Wendelstein Männlein Weg

Der Wendelstein Männlein Weg

Die Wgweiser am Wendelstein Männlein Weg. Foto: MZ

Ausflugstipp von KulturVision

Mit Kindern wandern? Ein schwieriges Unterfangen. Nicht aber, wenn man auf dem „Wendelstein Männlein Weg“ in Bayrischzell unterwegs ist. Dort jagt eine Attraktion die andere und am Ende wartet noch ein großer Spielplatz und eine Einkehrmöglichkeit.

Wir sind neun Erwachsene, ein 17-Jähriger und fünf Kinder im Alter von eins bis acht Jahren. Es ist heiß an diesem Sonntag im Juli und ich mache mich auf Gequengel gefasst, als wir in Bayrischzell zum Familienausflug starten.

Vom Bahnhof wandern wir bis in den Kurpark. Dort steht ein erstes lebensgroßes Wendelstein Männlein am Start- und Zielpunkt des Weges. Die größeren Kinder machen sich einen Spaß daraus vorauszurennen und das nächste Männlein zu finden. Wir gehen den Bach entlang flussaufwärts. Über eine Natursteintreppe gelangt man auch ins Bachbett. Ab der Kneippanlage Bergfeld geht es immer aufwärts bis zum Aussichtsturm.

Wendelstein Männlein Weg
Aussichtsturm. Foto: MZ

Erster Rastplatz. Die Kinder zwischen drei und acht klettern hinauf, der Einjährige braucht noch etwas Hilfe. Trinken, etwas Obst und den Blick ins Tal genießen. Das ist eher etwas für die Großen, Kinder brauchen keine Szenerie.

Wendelstein Männlein Weg
Am Totholzsteig. Foto: MZ

Jetzt geht es am Totholzsteig bergan. Der Weg ist hier eng und mit Wurzeln versetzt und für Kinderwagen nicht geeignet. Immer wieder informieren Lehrtafeln über die Natur. Insbesondere die Bedeutung des Totholzes für den Kohlenstoffkreislauf fesseln den 17-Jährigen, der am Klimaschutz interessiert ist. Das Thema „Mystische Bäume“ ist für den Achtjährigen spannend.


Informative Tafeln am Totholzsteig. Foto: MZ

Die Kinder laufen voran und weisen uns auf die Tafeln hin bis wir die nächste Attraktion erreichen. Über eine Brücke gelangen wir zum Abenteuerspielplatz an der Grünen Gumpe und zum Wasserfall. Die Erwachsenen ruhen auf den Holzliegen aus, die Kinder tummeln sich am Wasser und entdecken eine besondere Herausforderung.


Am Wasserfall. Foto: MZ

Mit Anlauf springen sie auf das Dach der Brotzeithütte und schaffen es letztlich bis zum First. Zwei von unseren Männern und dem Teenager wird es langweilig und sie erkunden das Umfeld. Geheimtipp: Etwas oberhalb ist noch ein Wasserfall mit Gumpe, einsam gelegen. Schnell ausgezogen und splitterfasernackt in die Gumpe gesprungen haben sie das größte Vergnügen.

Erfrischt und heiter zieht die Karawane weiter durch den Wald bergan. Trotz Hitze und Anstieg sind alle munter und fröhlich, keiner quengelt „Wann sind wir endlich da?“, als sich der Wald auftut und eine paradiesische schöne Wiese vor uns liegt.


Blick auf den Stiklhof. Foto: MZ

Der Weg schlängelt sich durch die Wiese und wir erreichen das Bergcafe Siglhof in Hochkreuth. An diesem Sonntag ist hier Hochbetrieb, gottlob haben wir zwei Tische reservieren lassen. Die Kinder allerdings sind nicht zu halten, denn der Spielplatz hält spannende Attraktionen bereit. Für jedes Alter ist etwas geboten. Rutschen, Schaukeln, eine Kletterwand und sogar ein echter Traktor, von dem der Einjährige und der Dreijährige nicht wegzukriegen sind.

Erst als die Weißwürste locken, geben die Kinder uns kurz die Ehre. Inzwischen haben drei Musiker ihre Instrumente angestimmt und unterhalten die Gäste mit wohlbekannten Oldies, eine Freude für die Oma. Sie nennen sich die „Westschwabinger Lagerfeuermusi“, aber ihr Gitarrist Walter Volkmann ist Bayrischzeller.


Westschwabinger Lagerfeuermusi. Foto: MZ

Wir bleiben zwei Stunden hier oben und erst nach Eis und Kaffee und Kuchen machen wir uns an den Abstieg durch einen Schneeheide-Kiefern-Wald. Am Ende dürfen die Kinder im Kurpark noch am Kneippbecken pritscheln.

Der „Wendelstein Männlein Weg“ ist als Familienwanderung sehr empfehlenswert. Auf diesem Themenweg in Bayrischzell ist für jedes Alter etwas geboten. Aber Achtung: Nicht für Kinderwagen geeignet.

Wer sich auf den Weg macht, den Wendelstein Männlein Weg zu gehen, kann ab 13. August bis 4. September noch die Bayrischzeller Kunstausstellung ansehen.

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