„Schlierseer Buddhist verscharrt Leiche im Wald“

Seminar unter freiem Himmel. Foto: Ines Wagner

Spurwechselseminar im Waldviertel

Wer bin ich und was will ich? Diese Fragen stellten sich die Teilnehmer eines Seminars von Kulturvision e.V. in der Einsamkeit des niederösterreichischen Waldviertels. Und genau diese Stille und Weite brachte so manchem neue Erkenntnisse, Spaß gab es aber auch zuhauf.

Mit den Techniken des Enneagramms und Schreib- und Austauschübungen erkundeten fünf Frauen und zwei Männer ihre Persönlichkeit. Das Enneagramm mit seinen neun Persönlichkeitstypen bietet eine Möglichkeit zu erkennen, was meine Stärken und Schwächen sind. Mit viel Freude und Neugier versuchten sich die Teilnehmer in die Kategorien einzuordnen. Aber dieses Handwerkszeug bietet auch die Möglichkeit herauszufinden welche Lebensaufgabe noch vor mir liegt.

Ruders
Am Badeweiher. Foto: Ines Wagner

Mit sehr unterschiedlichen Übungen aus dem Kreativen Schreiben vom Akrostichon über die Clustertechnik hin zum Free writing erhielten die Teilnehmer ein weiteres Werkzeug, um sich besser kennen zu lernen. Hilfreich waren darüber hinaus Gespräche zu zweit bei einer kleinen Wanderung durch den Wald hin zu einem Weiher, wo der Workshop nahtlos in Badeurlaub überging.

Eine Wahrnehmungsübung sollte ein schweigender Spaziergang sein. Dabei schulten die Teilnehmer ihre Sinne und erlebten, dass Wahrnehmung immer subjektiv ist, jeder also seine ureigene Wahrheit hat.

Glockenturm
Wanderung zum Glockenturm. Foto: Ines Wagner

Im zweiten Teil des Seminars ging es darum herauszufinden, was ich wirklich will und wie ich das Erkannte in die Praxis umsetze. Dazu gab es eine Reihe von Übungen zur Motivation und zur Willenskraft, um eine tatsächliche Potenzialentfaltung auch zu realisieren.

Obstgarten
Im Obstgarten. Foto: Ines Wagner

Das Ambiente auf dem einsam gelegenen alten Bauernhof mit dem großen Obstgarten bot dazu die besten Voraussetzungen. Zahlreiche Plätze zum Schreiben, zur Besinnung, zum Umhergehen, auch zum Entspannen im Liegestuhl luden die Teilnehmer ein, den ihnen passenden Ort zu finden. Dazwischen gab es vegetarisches Essen, vornehmlich aus Produkten des Gartens und der Umgebung.

Kaffeetafel
Einladung zum Kaffee. Foto: Ines Wagner

Am Abend saß man noch lange im Freien am offenen Feuer und tauschte sich aus. Auch hier wurden einheimische Produkte, wie Grüner Veltliner und Zweigelt genossen. Nachdem die Hauskatze Lilly am zweiten Tag stolz einen erlegten Hasen in ein Bad gelegt hatte, der würdig von einem Teilnehmer im Wald bestattet wurde, gab es einen Wettbewerb, wer zu dieser Geschichte die reißerischste Headline fand. Sieger wurde: „Schlierseer Buddhist verscharrt Leiche im Wald“.

Auch wenn wir uns für dieses Onlinemagazin noch mehr Leser wünschen, konnten wir uns nicht dafür erwärmen, künftig solche Überschriften zu verwenden. Es bleibt also eine Ausnahme.

Energiestein
Energiestein. Foto: Ines Wagner

Zum Abschluss erhielten die Teilnehmer noch eine gehörige Portion Energie mit auf den Weg. Bekanntermaßen sind die im Waldviertel anzutreffenden großen Granitsteine über das darin enthaltene Uran und der damit verbundenen Strahlung Energieträger. So fand die Abschlusssitzung im Wald auf den Steinen statt.

Eine Schreibübung, die den Satzanfang „Wenn ich könnte wie ich wollte, dann würde ich morgen…“ fortsetzen sollte, hatte bei den Teilnehmern das Ende: „hier bleiben“. Wir versprechen, weitere Seminare im Waldviertel anzubieten!

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