Kinderchristmette

Kinderchristmette: Wo bitte geht’s nach Bethlehem?

Barbara Weingand: „Alle Jahre wieder“. Foto: Christian Selbherr

Geschenktipp

Vielleicht ist das noch ein weihnachtlicher Geschenktipp: „Alle Jahre wieder“ von Barbara Weingand versammelt witzige Begebenheiten aus 30 Jahren Kinderchristmette in Wall – von Texthängern, unfreiwilligen Lachern und manch anderem Malheur, wie sie selbst einem heiligen Paar wie Maria und Josef passieren können.

Eigentlich war die Frage ganz einfach, die die hochschwangere Jungfrau und zukünftige Gottesmutter ihrem treuen Begleiter stellte: „Josef, wie weit ist es noch nach Bethlehem? Das Reisen ist mir nicht bequem.“

Nun hätte Josef, dargestellt von einem Schüler aus Wall, bloß antworten sollen: „Die Lichter leuchten schon von weit, wir kommen recht zur Schlafenszeit.“ Doch jeder Schauspieler kennt diese Not – der Text wollte dem jungen Akteur nicht mehr einfallen.

Engel, Hirten oder heiliges Paar – niemand ist vor einem kleinen Ausrutscher sicher

Was dann geschah, beschreibt Barbara Weingand in ihrem selbstverlegten Buch „Alle Jahre wieder“, das nunmehr in neuer Auflage erscheint. Seit 1990 schon gestaltet Weingand jedes Jahr am Nachmittag des Heiligen Abends in der Waller Pfarrkirche St. Margareth eine Kinderchristmette mit einem liebenswerten Krippenspiel. Fast jede junge Familie des Dorfes hat im Lauf der Zeit schon den einen oder anderen Darsteller geschickt, der dann als Engel, Hirten oder eben als Maria oder Josef auftreten durfte.

Barbara Weingand
Barbara Weingand. Foto: Christine Hampel

Und da kann eben auch mal das eine oder andere Missgeschick passieren. Barbara Weingand beschreibt sie witzig und mit Augenzwinkern, aber niemals schadenfroh. Wie eben jene Geschichte, als dem jungen Josef sein Text nicht einfiel. Er war einfach zu beschäftigt mit dem ungewohnten Lodenmantel und außerdem sollte er sich ja auch möglichst überzeugend um die schwangere Gefährtin kümmern.

Da muss eben ein Ersatz her

So griff er also zu einer List, die jedem Profischauspieler zur Ehre gereicht hätte. Barbara Weingand schreibt: „Mit dem Originaltext sollte es eh nichts mehr werden, also musste ein sinngemäßer Ersatz her. Und so deutete er kühn und mutig auf den Hochaltar und schmetterte im Brustton der Überzeugung in astreinem Bayrisch in den Kirchenraum: „No hundert Meter!“

Wall im Winter
Wall im Winter. Foto: Christian Selbherr

Wer diese oder weitere Anekdoten lesen oder verschenken möchte, tut ein gutes Werk. Der gesamte Verkaufserlös geht an soziale Projekte in der Waller Pfarrgemeinde – besonders das Dach des Kindergartens wartet dringend auf eine Renovierung.

Bestellung zum Preis von 12 Euro (plus 3 Euro Porto) direkt bei Barbara Weingand, Telefon 08025/4442 oder E-Mail barbara.weingand@gmx.de.

Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Bitte besuchen Sie uns auf