
Alle Jahre wieder
Organisatoren der Parsberger Fotofreunde Bernt Horeth, Marian Marski und Gerald Plack mit Bürgermeister Dr. Gerhard Braunmiller und Harfenistin Klara Seeger. Foto: Petra Kurbjuhn
Ausstellung in Miesbach
Dieses Jahr zum 39. Mal luden die Parsberger Fotofreunde zu ihrer Jahresausstellung in die Parsberger Schule ein. 22 Fotografinnen und Fotografen zwischen zehn und 93 Jahren zeigten ihre Werke großer Vielfalt dem zahlreichen Publikum.
Und doch hat sich in den 40 Jahren des Bestehens der Fotofreunde einiges verändert. Sichtbar wird es zunächst durch die professionelle Präsentation in Anordnung und Rahmung der Bilder. Zum zweiten aber hat sich auch die Qualität der Fotografie gesteigert.
Verantwortlich zeigen für die Organisation der Ausstellung Marion Marski, Gerald Plack und Bernt Horeth. In ihrer Begrüßung betonte Marion Marski, dass die Fotografinnen und Fotografen im Laufe der Jahre ihren eigenen Stil und ihre jeweilige Bildsprache gefunden haben, ein jeder sehe die Welt mit seinen Augen und seiner Kamera und ein jeder fange einen besonderen Moment ein.
Lesetipp: Freude am Fotografieren
Jeder und jede versuche Neues auszuprobieren, die Perspektive zu wechseln und man berate sich auch untereinander. So wird dieses Jahr erstmals neben dem externen Publikumspreis auch ein interner Preis der teilnehmenden Fotografen vergeben.
Marion Marski lud das Publikum ein, der Freude der Fotografen nachzuspüren, sich auf deren Perspektive einzulassen und offen für die Entdeckungen zu sein.

Petra Kurbjuhn: Von 0,0 auf 5.6 Promille. Foto: PK
Er freue sich immer wieder auf die Inspiration, die er aus der Welt der Hobbyfotografen, deren Qualität der Arbeiten sich kaum noch von Profifotografen unterscheiden, erfahre, sagte Bürgermeister Gerhard Braunmiller. Jeder habe einen anderen Blickwinkel, jeder erlebe etwas anderes als schön.
„Die Parsberger Fotofreunde sorgen seit 40 Jahren dafür, dass wir besondere Augenblicke und ihre Leidenschaft für die Fotografie erleben dürfen.“ Das Stadtoberhaupt lobte auch die gelungene Präsentation und dankte für den immensen Arbeitsaufwand.

Gerald Plack: Binderbräu Bad Tölz. Foto: Petra Kurbjuhn
Die diesjährige Sonderausstellung läuft unter dem Motto „O‘ zapf is“. Es gehöre zur Stellenbeschreibung eines Bürgermeisters anzuzapfen und seine Leistung werde auch nach dem Erfolg dieser Tätigkeit beurteilt, meinte Gerhard Braunmiller launig. Deshalb sei er sehr neugierig auf dies Fotografien, denn einfach sei es nicht.
Die im 1. Stock angesiedelte Sonderausstellung zeigt wie unterschiedlich die Fotofreunde das Thema „O‘ zapf is“ gesehen haben. Manche sind in Brauereien gegangen und haben den Bierbrauern bei der Arbeit zugeschaut, manche haben beim Anzapfen oder Ausschenken besondere Momente eingefangen. Einer fand eine Kuh, die an einem leeren Glas schnuppert und ein anderer einen Regenbogen, der ins Glas zu reichen scheint.

Ibolya Wieczorek: An der Quelle. Foto: Petra Kurbjuhn
Beim Rundgang im Erdgeschoss findet sich eine reiche Themenvielfalt. Landschaftsfotografie ist nach wie vor ein beliebtes Sujet, allerdings finden sich hier immer wieder ganz besondere Stimmungen, die die Fotografen inspirierten.
Bei den Tierporträts sind es einerseits exotische Tiere, die die Fotofreunde inspirierten und dabei dürfen die Gäste den Tieren auch immer wieder direkt ins Auge schauen. Oder es sind einheimische Tiere, Rehe oder Vögel, Schafe oder Katzen, die in ganz besonderen Momenten beobachtet werden konnten.

Valentina Berndt: Die Katze will auch dabei sein. Foto: Petra Kurbjuhn
So ist ein Doppelbild besonders hervorzuheben, das die zehnjährige Valentina Berndt schoss. Im Gespräch erzählt sie, dass durch das Fenster ihres Puppenhauses plötzlich die Katze Luna geschaut habe. Erst seien nur die Augen zu sehen gewesen und ihre Oma habe gesagt, dass das wohl ein Monster sei. Dann aber habe sie den ganzen Katzenkopf fotografieren können.
Schlammbespritzte Motorräder und ein Traktor, Brauchtum in seiner Vielfalt, die heimische Bergwelt, all das sind Motive, die die Fotofreunde inspirieren. Und immer wieder ist es die Schönheit unserer Welt, die sich vor unseren Augen auftut und Freude schenkt.

Candida Schlichting: Ohne Titel. Foto: Petra Kurbjuhn
Daneben aber sind es auch die Details, Kleinigkeiten, an denen der Normalverbraucher achtlos vorbeigeht, die aber das geschulte Auge der Fotografin sieht und festhält. Ob es Spiegelungen in einer Pfütze sind oder rostige oder abblätternde Oberflächen, Verbindungsstücke in Holz oder Metall, diese Fotografien schulen auch das Auge des Betrachters.

Marion Marski: Ohne Titel. Foto: Petra Kurbjuhn
Für den Nichtfachmann faszinierend sind letztlich technische Effekte, die Fotografien zu Malereien werden lassen, etwa, wenn die Kamera gezogen wird.
So bietet die Ausstellung von Bernt Horeth, Candida Schlichting, David Welles, Erhard Pohl, Friedhelm Jacobs, Florian Guggenbichler, Petra Kurbjuhn, Gerald Plack, Günter Bolz, Ibolya Wieczorek, Johann Erben, Johann Oettl, Katharina Ausfelder, Lorenz Horeth, Marion Marski, Martina Brand, Maximilian Sedlmaier, Michael Thalmeier, Peter Wieczorek, Rudolf Hauptvogel, Stefanie Berndt und Valentina Berndt für jeden etwas.
Lesetipp: 70 Jahre Fotografie
Zusätzlich zur Ausstellung gibt es am heutigen Dienstag, 30.1. um 19 Uhr einen Lichtbildervortrag von Rudolf Hauptvogel „Indian Summer – Kanada“, am 2.1.2026 um 19 Uhr lädt Bernt Horeth zur „Fotosafari im südlichen Kruger Nationalpark“ ein. Und in der Lichtbilderschau im Untergeschoss laden die gezeigten Bilder ein, sich in unterschiedliche „Reisewelten“ zu begeben.

Bernt Horeth: Behütet. Foto: Petra Kurbjuhn