Kulturblitz | Zwei junge Talente treten auf

Felizian Vitolo und Benedikt Simon mit Marcus Rummel. Foto: MV

Klavierabend im Pfarrsaal Reichersbeuern

Felizian Vitolo, 14 Jahre, und Benedikt Simon, 19 Jahre, zwei junge Nachwuchspianisten, gestalteten einen gemeinsamen Klavierabend im Pfarrsaal in Reichersbeuern.

Felizian erhielt seinen ersten Klavierunterricht mit 4 Jahren von seinem Vater, war Schüler von Natalia Panina-Rummel und ist seit 2018 bei Anastasia Sobyanina. Regelmäßig und mit Erfolg war er Preisträger des Klavierwettbewerb International Piano-Festival Clavis, 2022 erhielt er einen 2. Preis bei Jugend Musiziert in München. Er war Gast des Pianistenclubs München im Rahmen eines Fortgeschrittenen-Konzerts in der Seidl-Villa sowie 2023, 2024 und 2025 Teilnehmer der Preisträgerkonzerte des Klavierfestivals in Füssen. Im November 23 ist er beim „Podium für junge Solisten“ im Tegernseer Barocksaal beim Konzert „Podium der Jugend“ aufgetreten, im Oktober 24 bei der Kunstmesse auf Gut Kaltenbrunn in Gmund, 2025 auch beim „Kinderkonzert des Münchner Musikseminars“. Im Juli hat er in diesem Pfarrsaal in Reichersbeuern seinen ersten kleinen Klavierabend gegeben. Felizian Vitolo ist Schüler der 9. Klasse des Gabriel-von-Seidl-Gymnasiums Bad Tölz und bereitet sich auf seine Teilnahme bei Jugend Musiziert im Februer 2026 vor.

Benedikt Simon, geboren 2006, hat seit seinem 4. Lebensjahr Klavierunterricht, erst mit Leonhard Westermayr, dann Pawel Bowitschew, dann Natalia Panina und Marcus Vitolo. 2022 hat Benedikt seinen Realschulabschluss sowie 2024 das Fachabitur in Bad Tölz gemacht. Er hat mehrmals an Vorspielen der Klavierschule Marcus Vitolo und bereits an einigen Vorspielen im Gasteig auf Einladung des Münchener Musikseminars teilgenommen. Auch bei den Teilnehmer- Konzerten des Clavis Wettbewerbs in Füssen spielte er im Museum der Bayerischen Könige. 2025 hat er mit Erfolg beim „Kinderkonzert des Münchner Musikseminars“ sowie am Wettbewerb Clavis teilgenommen und einen 2. Preis erhalten.

Zur Zeit bereitet er sich auf seine Teilnahme an „Jugend musiziert“ im Februar 2026 vor sowie auf seine Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule. Durch das Programm des Abends führte mit Charme und Wissen Kirchenmusiker Marcus Rummel.

Felizian Vitolo eröffnete das Konzert mit Händels Passacaglia g-Moll, das Finale aus der Suite Nr. 7, HWV 432. Feierlich wiedergab er die Harmoniefolgen und ihre immer dichtere Verarbeitung in markanten Oktaven, gesanglichen Triolen Melodien, rauschenden Skalen und Arpeggien.

Beethovens Allegro aus der Sonate f-Moll op. 2, Nr. 1 spielte er entschlossen und dynamisch. Chopins Etüde f-moll op.25, Nr.2 mit feinem Anschlag und sensibler Tongebung. Zum Abschluss seines Programms liess er mit Griegs „Zug der Zwerge“ das Klangbild der wild arbeitenden Bergmännchen und das zarte Glitzern ihrer Edelsteine mit Bravour erklingen. In „Baba Jaga“ von Hewelew als Zugabe zeigte er seine wild-virtuose Seite.

Benedikt Simon begann mit Bachs Präludium und Fuge Es-Dur aus dem „Wohltemperierten Klavier“ BWV 876, ein „Weihnachtswerk“ im Sinne der pastoralen Ausstrahlung des Präludiums, das er angenehm sanft tanzen und fließen liess, während er die vier Stimmen der Fuge wie ein Orgel-Halleluja in feierlicher Größe gestaltete. Der Walzer Des-Dur op. 64, Nr.1 von Chopin rauschte nicht nur dahin, Benedikt holte feine Nuancen des Tempos wie der Phrasierung hervor und spielte mit viel Charme und Gefühl.

Virtuos gab er Moritz Moszkowskis Étude de virtuosité g-Moll op.72,2, Allegro brillante, eine Reihe von schnellen Läufen, Doppelgriffen, Kaskaden und Akkorden in spannender Folge bis zum donnernden Finale-furioso. Sanft und in seiner Stimmführung differenziert spielte er noch Shostakovichs Präludium C-Dur Nr.1 op.87. Seine Zugabe war ein bravourös gespielter Ausschnitt aus Beethovens „Wut über den Verloren Groschen“ G-Dur. Gemeinsam mit Marcus Vitolo spielten die zwei jungen Pianisten als Weihnachtsüberraschung „Aba eitschi bumbeitschi“ für sechs Hände und schlossen mit Friede und Sanftmut ab.

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