Kunstausstellung Bayrischzell

Kunstausstellung Bayrischzell unter neuer Leitung

Klaus Gogolin, Dietmar H. Kroepel, Burkhard Niesel und Marica Doll (v.l.). Foto: MZ

Ausstellung in Bayrischzell

Am kommenden Samstag, 13. August um 16 Uhr wird die 68. Kunstausstellung Bayrischzell im Pfarrzentrum St. Margareth eröffnet. Für drei Wochen ist die hochkarätige jurierte Präsentation mit regionalen und überregionalen Künstlerinnen und Künstlern aller Sparten unter neuer Führung zu sehen.

Im vorigen Jahr gaben Tutti und Klaus Gogolin, die 18 Jahre lang mit Herzblut und Kompetenz die Kunstausstellung Bayrischzell organisiert haben, den Stab weiter an Marica Doll und Burkhard Niesel.

Lesetipp: Zeitgenössische Kunst und Stabwechsel in Bayrischzell

Marica Doll ist die Urenkelin des Bildhauers Philipp Hart und hat gemeinsam mit ihrem Partner, dem Künstler und Kunstpädagogen Burkhard Niesel das Atelierhaus des Tierbildhauers wieder zum Leben erweckt.

Lesetipp: Das Ich der Tiere, KulturBegegnungen Nr. 37, Seite 13.

Hier soll ein Kulturraum der Begegnung entstehen mit Museum, Ausstellung, Workshops und Vorträgen. Burkhard Niesel lebte und wirkte lange Zeit in Dießen am Ammersee und hielt Workshops für Kunstinteressierte jeden Alters in seinem Atelier.

Philipp Harth
Marica Doll und Burkhard Niesel im Atelierhaus Philipp Hart. Foto: MZ

Marica Doll arbeitete in der Projektassistenz bei BMW und widmet sich jetzt neben Grafik und Organisation auch eigener künstlerischer Arbeit. Im Atelierhaus von Philipp Hart wollen die beiden die Vermittlung von Kunst im Sinne von Philipp Hart fortsetzen.

Für die Kunstausstellung Bayrischzell unter der Ägide der Gemeinde engagieren sich Marica Doll und Burkhard Niesel, weil sie das hohe Potenzial der Präsentation, so wie es Tutti und Klaus Gogolin geschaffen haben, weiterführen wollen. „Es ist toll gelaufen und das Konzept soll beibehalten werden“, sagt Burkhard Niesel.

Kunstausstellung Bayrischzell
Burkhard Niesel und Marica Doll übernahmen von Tutti und Klaus Gogolin (v.l.) die Organisation der Kunstausstellung Bayrischzell. Foto: MZ

Man werde sich aber auch bemühen, frisches junges Blut zu besorgen. Neben der Präsentation der regionalen Künstler habe man deshalb auch Künstlerinnen aus der Region am Ammersee eingeladen.

Fließender Übergang

Als wir uns am Sonntag im Pfarrsaal zur Auswahl der Werke treffen, betont Burkhard Niesel: „Es ist ein fließender Übergang, Klaus Gogolin war auch in diesem Jahr noch an der Organisation beteiligt.“ Heuer findet die Ausstellung im Pfarrzentrum St. Margareth statt, da die Schule renoviert werden muss. Er bietet ein passendes Ambiente, nachdem durch die Stellwände mehrere Gänge für die Präsentation geschaffen wurden.

Kunstausstellung Bayrischzell
Dietmar H. Kroepel bei der Inspektion der Bilder. Foto: MZ

Kunsthistoriker Dietmar H. Kroepel ist seit vielen Jahren als Juror für die Kunstausstellung Bayrischzell aktiv. Im vorigen Jahr durfte ich erstmals assistieren und auch dieses Jahr jurierten wir gemeinsam. Unser dritter Juror fiel leider aufgrund von Corona aus.


Blick in einen Gang. Foto: MZ

Wie im vergangenen Jahr sortierten wir zunächst alles aus, was Kunsthandwerk betraf. Danach teilten wir die Werke in drei Gruppen ein: unbedingt ausstellen, ausstellen, wenn noch Platz ist und ausjuriert. Die Entscheidung fiel mir oftmals schwer, aber wir trafen sie immer in Übereinstimmung. Der beschränkte Platz erfordert, dass mehr als die Hälfte der Werke nicht gezeigt werden können. Manchmal konnten auch von hochwertigen Arbeiten nur jeweils zwei aufgenommen werden, weil es der Platz und das Konzept nicht anders zuließen.


Werke von Angelika Silberhorn-Böhm und Peter Loew. Foto: MZ

Die Werke zweier Künstlerinnen vom Ammersee haben es uns besonders angetan und wir entschieden, sie als Blickfänger in den Eingangsbereich zu platzieren. Zu den expressiven Bildern von Angelika Silberhorn-Böhm aus Utting am Ammersee gesellten wir die ruhigen grafischen Arbeiten von Peter Loew. Es wird das letzte Mal sein, dass die Bilder des verstorbenen Schlierseer Malers gezeigt werden, da eigentlich nur lebende Künstler zugelassen sind. Die Arbeiten von Gitte Berner-Lietzau vom Regionalverband Bildender Künstler Landsberg fallen sofort in ihrer starken Wirkung auf.


Die Arbeiten von Gitte Berner-Lietzau . Foto: MZ

Von den Landkreiskünstlern sollen hier nur einige erwähnt werden. Tutti Gogolin kommt mit ganz neuen typografischen Werken daher, während Klaus Gogolin jetzt eine Installation im Setzkasten, eigentlich das Refugium seiner Frau, präsentiert.

Nele von Mengershausen bereichert die Ausstellung mit ihren zarten Naturstudien. Reinhold Schmid wagt sich in seinen abstrakten Landschaftsbildern an neue Farben. Farbintensiv sind auch die Tegernseebilder von Hans Schneider. Kräftiges Lila beherrscht die großformatigen Birken-Bilder von Hans Weidinger, während Burkhard Niesel seine Birke naturalistisch malt.


Triptychon von Marica Doll. Foto: MZ

Erstmals dabei ist Marica Doll mit ihren Materialbildern in starken Erdfarben. Wir freuen uns, dass wir mit Pia von Miller eine junge Künstlerin dabei haben werden.

Schlüssiges Raumkonzept

Im zweiten Teil unserer Arbeit wollen wir ein schlüssiges Raumkonzept erstellen. Das fällt in diesem Jahr nicht sehr schwer, da wir nicht wie in der Schule mehrere Räume zu bespielen haben. Wir tragen die Werke in den Gängen hin und her bis wir mit der Präsentation einverstanden sind. Dann rufen wir Marica Doll und Burkhard Niesel, sowie Klaus Gogolin an und besprechen das Konzept. Ihnen obliegt jetzt die Aufgabe der Hängung.


Eingang zum Pfarrzentrum St. Margareth. Foto: MZ

Georg Kittenrainer, Bürgermeister von Bayrischzell, lädt zur Vernissage der 68. Kunstausstellung Bayrischzell am Samstag, 13. August um 16 Uhr in das Pfarrzentrum St. Margareth, Mühlleitenstraße 6 ein. Die offizielle Eröffnung übernimmt Schirmherr Landrat Olaf von Löwis of Menar. Die musikalische Umrahmung gestaltet Harfenistin Helena Glockner. Die Ausstellung ist bis zum 4. September, dienstags bis samstags 13 bis 18 Uhr und sonntags und feiertags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Außer den bereits im Text erwähnten Künstlerinnen und Künstlern sind Werke von Michael Bachmann, Maria Beykirch, Annegrte Bürger, Alexandra Fradl, Sophie Frey, Kurt Gmeineder, Ingrid Godela-Wondrejs, Heidi Gohde, Karoline Haberzettl, Hanni Harzenetter, Eberhard Heller, Norbert Herbert, Evelin Hermenau, Sofia Horaz, Marianne Igel, Carmen Jäckel, Heidi Kamin, Gabriele Lampadius, Brigitte Maria Lankowitz, Andrea Mähner, Oswald Müller, Klaus Neizert, Lukas Niedermaier, Bert Praxenthaler, Werner Prinz, Gudrun Reubel, Anni Rieck, Iteana Schnell, Fritz Schiel, Frauke Schreiner, Petra Schunk, Heinz Stoewer, Gabriele Stolz, Sandro Thomas, Günter Unbescheid und Hanna Zwerger zu sehen.

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