Jugendarbeit der Blaskapelle Unterdarching

Miteinander spielen und Spaß haben

Die Jugendkapelle der Blaskapelle Unterdarching beim jährlichen Konzert. Foto: Wolfgang Neuner

Jugendarbeit der Blaskapelle Unterdarching

Corona – Corona – Corona. Alles dreht sich nur noch um das hochansteckende Virus. Deshalb musste, auf Empfehlung des Gesundheitsamtes, auch das jährliche Konzert der Unterdarchinger Musi abgesagt werden. Hier lesen Sie stattdessen einen Beitrag über die Jugendarbeit der Blaskapelle Unterdarching.

Das Konzept ist einfach und erfolgreich gleichermaßen. Den Jugendlichen wird Verantwortung übertragen und sie wachsen daran. Die Jugendarbeit der Blaskapelle Unterdarching ist vorbildhaft, ein Gewinn für jeden.

Jugendarbeit der Blaskapelle Unterdarching
Thomas Brunner ist 1. Vorstand und 1. Musikmeister bei der Unterdarchinger Musi. Foto: Wolfgang Neuner

Anfangs ist es etwas schwierig, die unterschiedlichen Gruppierungen auseinanderzuhalten, aber Tom Brunner, Musikmeister und Vorstand des Vereins, zeichnet mir ein Organigramm. Es geht los mit einem Tag der Offenen Tür im September. Hier können Kinder ab der 2. Klasse sich ein Instrument ausleihen und probieren, was zu ihnen passt. Danach folgen sechs Wochen Einzelunterricht, bei dem jedes Kind seine Stimme übt. Reinhard Klamet leitet die Bläserklasse, in die die Kinder danach eintreten. „Ich behandle die Wurzel“, sagt er, „wenn es startet, kann keiner ein Instrument spielen.“

Von der Bläserklasse zur Jugendkapelle

Zwei bis drei Jahre spielen die Nachwuchsmusiker in der Bläserklasse und holen sich ihr musikalisches Rüstzeug. Beim Muttertag oder beim Seniorenempfang der Gemeinde Valley dürfen sie aufspielen, ebenso nehmen sie an Wettbewerben teil und zeigen ihr Können beim großen Konzert der Blaskapelle Unterdarching.

Jugendarbeit der Blaskapelle Unterdarching
Trompeten und Flügelhörner in der Jugendkapelle. Zweiter von rechts im Bild: Bernhard Weindl. Foto: Wolfgang Neuner

Der nächste Schritt nach oben geht in die Jugendkapelle. Bernhard ist schon seit neun Jahren Trompeter, drei Jahre war er in der ersten Bläserklasse und seit sechs Jahren spielt er in der zweiten Ebene. Eigentlich habe er Schlagzeug spielen wollen, dann aber alles durchprobiert und sei bei der Trompete hängen geblieben, sagt der 17-Jährige. „Es hat geheißen, dass mir die Trompete liegt.“ Anstrengend sei es am Anfang gewesen, aber je besser er die Technik beherrsche, umso mehr Freude mache es. Musik liege in der Familie, der Opa sei beim Männergesangsverein.

Musik statt Fußball

Auch bei Johanna wird in der Familie musiziert. Für die 15-Jährige stand von Anfang an fest, dass sie Saxofon spielen möchte. Nebenbei lernt sie aber auch Geige spielen. Der 13-jährige Maxi lernte Flöte, fand das aber bald zu langweilig. Der Opa habe eine Trompete gehabt und er habe den Papa gefragt, ob er nicht Trompete spielen dürfe. Allerdings musste er zugunsten der Musik das Fußballspielen aufgeben. Aber die Gemeinschaft in der Jugendkapelle wiege das leicht auf, man mache Ausflüge und er lerne viele Gleichgesinnte kennen.

Jugendarbeit der Blaskapelle Unterdarching
Johanna spielt Saxofon. Foto: Wolfgang Neuner

Die gute Gemeinschaft in der etwa 35 Jugendliche zählenden Jugendkapelle lobt auch Hubert Huber, der die Formation leitet. „Manchmal ist er streng, aber er ist ein super Musiker und kann es gut rüberbringen, was er uns beibringen will“, sagt Bernhard und fügt an: „Wenn man was erklären muss, will man Ruhe haben, dann bin ich auch streng.“

Probenmoral ist wichtig

Bernhard leitet nämlich die Jungbläser, eine kleinere Gruppe, die parallel zur Jugendkapelle probt. Das Besondere daran ist, dass die Jugendlichen alles selber machen – sie proben, organisieren Auftritte, alles in Eigenregie. „Bei den Jungbläsern lernen sie Organisation und können sich musikalisch weiterentwickeln“, sagt Hubert Huber und Tom Brunner ergänzt: „Da sehen sie, wie es ist, wenn Einer zur Probe nicht kommt, sie merken, jeder ist wichtig, es muss ein Zusammenspiel sein.“

Jugendarbeit der Blaskapelle Unterdarching
Der Kleinste am größten Instrument, der Tuba. Foto: Wolfgang Neuner

Die Jungbläser sind das Sprungbrett für die dritte Ebene, die Blaskapelle Unterdarching, geleitet von Tom Brunner selbst. Sie werden zum Vorspiel eingeladen und bei Eignung aufgenommen. Bernhard berichtet, dass er nach zweimaligem Vorspiel schon berechtigt sei, bei den Großen mitzuspielen. Johannas und Maxis nächstes Ziel sind die Jungbläser und danach natürlich auch die Blaskapelle.

Zum Weiterlesen: Musik von Ost nach West

Musik macht Spaß, Musik gehört zum Leben dazu, das ist die einhellige Meinung der drei Nachwuchsmusiker. Und die gleich berechtigte Gemeinschaft, wo es nur ein Miteinander und kein Gegeneinander gebe, wie Bernhard betont, sei für sie alle sehr wichtig. „Und sie sehen, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen“, sagt Tom Brunner, „so zieht man sich neue Vorstandsmitglieder heran“.

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