Lizzie Hladik: Inspirationsquelle Natur
„Naturimpression mit Rot“ – Ausschnitt. Foto: Reinhold Schmid
Ausstellung in Holzkirchen
Unter dem Titel „Inspiration Natur“ stellt die Holzkirchner Künstlerin Lizzie Hladik im Foyer des Holzkirchner „Kultur im Oberbräu“ Bilder aus, die nach Eindrücken aus der Natur entstanden sind – von ganz konkret bis ganz abstrakt.
Lizzie Hladik ist in der Landkreiskunst fest verankert, hat aber auch schon ihre künstlerischen Fühler nach Norddeutschland, Österreich und Italien ausgestreckt, genauer gesagt nach Worpswede, Innsbruck, Graz und Mailand. Um ihren malerischen Wissensdurst zu löschen, bildet sie sich permanent in diversen Ausbildungsorganisationen und bei namhaften Künstlern weiter. Lizzie Hladik ist mit eigenem Atelier in der Münchner Straße in Holzkirchen nicht nur malend unterwegs, sondern auch auf dem Gebiet der Bildhauerei, der dekorativen Raumgestaltung und als Dozentin.
Draußen unterwegs
Von der Natur inspiriert: Tatsächlich sind auf den 19 Bildern, die allesamt mittel- bis großformatig in Acryl auf Leinwand gemalt sind, Erscheinungen aus der Natur wie Vegetation, Gewässer, Himmel und Licht, Reflexionen, Oberflächen, Strukturen und Maserungen usw. zu sehen, von sehr konkret („April, April“) bis total abstrakt („Naturimpression mit Rot“). Abstrakt kann Natur ja dann werden, wenn der aufmerksame Betrachter die Augen zusammenkneift oder sich einen kleinen Ausschnitt wie mit dem Fotoapparat quasi „herzoomt“.
„April, April“. Foto: Reinhold Schmid
Die Ausstellung präsentiert sich homogen, schlüssig, hat ein Motto, künstlerische Qualität und eine eigene Handschrift. Sie zeugt von Leidenschaft für die Kunst und für die Malerei.
Wie geht Lizzie Hladik an ihre Motive und ihre Arbeit heran?
Zuerst einmal ist sie viel unterwegs in der Natur – in ihrer heimatlichen Umgebung oder auch auf Reisen. So ist das ganz in Rot gehaltene Werk „Abendrot“ etwa ein Produkt einer Reise in den Oman im letzten Jahr. Sie begeistert sich für die Natur, ihre Erscheinungen und ihre Formen, für den Wandel der Jahreszeiten. So ist auch ihre Malweise einem steten Wandel unterworfen. War sie vor ein paar Jahren in Farbgebung und Malduktus noch zart, luftig und zurückhaltend, zeigt sie sich heute dynamisch, entschlossen, fast schon expressiv.
Blick in die Ausstellung. Foto: Reinhold Schmid
Zwei Wege des Zugangs zum Motiv
Auf zweierlei Art und Weise findet die vielseitige, ursprünglich aus Innsbruck stammende Holzkirchnerin Zugang zu ihrer Motiv- und Bildwelt: „Ich male drauflos, es ist oft ein schwungvolles, dynamisches Malen, mehr dem Zufall überlassen als geplant. Manchmal erinnert eine Stelle vielleicht an Wolken oder ein Gebirge. Diese Formen greife ich dann auf, arbeite sie heraus und entwickle sie weiter“, erklärt Hladik die erste Herangehensweise. Man könnte die so entstandenen Arbeiten auch als „innere Bilder“ bezeichnen.
Dem entgegen steht der zweite mögliche Ansatz: Bilder, die von außen her beeinflusst sind, etwa durch ein Foto, das sie auf einem Spaziergang oder einem Ausflug quasi als Gedächtnisstütze aufgenommen hat. Sie verwendet es nur ganz am Anfang des Prozesses, prägt sich das Wesentliche ein und arbeitet dann frei aus der Erinnerung.
„In den Himmel wachsen“. Foto: Reinhold Schmid
Interessant hierbei: Der dreiteilige Zyklus „In den Himmel wachsen“. Auf festem Grund im Wald oder einem Ensemble von Bäumen stehend, blickt die Künstlerin nach oben in den Himmel. Die Bäume verjüngen sich und scheinen – immer dünner werdend – nach oben auf einen Punkt zu ins Licht zu wachsen. Dass manch ein Besucher der gut besuchten Vernissage darin eine Blüte oder eine Sonne gesehen hat, stört Lizzie Hladik nicht. Im Gegenteil, sie freut sich, wenn sie mit ihrer Malerei die Phantasie des Betrachters anregen kann.
Bitte beachten Sie mögliche Änderungen an den Osterfeiertagen.