Moritz Attenberger Voodoo

Moritz Attenberger: Voodoo

Menschengruppe. Repro: Petra Kurbjuhn

Fotoausstellung in München

Im Tropeninstitut der LMU München zeigt der Schlierseer Fotograf Moritz Attenberger derzeit eine beeindruckende Bilderserie „Voodoo“. Insgesamt 8000 Kilometer auf dem Motorrad ist Moritz Attenberger in Westafrika unterwegs gewesen und hat sich von der Magie einnehmen lassen.

Was er dabei erlebte, habe bei ihm jegliches Konzept von Schwarz und Weiß auf den Kopf gestellt, blickt er zurück, es habe die Grenzen seiner europäischen geistigen Welt gesprengt. Durch Zufall erhielt er eine Audienz bei seiner Majestät dem Daagbo Hounon, dem höchsten Priester des Voodoo und wurde hineingezogen in eine Welt mysteriöser Zeremonien, Tänze, Orakel und geheimnisvoller Götter.

Moritz Attenberger Voodoo
Magie des Voodoo. Repro: Petra Kurbjuhn

Schließlich schien es kein Zufall zu sein, dass Moritz Attenberger nach überstandener Malaria, aber noch fiebernd, Hochwürden Daagbo Hounon gegnübersaß. Dessen Orakle, so ist im Flyer nachzulesen, hatte ihm prophezeit, dass ein Weißer kommen würde, um seine Botschaft in Bildern in die Welt hinauszutragen.

Fotos trotz Schnaps und Hitze

Im Flyer zur Ausstellung beschreibt der Fotograf, wie er, beeinträchtigt durch mehrere Gläser des zeremoniellen Schnapses und der afrikanischen Hitze, trotzdem auf den Auslöser drückte. Herausgekommen sind dabei Fotos, die den Betrachter teilhaben lassen an okkulten Handlungen und fremder Bräuche.

Moritz Attenberger: Voodoo
Frau in landesüblicher Tracht. Repro: Petra Kurbjuhn

Dass der Mensch ihm wichtig ist, wie mir Moritz Attenberger in einem früheren Interview einmal sagte, spürt man bei seinen Bildern. Bei einer Menschengruppe in bunter landsüblicher Kleidung gelingt es ihm trotz räumlicher Distanz, den Stolz in den Gesichtern und in der Haltung der Afrikaner zu zeigen.

Lesetipp: Porträt von Moritz Attenberger in der 15. Ausgabe der KulturBegegnungen, Seite 19

Frauenfuß und Hühnerkrallen

Ein Frauenfuß, verwoben mit den Krallen eines geopferten Huhnes ist auf einem anderen Bild zu sehen. Das Gesicht ist nicht im Bild, ebenso nicht wie bei der Aufnahme, bei der man auch nur die Hände sieht, die einen Fladen bearbeiten.

Moritz Attenberger: Voodoo
Beim Fladenbacken. Repro: Petra Kurbjuhn

Während ich mir die Ausstellung ansehe, sitzen Menschen im Wartezimmer, die auf ihre Impfung warten, um gut geschützt in ferne Länder zu reisen. Eine wandflächengroße Weltkarte dominiert den Raum, einige der ausgestellten Fotos von Moritz Attenbergers Westafrikareisen bereichern ihn.

Moritz Attenberger
Eine Schlange züngelt. Repro: Petra Kurbjuhn

Ob Schlangen im Voodookult eine Bedeutung haben? Ein spannendes Bild, das die Fantasie anregt.

Die Ausstellung wird bis voraussichtlich November 2020 in den Räumen der LMU in München, Leopoldstraße 5 während der Öffnungszeiten der Tropen- und Reisemedizinischen Ambulanz zu sehen sein. Öffnungszeiten auf der Website des Instituts.

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