Kuba-Feeling im verschneiten Oberland
Die CubaBoarischen – der Name ist Programm. Foto: Antonie Huber
Abschiedskonzert in Miesbach
Die CubaBoarischen gehen Anfang dieses Jahres auf Abschiedstournee. Sie waren auch im Waitzinger Keller zu Gast und heizten dem Oberland mit heißen Rhythmen und lässiger Tanzmusik ein letztes Mal so richtig ein. Mit einem furiosen Konzert sagen sie „Servus & Adios“ zu ihren treuen Fans und Freunden.
Wer kennt sie nicht, die CubaBoarischen? In den vergangenen fast zwei Jahrzehnten spielten sich die Musiker aus dem Landkreis Rosenheim in die Herzen der Menschen. In perfekter Symbiose vereinen sie bayerische und kubanische Lieder, Rhythmen und Instrumente zu einem explosiven Mix an Kulturen. Doch nun verabschieden sie sich aus dem aktiven Musikgeschäft. So zumindest der Chef der Truppe, Hubert Meixner. Er wolle sich nun anderen Dingen widmen, wie zum Beispiel seinen Enkelkindern.
Hans Förg am Sopran-Saxophon. Foto: Antonie Huber
Am letzten Mittwoch jedoch bespielten sie noch einmal die Bühne des Waitzinger Kellers. Der Saal war schon lange ausverkauft und trotz des vielen Schnees und des schlechten Wetters ließen sich die Leute nicht davon abhalten, mit der Band ihren Abschied oder vielmehr ihren Erfolg zu feiern. Die Stimmung war grandios, sowohl im Publikum, als auch bei den Musikern.
Der Rhythmus liegt ihnen im Blut. Foto: Antonie Huber
Erst ganz zum Schluss schien ein kleiner Funke Bedauern über das baldige Ende aufzublitzen. Als Hubert Meixner ein letztes Mal die Ballade „Yolanda“ für das Miesbacher Publikum sang, hatte der Zuhörer das Gefühl als ob es ein Liebeslied an die Musik wäre. Während eines solch emotionalen Momentes, blieb kein Auge trocken.
„Heid do bring ma Kuba noch Bayern“
Alles begann im Jahre 2000 mit einer Reise nach Kuba. Die damaligen „Dorfmusikanten“ fingen Feuer für die Musik, den Rhythmus und das Feeling der Kubaner. Und so brachten sie, auch bei weiteren Reisen, immer wieder neue Melodien mit in ihre Heimat. Diese vereinten sie dann oft innerhalb eines Songs mit unserer Volksmusik oder mit bayerischen Texten. So heißt es in dem Stück „Bienvenidos“ sehr passend: „Heid do bring ma Kuba noch Bayern“.
Sie blieben immer ihren bayerischen Wurzeln verbunden. Foto: Antonie Huber
Genau das machen die CubaBoarischen auf jedem einzelnen ihrer Konzerte. Denn sie selbst spüren die Musik ganz deutlich in ihrem Herzen. Sie bewegen sich zum Takt der Musik – ja sie tanzen sogar. Und sie geben die kubanische Lebensfreude an ihr Publikum weiter. Sie schaffen es immer wieder, dass der Funke überspringt.
Wildschütz Jennerwein und Che Guevara
In ausgefeilten Arrangements bringen die Instrumentalisten Bayern und Kuba zusammen. Sie singen im selben Lied vom Wildschütz Jennerwein und von Che Guevara, vereinen Salsa und Walzer in „Schwiegermutter tanz a moi“. Sie lassen den „Maxglaner Zigeunermarsch“ auf „Lágrimas Negras“ vom Buena Vista Social Club treffen. Das alles fühlt sich so an, als ob kubanische und bayerische Volksmusik dieselben Wurzeln hätte und schon immer darauf gewartet hätte, endlich zusammengebracht zu werden. Den CubaBoarischen ist es gelungen.
Lesetipp: Die CubaBoarischen reißen Publikum von den Sitzen
Servus & Adios
In einem abendfüllenden, aber nach Meinung des Publikums leider viel zu kurz(weilig)en Konzert, kamen einige der erfolgreichsten Lieder der Band auf die Bühne. Der ausgewählte Mix ließ die Fans in Erinnerungen schwelgen, berührte ganz tief in der Seele und brachte den gesamten Waitzinger Keller zum Tanzen. Ein perfekter Abschied einer großartigen Band.
Volle Konzentration. Foto: Antonie Huber
Auf die Zukunft freuen dürfen sich Liebhaber trotzdem, denn Leo Meixner geht mit einer neuen, jungen und spritzigen Formation in eine zweite Runde – CubaBoarisch2.0! Und auch die verbliebenen Bandmitglieder Andreas Meixner, Hans Förg, Markus Wallner, Michael Mayer und Sepp Rottmayr werden weiterhin cubaboarische Musik machen. Auf zu neuen Ufern.