Klaus Altmann

Feine Aquarelle und noch viel mehr

Klaus Altmann: „Winterbach“ (Aquarell). Foto: RS

Ausstellung in Gmund

Klaus Altmann kam erst spät zur Kunst, dafür dann aber heftig. Seit langem ist er ein Meister des gepflegten Aquarells, aber nicht nur das. Aus seinem umfangreichen Werk zeigt er unter Federführung von gmundart in den Fluren der Raiffeisenbank Gmund ausgewählte Beispiele, die geprägt sind von Können und Heimatliebe.

Bei Klaus Altmann kommt Kunst noch von Können. Vor allem ist es die Aquarellmalerei, in der er sich zu Hause fühlt und wo er mittlerweile zu einem der wichtigsten Vertreter im Landkreis und vor allem im Tegernseer Tal geworden ist. Doch macht er auch immer wieder Abstecher in verwandte Genres wie Ölmalerei, Plastik oder Fotografie, was ihn zu einem kompletten, universellen Künstler macht.

Die Anfänge

Der 73-Jährige ist studierter Forstwirt, der die Große Forstliche Staatsprüfung im Jahr 1979 ablegte. Die Beschäftigung mit der Kunst, genauer gesagt mit der Zeichnung, begann erst 1993.“In diesem Jahr wurde ich mit einem angenehmen Virus befallen. Dem des Zeichnens und Malens. Er überkam mich mit voller Wucht.“, erinnert er sich. Nur ein Jahr später folgte dann die erste Ausstellung in Tegernsee.

Klaus Altmann
„Trollblumen am Setzberg“ (Aquarell). Foto: RS

Seitdem zeigt er jährlich wiederholende Ausstellungen im Tegernseer Tal und anderswo. Mit dem Aquarell begann er 1995, ein Jahr darauf mit Acryl und Öl.

Der bekannte Aquarellmaler Willy Reichert aus Wasserburg war es, der dem gebürtigen Rottacher die Augen und letztlich auch die Türen öffnete zu dem, was er heute ist. Als weitere wichtige und bekannte Lehrer seien zu nennen der Wiener Prof. Heribert Mader sowie Bernhard Vogel aus Salzburg. Und vor allem, später im Jahr 2013, der Chiemsee-Maler Maximilian Schmetterer, der ihn näher an die bildnerische Auflösung heranführte.

Klaus Altmann
„Wallbergbahn, Bergstation“ (Aquarell). Foto: RS

„Mittlerweile habe ich meine eigene Handschrift und einen guten Wiedererkennungswert“, sagt er – zu Recht – selbstbewusst. Sogar ins Haus der Kunst in München hat er es schon geschafft.

Das Aquarell – eine sensible Technik

Die Kunst des Aquarells ist eine unterschätzte Technik und um mit den wässrigen Farben entsprechend umgehen zu können, braucht es Erfahrung, Experimentierfreudigkeit, Entschlossenheit, genaues Hinschauen und viel Gefühl für die sensible Materie. Vor allem auch ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, an dem man aufhören sollte. Wird dieser überschritten, kippt die Qualität des Bildes in die falsche Richtung, wird es fester und verliert an Luftigkeit.


Klaus Altmann. Foto: privat

Es bedarf schon einer beträchtlichen Fertigkeit, eine abertausend Tonnen schwere Stahlkonstruktion wie im Bild „Wallbergbahn“ zwar aquarellig-luftig-leicht wiederzugeben, ohne ihre Massivität zu vernachlässigen. Auch schwierig zu malende Gegenstände wie Gläser oder Blumenblüten echt und glaubhaft darzustellen, fällt dem begeisterten Künstler leicht. Bei Klaus Altmann gilt halt wirklich: „Kunst kommt von Können.“


„Stillleben mit Tomaten“ (Aquarell). Foto: RS

Die vorgenannten Eigenschaften und noch weitere vereint er in sich. Dazu kommt noch eine spürbare Liebe zur Heimat und zur Natur. Das Aquarell ist seine Paradedisziplin. Mit dieser klassischen Maltechnik bearbeitet er von den klassischen bildnerischen Genres vor allem Porträt, Landschaft, Stillleben, Blumenstillleben und Tierporträts. Abstraktes spielt bei ihm keine Rolle.


Aus der Serie „Tierporträts“ (Digitaldruck). Foto: RS

Und so nimmt auch das Aquarell in der 20 Bilder umfassenden Präsentation in Gmund den größten Raum ein.

Weitere Arbeitsfelder von Klaus Altmann

„Durch meinen Beruf hatte ich natürlich den Bezug zu den Wildtieren. Durch einen Zufall gelangte ich an uralte Forstdokumente. Sie sollten entsorgt werden. Sie dienten mir als Zeichenpapier, altes handgeschöpftes Bütten, von alter Hand beschrieben. Mit meiner Farbstift-/Bleistiftzeichnung quasi zwei Originale“. So erklärt der experimentierfreudige und erfinderische Künstler, der übrigens auch Gürtelschnallen anfertigt, wie es zur Tierporträt-Serie kam, für deren Produktion er auch manchmal die Technik des Digitaldrucks einsetzt.


Zwei Tierporträts und das 2023 erschienene Buch. Fotos RS

Auch in Gmund zu sehen: zwei beeindruckende Fotoarbeiten zu seinem bevorzugten Motiv, dem Frauenschuh. Auch das Ölgemälde „Pfingstrosen“ fällt etwas aus der Reihe, erweitert die Bilderschau und zeigt die Vielseitigkeit des Künstlers. Der feierte vor zwei Jahren sein 30-jähriges Schaffensjubiläum und brachte dazu ein liebevoll gestaltetes und informatives Buch heraus.

„Frauenschuh“ (Fotografie) und „Pfingstrosen“ (Öl auf Leinwand). Fotos: RS

„Das Tegernseer Tal habe ich die letzten 30 Jahre immer wieder gemalt. Als nächstes erfüllendes Thema werde ich mich wohl des Münchner Viktualienmarkts annehmen“, resümiert und prognostiziert Klaus Altmann. Man darf gespannt sein…

Die Ausstellung ist noch bis zum 5. März 2025 zu den Öffnungszeiten der Raiffeisenbank Gmund zu sehen.

Zum Weiterlesen: Female Poetry – die Malerei von Christine Oster

Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Bitte besuchen Sie uns auf