KulturVision feiert 20. Geburtstag
Blick in die Ausstellung im Atrium. Foto: Petra Kurbjuhn
Vernissage in Holzkirchen
Kinder, wie die Zeit vergeht: seit 20 Jahren steht der Verein KulturVision e.V. für erfolgreiche Vernetzung von Kunst und Kultur mit interessanten persönlichen Begegnungen im Landkreis Miesbach. So wurde auch diese Geburtstagsfeier in Holzkirchen mit Vernissage, Fotogalerie, Impro-Musik, kurzen Sketchen und kurzweiligen Gesprächen, ganz ohne offizielle Ansprachen, zu einem heiteren Freudenfest für die zahlreich erschienenen Gäste.
Monika Ziegler, Isabella Krobisch und Petra Kurbjuhn hoben als Gründerinnen von KulturVision den Verein 2004 aus der Taufe. Die Erfolgsgeschichte konnte damals wohl niemand ahnen. Die Idee war es zunächst, eine eigene, kostenlose Zeitung auf die Beine zu stellen, in der Kunstschaffende und Kulturinteressierte gleichermaßen Gehör finden sollten. Die Zeitung „KulturBegegnungen“ war geboren. Seitdem erscheint sie nun zweimal jährlich, Anfang November in ihrer 42. Ausgabe.
Die Gründerinnen. Grafik: Lisa Mayerhofer
Spritziges Programm mit Impro-Musiker Florian Schwartz und den „Damen vom Putzservice“
Wie schon bei der ersten Feier im Juni dieses Jahres im Waitzinger Keller in Miesbach konnte der geniale Impromusiker Florian Schwartz am Piano für den Abend im Holzkirchner Atrium gewonnen werden. Der Künstler begeistert, indem er auf Zurufe aus dem Publikum maßgeschneiderte Lieder präsentiert, die er auf schier unnachahmliche Weise punktgenau in Samba, Blues, Rap oder Hiphop umsetzt. So heißt sein erster Song „Kultur sichtbar machen“. Schnell verwendet er hingeworfene Begriffe wie Himmel, Blumen in der Vase, Leinwand und Holzrahmen und baut sie ein in das Gefühl „Kultur ist immer da, Kultur geht uns alle an!“
Impromusiker Florian Schwartz. Foto: Petra Kurbjuhn
Daneben begrüßt er in launigen Worten Bürgermeister Christoph Schmid als „Ehrengast“ des Abends und bedankt sich für dessen Engagement für die Kultur. Gleichzeitig eröffnet er die von Eckhard Rocholl organisierte Ausstellung von 35 Künstlern und Künstlerinnen aus dem Mitgliederschatz des Vereins, deren Werke bis zum 30. Oktober in den Räumen des Gesundheitszentrums zu bewundern sind. Florian Schwartz lässt sich auch nicht stören durch die Einwürfe des Putzgeschwaders, das sich wundert, was denn hier gerade passiert.
Reinigungsfee Judith Heimerl. Foto: Petra Kurbjuhn
Cathrin Paul und Judith Heimerl vom Freien Landestheater Bayern stellen und beantworten als Reinigungsfeen unter der Regie von Ingrid Huber alle Fragen zum weiten Feld von Arbeit, Aufgaben und Kompetenzen des Vereins. Da geht es etwa um die Förderung und Vernetzung des kulturellen Lebens im Landkreis Miesbach ebenso wie um Begegnungen und Interviews mit herausragenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in einer Fotogalerie im 1. Stock des Gebäudes.
Politiker Alois Glück, Liedermacher Konstantin Wecker, Oscar-Preisträger Michael Haneke oder Astrophysiker Harald Lesch wurden interviewt. Foto: MZ
Des Weiteren werden Zeitung, Online-Magazin und Kulturkalender vorgestellt. Wobei: „Ist das nicht eigentlich die Aufgabe eines Kulturreferenten?“
Tätigkeiten von KulturVision e.V.. Foto: Petra Kurbjuhn
Originelle Vernetzung und persönliche Gespräche
Wie ein Wollknäuel zum Symbol der Vernetzung wird, veranschaulichen Mitglieder von KulturVision in einem kurzen Spiel um außergewöhnliche Begegnungen, Initiativen wie Spurwechsel, anders wachsen, Schreibwerkstatt, Warngauer Dialog, Kulturaustausch und vielen weiteren Aktionen des Vereins. Da verbinden sich alle Ideen und Projekte scheinbar leicht und doch wirkungsvoll zu einem gemeinsamen Geflecht, wie es für Monika Ziegler als Gründerin und „Gesicht“ von KulturVision e.V. stets wichtig und erstrebenswert ist.
Wichtige Aufgabe von KulturVision ist die Vernetzung. Foto: Petra Kurbjuhn
Persönliche Gespräche in einer wohltuenden Atmosphäre mit etwas Wein und Brot gehören bei einer kleinen, entspannten Feier natürlich auch dazu. Dem jahrzehntelangen Engagement der 1. Vorsitzenden, ihrer Begeisterung und der Fähigkeit, Strukturen und Menschen „zusammenzubringen“, wie es die Initiatorin gerne nennt, verdankt der Verein seine unglaubliche Erfolgsgeschichte.