
Sehnsucht trifft Intention
Nataly Rajcevic vor dem Grünen Raum. Foto: MZ
Ausstellung in Bad Wiessee
Bis zum 28. September stellt die Holzkirchner Heilpraktikerin und Malerin Nataly Rajcevic im Grünen Raum in Bad Wiessee unter dem Titel „Sehnsucht trifft Intention“ ihre Bilder aus und lädt zum Frauenkreis „Earthkeeper“ ein. Bei einem Besuch erzählt sie von ihren Beweggründen.
MZ: Warum hast du dir für deine Präsentation das Motto „Sehnsucht trifft Intention“ gegeben?
NR: Alle meine Bilder haben etwas mit dem Thema Sehnsucht zu tun. Sehnsucht bedeutet ja, irgendwohin zu gehen und dazu braucht man Intention. Die Bilder haben einen Fokus, aber ich weiß nicht, wie sie aussehen werden, wenn sie fertig sind.
Im Garten der Venus. Foto: MZ
MZ: Wie habe ich mir den Prozess vorzustellen?
NR: Aus meiner Intention setze ich einen Arbeitstitel fest und daraus entsteht ein Bild, das mit einem Thema in meinem Leben zu tun hat. Oft arbeite ich mehrere Monate an einem Bild, das ist viel Prozessarbeit. Beispielsweise geht es um das Thema Trauer. Ich habe es durchgearbeitet, folge der Sehnsucht, dem, was meine Seele möchte, aber auch was das Bild möchte. Das Bild führt mich, mich meiner Sehnsucht nach der Trauer hinzugeben.
In ihren liebenden Armen. Foto: MZ
MZ: Deine Acrylbilder sind sehr farbstark.
NR: Das Bild führt mich auch, welche Farben und welche Formen entstehen, bis ich sehe, was da auf der Leinwand zu sehen ist. Da ist zum Beispiel das Bild, wo Flügel und ein Löwenkopf entstanden sind. Ich wusste nicht, was das ist und habe gegoogelt. Es ist ein Simurgh, ein Fabelwesen aus der persischen Mythologie, ein Schutzvogel mit magischen Kräften, der Dinge, die dich belasten, wegträgt.
Simurgh. Foto: MZ
MZ: Du lässt also beim Malen zu, was in dir aufsteigt?
NR: Du lässt es entstehen. Manchmal sind es auch archetypische Formen und es braucht Transformationsarbeit, bis sich eine Auflösung zeigt.
MZ: Wie bist du zur Malerei gekommen?
NR: Kunst war immer Teil meines Lebens. Ich habe Bühnentanz studiert, war später in Südafrika und habe Heilgesang gelernt. Ich bin Heilpraktikerin und unterrichte auch. Zur Malerei bin ich gekommen, um meine Sachen aufzuarbeiten. Es sind zumeist kollektive Themen, die in verschiedenen Kursen mit Intentional Art bearbeitet werden. Die Verbindung von Heilarbeit mit Kunst ist meine Spezialität. Ich habe seit zweieinhalb Jahren eine Praxis für Traditionelle Heilarbeit in Holzkirchen.
Sternenfrau, Paradiesgarten und Seelenei. Foto: MZ
MZ: Wie nehmen Besuchende deine Bilder wahr?
NR: Ich stelle sie nur aus, weil Besucher angesprochen waren, sie konnten spüren, was die Bilder mit ihnen machen. Sie kommen mit ernstem Gesicht rein und gehen mit einem Lächeln raus.
Schutzengel. Foto: MZ
MZ: Wir bitten die Ausstellenden im Grünen Raum, dass sie auch kleine Veranstaltungen zur Belebung anbieten. Du hast dich für einen Frauenkreis „Earthkeeper“ entschieden. Was stelle ich mir darunter vor?
NR: Wir kommen im Kreis zusammen und machen Meditation, Bewegung und Stimme. Es gibt ein Thema des Tages und dazu tauschen wir uns aus und machen auch etwas Kreatives. Ich biete seit 25 Jahren diese Ritualkreise an.
Drachentänzerin. Foto: MZ
MZ: Wie empfindest du diesen Raum?
NR: Ich liebe ihn. Er ist einladend, hell und freundlich und klar, ein Raum zum Wohlfühlen. Wenn ich herkomme, mache ich Energiearbeit, um die Menschen, die vorbeikommen, einzuladen, hereinzukommen, denn die Hemmschwelle ist groß.
MZ: Verkaufst du auch deine Bilder?
NR: Im Original die kleinen, die großen eher als Kunstdrucke. Ich produziere gerade einen Kalender und habe auch Schmuck im Angebot.
MZ: Du lädst noch zu zwei Frauenkreis Veranstaltungen ein.
NR: Am 21.9. um 11 Uhr feiern wir die Tag und Nacht-Gleiche und am 28.9. um 11 Uhr geht es um Selbstvertrauen – Stimme und Stimmigkeit. Die Finissage feiern wir am 27.9. um 19 Uhr mit Musik und Tanz.
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