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Ouvertüre 2026 in St. Quirinus

Helge Augstein freut sich, dass wieder in der Schlosskirche Tegernsee Konzerte stattfinden können. Foto: Andy Dauer

Festival am Tegernsee

Wie auch im vergangenen Jahr wollen wir eines der bedeutendsten kulturellen Ereignisse in der Region, das Internationale Musikfest am Tegernsee, nach Abschluss noch einmal Revue passieren lassen. Wir haben dazu dem künstlerischen Leiter, Helge Augstein, Fragen gestellt.

MZ: Wie sind Sie mit dem diesjährigen Musikfest zufrieden?
HA: Insgesamt war es künstlerisch ein sehr großer Erfolg und entsprach meinen hohen Erwartungen. Ich bin mit den unterschiedlichen Genres, die wir angeboten haben, hoch zufrieden.

MZ: Leider war der Besuch der Konzerte nicht immer zufriedenstellend.
HA: Es war sehr unterschiedlich, von ganz voll bis mäßig besetzt. Insbesondere der Abend mit Literatur war nicht gut besucht. Es ist für die Freunde der Kammermusik wohl leider eine Herausforderung, obwohl die Kombination Literatur Musik ganz wunderbar ist. Und der Rachmaninow-Abend mit Corinna Harfouch und Hideyo Harada war großartig.

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Hideyo Harad und Corinna Harfouch. Foto: Petra Kurbjuhn

MZ: Woran mag das liegen?
HA: Das Publikum ist nur bedingt bereit, Poesie und Musik zusammen anzunehmen. Das ist intim und intensiv und schwere Kost, schwerer als zugängliche Musik etwa von Mozart.

MZ: Aber auch der Abend mit dem Calmus Ensemble und A Capella Musik war nicht gut besucht.
HA: Wir bedienen mit Kammermusik nur eine kleine Nische in der Bevölkerung. Und mit Gesang tut sich das Publikum schwer, es war ein Versuch und es war hervorragend.

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Calmus Ensemble
Calmus Ensemble. Foto: Monika Heppt

MZ: Mag das auch an den hohen Eintrittspreisen liegen?
HA: Die teuren Karten in den ersten Reihen sind immer als erstes verkauft und damit finanziere ich das Festival. Hinten, wo auch eine gute Akustik herrscht, kosten die Karten 25 Euro, das kann man sich leisten. Und dort ist weniger Bedarf. Teuer geht also gut und günstig eher schlecht.

MZ: Wie haben sich nach Corona die Besucherzahlen entwickelt?
HA: 2023 war unser bestes Jahr, 2024 war schlechter und dieses Jahr lief es wieder besser und das gibt Hoffnung.

Helge Augstein
Tanzschule „Ballett am See“ von Irene Gwisdalla. Foto: Corinna Schneider

MZ: Dieses Jahr war auch eine Tanzveranstaltung dabei.
HA: Das war eine spezielle Geschichte und keine Veranstaltung des Musikfestes. Die Ballettschule von Irene Gwisdalla hatte den Abend der Gemeinde zu ihrem 950. Geburtstag geschenkt. Für mich war es eine Anknüpfung an unsere Kinderkonzerte und eine Bereicherung des Festivals.

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MZ: Welche Resonanz haben Sie aus dem Publikum gehört?
HA: Ich bin dieses Jahr zum ersten Mal mehrfach angesprochen worden, dass dieses Konzert zu den besten zählt, das man jemals gehört habe. Insbesondere das Eröffnungskonzert mit dem japanischen Shootingstar Mao Fujita war wie ein Wunder. Aber auch das Konzert mit dem Trio Moreau war ein Highlight des Festivals. Beides Debütanten und beides hervorragend angekommen. Dieses Konzert wurde vom BR mitgeschnitten und wird beim Radiofestival der ARD gesendet.


Mao Fujita. Foto: Dovile Sermoka

MZ: Sie machen also Ihr Konzept weiter?
HA: Solange ich da bin, mache ich das Konzept ohne große Kompromisse weiter. Es gab übrigens noch ein Highlight, das Harfenkonzert mit Xavier de Maistre, das war hochkarätig und genial, damit hatte ich nicht gerechnet.

Helge Augstein freut sich auf 2026

MZ: Das Publikum kann sich also auf 2026 freuen. Gibt es schon Pläne und Neuerungen?
HA: Ja, wir werden endlich wieder in St. Quirinus in Tegernsee spielen können, dort findet die Ouvertüre am 10. Juli statt, vom 14. bis 23. Juli sind wir dann in der Tenne in Kaltenbrunn. Das Programm wird im Januar veröffentlicht.

Helge Augstein
Tenne in Gut Kaltenbrunn. Foto: Monika Heppt

Live-Mitschnitt des Konzerts mit dem Trio Moreau für das ARD-Radiofestival – Sendetermin am 7. August 2025 um 20.03 Uhr. Weitere Informationen auf der Webseite des Festivals.

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