Gemeinsames Singen bei einer Veranstaltung in der evangelischen Kirche Miesbach 2020. Foto: Petra Kurbjuhn

Chorgründung in Holzkirchen

Im Rahmen des WIR-QUARTIERS der evangelischen Kirche in Holzkirchen startet ein neues Projekt: ein Internationaler Chor unter Leitung der Regionalkantorin Andrea Wehrmann wird gegründet.

„Pfarrerin Ulrike Lorentz und ich wollen Menschen zusammenbringen“, sagt Sibylle König, die neue Quartiersmanagerin des WIR-QUARTIERs Sibylle König. Seit 1. Juni ist sie die Projektmanagerin des Projekts, das gelebte Inklusion und Vernetzung in Holzkirchen und Sauerlach sein wird.

Mit diesem Quartier möchte die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Holzkirchen und Sauerlach Leuchtturm werden für gelebte Inklusion, das bedeutet Teilhabe aller Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Handicaps, ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft, Bildung oder Konfession, ihrem Geschlecht oder Alter. Es sollen Barrieren abgebaut werden, sowohl baulicher als auch kultureller und sprachlicher Art. Und es sollen Brücken zu Menschen gebaut werden, die sich ausgegrenzt fühlen oder ausgegrenzt werden.

Der Chor probt in der evangelischen Segenskirche Holzkirchen, hier ein Archivbild einer Lesung mit Tiki Küstenmacher. Foto: Petra Kurbjuhn

Eine Möglichkeit, Brücken zwischen den Menschen zu bauen, ist das gemeinsame Singen, so wie das beim ZAMMA-Festival schon passierte, als in der St. Josef Kirche zum „ZAMMA singa“ eingeladen wurde.

„Ein Chor verbindet und Singen macht Spaß““, ist Sibylle König überzeugt. Im aktuellen Gemeindegruß der evangelischen Kirche wird deshalb „Voices of the World“, der internationale Chor, vorgestellt. Alle Holzkirchnerinnen und Holzkirchner aller Herkunftsländer sind zum gemeinsamen Singen eingeladen, unabhängig von Kultur, Sprache, Religion oder musikalischer Vorkenntnisse.

Damit möglichst viele Menschen der Marktgemeinde von dem neuen Projekt erfahren, habe man Plakate und Karten drucken lassen, die jetzt verteilt werden, informiert Sibylle König. Sowohl in die neue Flüchtlingsunterkunft Moarhölzl als auch in die Regens-Wagner-Stiftung in Erlkam werde man die Einladungen, die es auch in englischer Sprache gibt, bringen.

Kulturpreisträgerin der Stadt Miesbach Andrea Wehrmann leitet den Chor, hier mit der damaligen Bürgermeisterin Ingrid Pongratz. Foto: Isabella Krobisch

Los geht es am Freitag, 20. September um 19.30 Uhr mit dem ersten Projekt, das Regionalkantorin Andrea Wehrmann leiten wird. Sie will Friedenslieder aus der ganzen Welt mit dem neuen Chor singen. „Das können einstimmige oder mehrstimmige Lieder sein“, sagt sie. Wenn klar ist, welche Anmeldungen vorliegen, so zum Beispiel auch, ob sich Männer beteiligen wollen, werde sie sich entsprechend vorbereiten, aber auch ganz spontan und flexibel Vorschläge seitens der Teilnehmenden entgegennehmen.

„Es soll ein Projektchor werden“, betont Sibylle König. Das erste Projekt findet in der Segenskirche in der Haidstraße 3 in Holzkirchen statt und der Chor wird am 13.Oktober um 19 Uhr das interreligiöse Friedensgebet in St. Josef gestalten. „Das nächste Mal könnte dann der Chor bei Regens-Wagner proben oder im Moarhölzl“, meint die Quartiersmanagerin, „der Chor soll zu den Menschen hingehen“. Er solle auch ein Angebot für diejenigen sein, die sich nicht ohne weiteres bewegen können, „aber der Chor kann sich bewegen“.

Der Projektchor „Voices of the world“ wird zum Friedensgebet am 13. Oktober in St. Josef singen. Foto: Petra Kurbjuhn

Der Hintergrund des Chores sei nicht religiös, betont Sibylle König, er sei überkonfessionell, wie auch das Friedensgebt in der katholischen St. Josef-Kirche.

Die ersten Anmeldungen seien schon eingegangen, freut sie sich, darunter auch zwei Ukrainerinnen. Eine davon habe in Kiew einen Chor geleitet. „Vielleicht kann sie später auch diesen Projektchor übernehmen“, meint die Initiatorin des neuen Projektes „Voices of the World“.