Kunst des Un(ter)bewussten
Die Künstlerin Katharina Eisenberg bei ihrer Wohnungs-Vernissage. Foto: Franziska Hampel
Ausstellung in Miesbach
Am vergangenen Samstag präsentierte sich der Miesbacher Marktplatz bei Sommerwetter von seiner schönsten Seite. Am Brunnen tummelt sich eine Gruppe junger Burschen zum Hopfengenuss und in der Eisdiele werden fleißig die Gaumen gekühlt. Doch neben kühlender Kulinarik gab es auch Kunst in Miesbach: Die Künstlerin Katharina Eisenberg öffnete ihre Wohnung für eine kleine, ausgefallene Vernissage.
Ein Wegweiser an der alten Holztür lotst hinauf zur Wohnung der Künstlerin Katharina Eisenberg. Dort findet es statt: eine selbstorganisierte Ausstellung in ihren eigenen vier Wänden. Eigentlich sind es acht. Katharina Eisenberg hat kurzerhand ihre Zwei-Zimmer-Wohnung in einen Ausstellungsraum umgebaut. Hier stellt sie ihre Werke aus. Sofort fallen die vielen, kräftigen Farben auf. „Drei Farben pro Bild verwende ich meistens“, erklärt Katharina Eisenberg. Dabei lege sie Wert auf starke Kontraste. Dadurch wirken ihre Bilder intensiv, farbenfroh und auch ein wenig laut.
Von Berlin über Hamburg nach Miesbach
Katharina Eisenberg ist in Berlin geboren und aufgewachsen. Zum Studium ging es dann nach Hamburg. Dort studierte sie klassischen Gesang und arbeitete im Anschluss als Sängerin. Zu der Zeit begann sie auch zu malen. „Das ist einfach so passiert“, erzählt Katharina Eisenberg. „Auf ein Mal suchte sich meine Kreativität einen anderen Kanal und dann habe ich nächtelang durchgemacht.“
Die Besucher lassen sich von Katharina Eisenbergs farbenfrohen Gemälden inspirieren. Foto: Franziska Hampel
Als sie einmal ein Konzert am Tegernsee gab, verliebte sie sich sofort in die bayrische Landschaft. Im Dezember vergangenen Jahres war es dann soweit. Nach zehn Jahren in Hamburg wagte sie den Umzug nach Bayern. Nun lebt sie mitten in Miesbach, unterrichtet Gesang und arbeitet als bildende Künstlerin. Die Landschaft und die saftige bayrische Natur seien Inspirationsquelle Nummer eins.
Geheimrezept: Intuition
Zwei große Faktoren beeinflussen maßgeblich den Stil der Künstlerin. Zum einen findet man in ihren Bildern eine Art Ornamentik, die viel mit der Natur zusammenhängt. Neben den Acrylbildern erschafft Katharina Eisenberg aber auch kleine Figürchen. Dabei spielen Charaktereigenschaften eine wichtige Rolle. Alles in allem arbeitet sie aber hauptsächlich intuitiv. „Ich lasse die Kreativität einfach durch mich durch fließen. Da kommt vieles aus dem Unter- beziehungsweise Unbewussten“, so Katharina Eisenberg.
Neben Gemälden erschafft die Künstlerin auch kleine Skulpturen. Foto: Franziska Hampel
Besonders bei den Figuren formt sie drauflos und lässt die Wesen aus ihren Händen kriechen. Anschließend werden die kleinen Skulpturen bemalt, lackiert und in eine Box gesteckt, damit sie nicht kaputt gehen. Dazu gibt es immer noch ein Kärtchen, das das Figürchen beschreibt. So hat jedes Tier eine Botschaft.
Freude Weitergeben
Bereits in Hamburg hat Katharina Eisenberg regelmäßig ausgestellt. Sie schätzt dabei den direkten Kontakt zu den Besuchern. „Es ist schön zu sehen, wenn Menschen etwas finden, das sie glücklich macht“, sagt Katharina Eisenberg. So könne sie die Freude, die sie beim Erschaffen empfindet, an alle weitergeben. Auch wenn sie dafür zwei Tage auf ihre Wohnung verzichten muss.