
Der Mangfall zu Ehren
Elf Künstler und Künstlerinnen versuchen mit verschiedensten Kunstformaten der Vielfalt der Mangfall als Quelle der Inspiration in der Ausstellung „Die Mangfall mit allen Sinnen“ Ausdruck zu verleihen. Foto/Collage: Manfred Lehner
Inspiration am Fluss. Ausstellung zu Ehren der Mangfall
Sie ist 60 km lang, wild und wechselt fast komplett ihre Fließrichtung: Die Mangfall prägt unsere Landschaft, sorgt für Artenreichtum, erfrischt uns an heißen Sommertagen. Zeit, ihr eine Ausstellung zu widmen: „Die Mangfall mit allen Sinnen“ erzählt mit Kunst aus allen Sparten vom Zauber des Wassers.
Die Mangfall – Quelle der Inspiration
Die Mangfall – dieser Gebirgsfluss, der dem Tegernsee entspringt und vor vielen Jahren komplett renaturiert wurde – ist für viele Kulturschaffende und Naturliebhaber eine Quelle der Besinnung, der Inspiration, der Ruhe. Ihr zu Ehren haben sich Künstler und Künstlerinnen aus Valley und dem Landkreis Miesbach zusammengefunden und eine Ausstellung arrangiert. „Die Mangfall mit allen Sinnen“ – eine Ausstellung zu Ehren dieses Flusses. Erstmalig im Landkreis Miesbach. Ab dem 05. Oktober sind die Kunstwerke im Valleyer Burschenstadl in der Schlossallee (gegenüber dem großen Parkplatz in Valley) für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Ausstellung endet am 19. Oktober und findet im Rahmen der Valleyer Kulturtage 2025 statt.
Erste Anfänge vor zwei Jahren
Die Idee zur Ausstellung ist bereits vor zwei Jahren geboren. Anja Gild, die am Ufer der Mangfall lebt, hat im Laufe der Jahre viele Gedichte mit und über den Fluss geschrieben. Warum nicht diese Lyrik veröffentlichen? Und warum nicht durch Fotografie und Kunst begleiten? Schnell hat sie begeisterte Künstler und Künstlerinnen gefunden. Allen voran Manfred Lehner, dem Valleyer Fotograf und Erfinder des Fotofilms. Die meisten Ausstellenden leben direkt am Fluss oder haben eine innige Beziehung zur Mangfall.
Der Fotograf Manfred Lehner ist von Anfang an bei der Planung der Ausstellung dabei – mit seinen einfühlsamen, ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Fotografien. Foto: Manfred Lehner
Der Fluss – ein Kunstquell
Valley wird bis heute als eine der aktivsten und stärksten Kulturgemeinden im Landkreis Miesbach wahrgenommen. Vor einigen Jahren wurde eine Befragung durchgeführt. Warum leben in Valley so viele Kulturschaffende? Unabhängig voneinander antworteten viele, „das muss an der Mangfall liegen. Sie schafft eine besondere Atmosphäre.“ Speziell entlang der Mangfall leben und lebten viele Künstler. Mirtha Monge, Karl-Jakob Schwalbach, Lotte Koch, Tobel – um nur einige zu nennen. Alle, auch posthum, beteiligen sich an den Valleyer Kulturtagen 2025 und an der Mangfallausstellung.
Lesetipp: Rückblick auf die ersten Valleyer Kulturtage.
Aus Draht und vielen Schichten sind fantasievolle Mangfall-Fische entstanden. Mit ihrer figurativen plastischen Kunst bereichert Barbara Bertram die Ausstellung. Foto: Barbara Bertram
Von Wellen, Fischen, Blumen, Gedichten
Elf Künstlerinnen und Künstler versuchen in der Ausstellung mit einer Vielfalt von verschiedenen Darstellungsformen die Vielfalt der Mangfall auf künstlerische Weise zum Ausdruck zu bringen. Barbara Bertram wird mit dem Gemälde „Die Welle“, mit einer aus der Mangfall entspringenden Frauenfigur (Nana) sowie kunstvoll gestalteten, plastischen Fantasie-Fischen die Wasser- und Lebenswelten darstellen.
In einer kleinen Fotobox ist ein Film mit dem „Mangfall-Herzschlag“ zu hören, einer Installation, die die Natur selbst geschaffen hat und von Josef Dittmayer auf einem Spaziergang entdeckt wurde. Anja Gild und Isabella Krobisch bauen einen Hörraum auf, in den sich die Besucher und Besucherinnen entspannt setzen können und Mangfall-Poesie lauschen dürfen.
Des weiteren sind Fotografien von Manfred Lehner und Isabella Krobisch, Malereien von Lotte Koch, Susanne Lorenzer und Reinhold Schmid zu sehen. Ralf Lorenzer ist mit einer Installation und Skulptur dabei, Andreas Ringk mit naturhaften Masken und die Floristin Renate Döring zaubert florale Kunst mit Mangfall-Materialien.
Der Burschenstadl in der Schlossallee in Valley (gegenüber dem großen Parkplatz) ist ein idealer Ort für die Ausstellung „Die Mangfall mit allen Sinnen“ – irgendwie anders. Foto: Brbara Bertram
Kooperation mit dem Burschenstadl
Auf der Suche einer Inspiration für den richtigen Raum für die Ausstellung wurde schnell klar: Irgendwas anderes muss her als ein Raum mit glatten Wänden. Die Wahl fiel auf den Burschenstadl ganz aus Holz. Bernhard Sifflinger und der Burschenverein Unterdarching-Laindern e.V. zögerten nicht lange. Für die Ausstellung wird fast der ganze Stadl ausgeräumt, die Theke für Ausschank und ein Kühlschrank hineingestellt. Abgesehen vom ersten Wochenende kümmern sich die Burschen um die Getränke und bei den begleitenden Abendveranstaltungen auch um den Hunger. Als Dankeschön für diese wunderbare Kooperation geht der Erlös ganz und gar an den Burschenverein.
Susanne Lorenzer lebt an der Mangfall und fängt das flirrende Moment des Wasser in ihren Bildern ein. Foto: Susanne Lorenzer
Vielfältiges Nachmittags- und Abendprogramm
Um neben Ausstellunginteressierten noch weitere Menschen für die Mangfall und ihre Kraft zur Inspiration zu begeistern, haben die Organisatoren während und nach den Öffnungszeiten ein Programm zusammengestellt.
• „MangfallART“ – ein Natur-Kunstprojekt zum Mitmachen
• „Mein Mangfall-Ort“ – ein Mitmach-Projekt für Fotograf*innen und alle, die die Mangfall lieben.
• „17 Silben – eine meditative Mangfall-Poesie-Schrift-Performance“
• „Mannigfaltige Mangfallgeschichten“, Lesung der Autorengruppe „Schreibwerkstatt“
• „Mangfall-Performance“ – ein Filmexperiment
• Konzertchen mit den „Silberpappeln“
• Aus „Männer Wollen Singen (MWS) werden die „Valleyer Mangfall Singers (VMS)“ Spritzige Lieder rund um das Wasser erfrischen den Abend!
Alle Infos zu den einzelnen Programmpunkten finden sich auf der Homepage der Valleyer Kulturtage.