Die-Stoabuckl-Musi

Alpenspektakel auf Gut Sonnenhausen: Vom Stoabuckl zum Parasol Peak

Die Stoabuckl Musi beim Alpenspektakel auf Gut Sonnenhausen. Foto: Cornelia Nagel

Filmpremiere und Konzert auf Gut Sonnenhausen

Wieder ein Hör- und Sehgenuss beim 4. Alpenspektakel auf Gut Sonnenhausen bei Glonn. Neben dem kulinarischen Genuss aus dem Kochstall gaben die Burschen der Stoabuckl Musi Polka und Walzer zum Besten, bevor es im Reitstall losging mit einem atemberaubenden Bergfilm der Extraklasse von Manu Delago und seinem nicht minder beeindruckenden Konzert mit „Hang“ und weiteren Instrumenten.

Heimatliebe, Alpenklänge, Brot und Butter

Die sechs sympathischen Burschen aus Glonn und Umgebung empfingen die Besucher mit einem beherzten und bodenständigen alpenländischen Programm und machten dem Anspruch des diesjährigen Alpenspektakels, das die Initiatorin und Kulturmanagerin von Gut Sonnenhausen, Stefanie Boltz, wieder mit großem Engagement kuratierte, alle Ehre. Weltoffen und heimatverbunden, der Tradition und Inspiration verpflichtet, öffnet Sonnenhausen seine Pforten.

Alpenspektakel auf Gut Sonnenhausen
Stefanie Boltz und Georg Schweisfurth. Foto: Cornelia Nagel

Wie Hausherr Georg Schweisfurth in seiner Eröffnungsrede bemerkte, beschäftigt sich der Alpenspektakel nicht nur mit den neuesten Trends der alpenländischen Musik oder der Kulinarik, die in Glonn seit über 30 Jahren einen hohen Stellenwert hat bei der Lebensmittelerzeugung sondern auch drei Tage lang mit der interessanten Verbindung von Butter und Brot. „Beides muss gut sein“, sagt er und erklärt, an welchen Aktionen die Gäste in den folgenden Tagen mitmachen können.

Mit der „Hang“ hinauf auf den Parasol Peak

Stefanie Boltz kündigt Manu Delago begeistert an als Multiinstrumentalisten, der sich in besonderer Weise „seinem“ Instrument, der in der Schweiz vor knapp 20 Jahren entwickelten „Hang“ (vom Schweizerischen: Hand), verschrieben hat und es damit zu einzigartiger Meisterschaft gebracht hat. Und wer die Hang oder Hanghang (mehrere Hangs) noch nicht kennen sollte, dem sei eine kurze Erklärung geschuldet: Die Hang besteht aus zwei miteinander verbundenen Halbkugelsegmenten aus Stahlblech. In der oberen Halbschale befinden sich die Klangfelder.

Manu Delago mit der Hang
Manu Delgo mit der Hang. Foto: Cornelia Nagel

Der in London lebende gebürtige Tiroler liebt die Berge und seine Musik. Und beides verbindet er gemeinsam mit seinen Freunden und Kollegen genial in einem imponierenden Bergfilm vor imposanter Kulisse: dem Parasol Peak.

Grandioses Filmspektakel

Und endlich geht’s los. Hinauf auf den Berg. In die Alpen. Im September 2017 macht sich die Truppe mit ihren Instrumenten auf dem Buckel auf zu den höchsten Gipfeln und zeigt acht Sequenzen unter inspirierenden Titeln. Musik machen sie überall, live, gewaltig, mit treibendem Rhythmus und passend zu den einzelnen Sequenzen, in denen sie sich bewegen.

Ob im Wald, unter dem Rauschen der Bäume oder bei plätscherndem Wasser, reiben sie romantisch, elegisch Steine aneinander, spielen Trompete, Posaune, Cello, Hang und diverse andere Instrumente. Alles haben sie dabei. Wander- und Kletterausrüstung, Seil und Pickel und schrauben sich immer höher hinauf in die Tiroler Bergwelt.

Alpenspektakel Hang
Die Hang. Foto: Cornelia Nagel

Grenzerfahrungen in Musik ausdrücken und spürbar machen. Über zerklüftete Felsen in ewigem Eis folgen sie ihrem Weg mit Melodica und Cello, stapfen durch den Schnee, bewundern die karstigen Felsen und schroffen Höhenzüge. Dieser Film braucht keine Worte. Die Musik von Manu Delago trägt ihn und begeistert mit Gänsehautfeeling und Staunen über Größe und Gewalt der Natur.

Endlich haben sie den Gipfel erreicht, ihren „Parasol Peak“. Umgeben von Wolken und Eis stehen sie eng beieinander und lassen in fast 3000 Metern Höhe mit klammen Fingern ihre Instrumente erklingen. Faszinierend und einzigartig.

Hang und Band

Zwei imponierende Solostücke mit der Hang gönnt uns Manu. Gefühlvoll streicht und klopft er über das Stahlblech. Seine Fingerkuppen und Fingerspitzen tasten mal schnell, mal langsam, leise und explosiv über das Instrument. Zuweilen nimmt er auch seine zweite Hang in die Hand und bearbeitet sie wirbelnd oder sanft schmeichelnd, liebevoll. Wieder entsteht eine geniale Mischung aus alpenländischer Folklore und Elektronik. Irrwitzig schnell das zweite Stück. Psychodelische Klänge, metallisch, hohl oder dumpf. Dann ein Schlag mit dem Ellenbogen.

Alpenspektakel auf Gut Sonnenhausen
Isa Kurz, Alois Eberl, Chris Norz, Manu-Delago. Foto: Cornelia Nagel

Und nun treten sie auf und mischen sich ein. Schellenklänge von Chris Norz entführen in eine Traumwelt. Isa Kurz übernimmt verspielt und doch sehnsuchtsvoll mit der Geige, immer begleitet und forciert von Manu an seiner Hang. Schließlich dominiert die Posaune von Alois Eberl. Tief aufstrebend, volltönend und heftig klingt sie. Da trifft unerwartet und unvermittelt Isas Gesang mitten ins Herz.

Gesang und Hang

Eine wunderbare Verbindung gehen sie miteinander ein, Gesang und Hang. Sanfte Violinklänge und Alois Eberls Akkordeonspiel begleiten einander bis sich schließlich Chris Norz an den Drums einschaltet. Alle Stücke, mit Klavier und Gesang, Xylofon oder Schlagzeug zeugen von einer intensiven Spielfreude und professionellem Können.

Lesetipp: Träum weiter

Schließlich geben Isa und Manu noch ein besonderes Schmankerl zum Besten, die Geschichte von Rudi, dem vierjährigen Jungen, der so gerne Schlagzeuger werden möchte. Aber wer mag schon Schlagzeuger? Eine wundervolle Rhythmusgeschichte, gesprochen und lautmalerisch begleitet, die einhelliges Schmunzeln hervorruft.

Und zum Schluss noch Zähneputzen

Alpenspektakel auf Gut Sonnenhausen
Beim Zähneputzen. Foto: Cornelia Nagel

Als Zugabe bewähren sich Manu und Chris als eingespieltes Team. Sie beherrschen sicher und gekonnt das abendliche Zähneputzen. Wer hätte gedacht, dass drei Minuten Zähneputzen so viel Spaß machen könnte?

Unser Kulturpartner Gut Sonnenhausen wartet mit einem anspruchsvollen Kulturprogramm auf.

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