
Zeitlose Schönheit am Wasser
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Ausstellung im Museum Starnberger See
Wer die wechselnden Jahreszeiten am Starnberger See liebt, wird bezaubert sein von den zarten Farbholzschnitten von Eva Roemer.
Die Malerin und Zeichnerin, geboren 1889 in Berlin, lebte ab den 1920er Jahren in Kempfenhausen am Starnberger See. Wasser und Berge, Wind und Licht prägten ihr künstlerisches Schaffen. Mit hoher Sensibilität erfasste sie die wechselnden Stimmungen am See. Entstanden sind Bilder für die Ewigkeit. Mit kreisenden Möwen, Segelschiffen im Abendlicht, sich im Winde wiegenden Schilfhalmen vor der einmalig schönen Alpenkette, die den See im Süden säumt.
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Aber auch gewaltige Wolkenberge, die mindestens die Hälfte des Bildes einnehmen, beeindruckten Eva Roemer immer wieder aufs Neue. Wer je den See zu Fuß umrundet, wird insbesondere am Ostufer auch heute noch alle diese zeitlos schönen und vom Lärm der Welt unbeeinflussten Ansichten wiederfinden. Die Künstlerin hat sie in ihrer spürbaren Begeisterung für die japanische Kunst mit feinen Linien und leichter Farbigkeit gebannt.
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Wie im Booklet zur Ausstellung, die dem Freundeskreis Starnberger See Museum zu verdanken ist, zu lesen ist, war „im Kontrast zu den ausgewogen komponierten Werken das Leben der Künstlerin von Umbrüchen und Erschütterungen geprägt. Sie stammte aus der Familie Mendelssohn. Bereits als Kleinkind wurde sie Waise und wuchs bei ihren Großeltern und später bei ihrer Tante auf. Als Kind war ihr der Zugang zu den Kunstakademien verwehrt, deshalb erhielt sie Privatunterricht von namhaften Malern.
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In Lebensgemeinschaft mit ihrer Großcousine Martha Mendelssohn Bartholdy zog sie in den späten 1920er Jahren an den Starnberger See. Gemeinsam bauten sie sich ein Haus nach eigenen Pänen, zwischen Wiesen und Hügeln, mit Blick auf den See. Gemeinsam durchlebten sie auch die Zeit des Nationalsozialismus – zwei Frauen mit Wurzeln in einer der bekanntesten jüdischen Familien Deutschlands“.
In der Ausstellung. Foto: IK
Martha Mendelssohn Bartholdy starb 1965, Eva Roemer 1977. Ihr Werk wird in der Ausstellung im Museum Starnberger See erstmals umfassend präsentiert.
Zum Weiterlesen: FROM MIND TO SOUL – GLASS