haben das gern gemacht“, sagte gmundart-Gründer Hans Schneider. Und der Bürgermeister habe von Anfang an unterstützt. Sicher würden die jungen Leute die Arbeit gut weitermachen.