Hugo Eder

Bezirksmedaille für Hugo Eder

Bezirkstagspräsident Josef Mederer (links) verleiht die Bezirksmedaille an Hugo Eder. Foto: Bezirk Oberbayern | Wolfgang Englmaier

Ehrung in Seeon

Seit 1984 bietet Hugo Eder, Vorsitzender Kleinkunstbühne Waakirchen, hochkarätige Kleinkunst auf dem Land an. Nach 40 Jahren ehrenamtlichen Engagements will er sich im kommenden Jahr zurückziehen. Jetzt aber wurde er mit der Bezirksmedaille des Bezirks Oberbayern ausgezeichnet.

Hugo Eder ist eine Institution mit Gespür für Qualität. Wen er nach Waakirchen einlädt, der hat Format, den sollte man sich merken, auch wenn er noch unbekannt ist. In Waakirchen startete so manche Karriere und so mancher inzwischen bekannte Künstler kehrte gern wieder zurück.

Neben den regelmäßigen Veranstaltungen organisierte der Waakirchner aber auch das Zitherfestival, zu dem Lokalmatador Zither-Manä prominente Gäste einlud. Und jedes Jahr fand auch die Waakirchner Kulturwoche statt, ein riesiger organisatorischer Aufwand, bei dem Hugo Eder maßgeblich von seiner Frau Rosi unterstützt wurde.

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Das außerordentliche Engagement von Hugo Eder und seiner Frau musste aber in den vergangenen Jahren mit zurückgehenden Besucherzahlen kämpfen. Er sagte: „Besonders deutlich beobachte ich diese Entwicklung leider beim jungen Publikum. Die Jungen schauen sich anscheinend lieber in den sozialen Medien die Künstler an. Einen ganzen Abend zu opfern ist nicht angesagt, so scheint es.“

Hugo Eder von der Kloeinkunstbühne Waakirchen
Hugo Eder bei einer Veranstaltung der Kleinkunstbühne Waakirchen 2019. Foto: Andreas Vogt

Aber aufzugeben, das ist keine Option für die KKB Waakirchen und auch das aktuelle Programm kann sich wieder sehen lassen. So ist es erfreulich, dass auch beim Bezirk Oberbayern das Engagement von Hugo Eder wahrgenommen wurde.

Glück für die Region

Bezirksrätin Elisabeth Janner schreibt: „Ich freue mich herzlich, dass er damit geehrt wird, sie ist hochverdient: Ein so vielseitiges Angebot für Herz und Sinne. Veranstaltungen, die uns zusammenbringen und Gemeinsames fördern! Was für ein Glück für unsere Region!“

Mit der Bezirksmedaille werde ein Zeichen gesetzt, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement jeder einzelnen Person sei, betonte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Verleihung der Bezirksmedaillen in Kloster Seeon. Mederer bezeichnete ehrenamtlich Tätige als unverzichtbaren Teil der Gesellschaft. Er bezeichnete die Trägerinnen und Träger der Bezirksmedaille als gesellschaftliche Vorbilder.

Hugo Eder
Bezirkstagspräsident Josef Mederer, Hugo Eder, Rosi Eder, Heinrich Seemann, Bezirksrätin Elisabeth Janner, Bürgermeister Norbert Kerkel, Bezirksrat Sepp Hartl, Benedikt Sappl. Foto: Elisabeth Janner

In seiner Laudatio hob er hervor: „Nächstenliebe und ehrenamtliches Engagement sind wichtige Triebfedern für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt.“ Bei Hugo Eder aus Waakirchen seien diese beiden Tugenden auf das Wunderbarste vereint. Die Liebe für das gemeinschaftliche Engagement, die Liebe zum Sport, zu Kultur und Theater und die zu seiner Frau träfen bei ihm ideal zusammen: „Hugo und Rosi Eder sind das, was man neudeutsch ein ‚Dreamteam‘ nennt: Gemeinsam setzen sie sich für die Allgemeinheit ein.“ Auch wenn für die Ehrung Hugo Eder vorgeschlagen sei, wolle er ausdrücklich dessen Frau mit einbeziehen.

1984 Start der KKB Waakirchen

Der Waakirchner habe seine ehrenamtliche Tätigkeit im sportlichen Bereich bereits 1977 gestartet. Als erster Vorstand des Sportvereins Waakirchen-Marienstein e. V. von 1986 bis 2008 brachte er viel auf den Weg.

Dann aber kam der Wendung zur Kultur. Josef Mederer erzählte: „Ich möchte auf den Abend des 6. Oktober 1984 eingehen und Sie dabei gedanklich in den Tischtennisraum in der Turnhalle Waakirchen mitnehmen: Ein siebenköpfiges Team rund um Hugo Eder hatte die Tischtennisplatten beiseite geräumt und eine Bühne improvisiert.“

40 Jahre Zither-Manä
Valerie McCleary und Zither-Manä beim Zitherfestival. Foto: KN

Dort habe dann der erste Auftritt der Kleinkunstbühne stattgefunden. „Das Kleinkunstteam wollte interessante Kulturerlebnisse vermitteln, zu günstigen Eintrittspreisen und wohnortnah. 2006 wurden die kulturellen Aktivitäten im Verein Kleinkunstbühne Waakirchen e. V. gebündelt. Erster Vorstand wurde Hugo Eder“, berichtete der Bezirkstagspräsident.

Er hob das abwechslungsreiche Angebot hervor, bei dem sich der Bogen von klassischer Musik und Volksmusik über Musikkabarett, Kabarett und Theater, Festivals und Clownerie bis hin zu Puppenspielen spanne.

Rosi und Hugo Eder

„Seit 2015 sind alle zwei Jahre bei der ‚Waakirchner Kulturwoche‘ verschiedene Ortsvereine gemeinsam kulturell aktiv. Die komplette Organisation wird von Hugo und Rosi Eder abgewickelt“, lobte Josef Mederer.

Über Sport und Kleinkunst hinaus habe er sich auch als Erster Vorstand der AWO-Ortsgruppe Waakirchen eingebracht, sei als Vorstandschaftsmitglied der BUND-Naturschutz (BN) – Ortsgruppe Schaftlach-Waakirchen und in der Vorstandschaft des Trachtenvereins Bodenschneid aktiv.

„Für die Mitmenschen etwas bewegen – dafür setzte sich Hugo Eder auch kommunalpolitisch ein und war von 1990 bis 2000 als Gemeinderat aktiv“, schloss der Politiker seine Laudatio und sagte: „So viel ehrenamtliche Tätigkeit ist vorbildlich. Das wollen wir als Bezirk Oberbayern anerkennen und Sie, lieber Herr Eder, mit der Bezirksmedaille ehren.“

Am 13. Oktober um 19.30 Uhr ist die nächste Veranstaltung der KKB Waakirchen: Werner Meier präsentiert sein neues Programm: „Meiers Auslese“

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