Sabine Eva Meier, Feelgood-Krimi

Vier Frauen und eine Leiche

Sabine Eva Meier bei ihrer Lesung in der See-Buchhandlung in Rottach. Foto: CS

Lesung in der See-Buchhandlung Rottach

Vier Freundinnen, eine Weinprobe und eine Leiche im Keller – mit „Dunkle Reben“ erschien Ende August der vierte Krimi von Sabine Eva Meier. In der See-Buchhandlung Rottach hat die sympathische Gmunderin am vergangenen Donnerstag aus ihren Feelgood-Krimis vorgelesen.

Orange, grün, blau und lila leuchten die Cover der vier Feelgood-Krimis von Sabine Eva Meier. Sie stehen anlässlich ihrer Lesung in der See-Buchhandlung Rottach vor ihr auf dem Tisch. Ein beachtlicher Output für jemand, der noch nicht allzu lange schriftstellerisch tätig ist: „Ich habe erst vor zwei Jahren angefangen, zu schreiben“, sagt die Autorin auf Nachfrage von Barbara Schäfer, die im April die traditionsreiche Buchhandlung Kollmansberger in Rottach übernommen und die Lesung organisiert hat. Warum Feelgood-Krimi? „Die Leser sollen sich gut dabei fühlen, auch wenn es um Mord geht“, sagt Sabine Eva Meier.

Dabei stand Krimischreiben nie auf ihrer Wunschliste. „Ich wäre gar nie auf die Idee gekommen, ein Buch zu schreiben“, sagt die gelernte Hotelfachfrau, die als Assistentin der Geschäftsführung in einem Tölzer Unternehmen arbeitet. Das Einzige, was sie mit Büchern verband, war ihre Leidenschaft für spannende Kriminalromane. Voll sei ihr Regal mit Krimis von Autoren wie etwa Agatha Christie, Anne Perry und Martha Grimes, die sie geradezu verschlang und deren tiefgründige Charaktere und feinen Humor sie liebt.

Sabine Eva Meiers erster Krimi war ein Zufallsprodukt

Dass sie sich letztendlich selbst an das Genre heranwagte, sei einem Zufall bzw. der Knie-Operation einer Freundin zu verdanken. Aus diesem Grund entfiel nämlich eine geplante Städtereise nach Nürnberg mit ihren drei Freundinnen, mit denen sie jedes Jahr ein paar Tage verreist. „Als Weihnachtsgeschenk habe ich dann ein Fotobuch mit einer fiktiven Reise nach Nürnberg erstellt“, erzählt sie. „Beim Schreiben habe ich gemerkt, dass das ziemlich viel Text war.“ Daraus sei dann ihr erster Krimi „Das abstrakte Bild“ aus der Serie „Ladies of the front row“ entstanden.

Lesetipp: Sabine Eva Meier: Jeder spielt gegen jeden

In ihrem Debüt-Krimi geht es um die vier Freundinnen Luise, Cosima, Thea und Mia, die nach Nürnberg fahren, im Museum einen toten Wärter finden und plötzlich mitten in einen spektakulären Museumsraub hineingeraten. Ob die Frauen Ähnlichkeit mit ihren realen Freundinnen hätten, will Barbara Schäfer wissen. „Ihre Charaktere sind tatsächlich so wie in den Büchern beschrieben – aber eben sehr überspitzt“, sagt die Autorin. Beim ersten Buch hätte es keine drei Seiten gedauert, bis ihre Freundinnen sich wiedererkannt hätten. Zu Konflikten führe dies allerdings nicht: „Sie lachen beim Lesen herzlich über die Beschreibungen“, versichert sie.

Drei weitere Feelgood-Krimis von Sabine Eva Meier

Das Konzept der vier ermittelnden Freundinnen hat sich bewährt, denn mittlerweile hat Sabine Eva Meier drei weitere Krimis aus der Serie „Ladies of the front row“ geschrieben. Nach „Der verfluchte Ring“ und „Ein harmloses Spiel“ erschien Ende August Band vier: „Dunkle Reben“. Die Geschichte entwickelt sich diesmal auf einer Reise ins pittoreske Rothenburg ob der Tauber. Eine historische Nachtwächterführung mit anschließender Weinprobe in einem alteingesessenen Weinkeller endet abrupt für die vier Damen – selbstverständlich mit einer Leiche im Keller.

„Ich schreibe einfach los, dann ergibt sich alles“

Erstaunlich an der Arbeit von Sabine Eva Meier ist nicht nur die Schnelligkeit und Konsequenz, mit der sie ihre Bücher schreibt, sondern auch ihre Arbeitsweise: Sie macht weder einen Plan noch ein Storyboard vorab. „Ich schreibe einfach los, dann ergibt sich alles“, sagt sie. Dafür nutze sie die Wochenenden, die sie oft durchschreibe – bis ihre Krimis nach etwa drei bis fünf Monaten fertig seien.

Sabine Eva Meier, Barbara Schäfer, Lesung, See-Buchhandlung Rottach
Sabine Schäfer von der See-Buchhandlung Rottach im Gespräch mit Sabine Eva Meier. Foto: CS

Deshalb überrascht es nicht, dass die Autorin auch 2026 mit neuen Werken aufwartet: So dürfen sich ihre Fans auf einen weiteren Feelgood-Krimi, „Codex Umbra“, freuen, der die vier Frauen diesmal nach Quedlinburg in Sachsen-Anhalt führt. Und auf eine neue Krimi-Serie mit dem Titel „Mord(s) Miesbach“.

„Der erste Fall spielt in Gmund“, erzählt die Autorin. Es ginge um den historischen Fall des Revierjägers Mayr, der im 19. Jahrhundert im Jagerhaus Gmund lebte und angeblich von Wilderern am Grund erschlagen wurde. „Um diese Geschichte rankt sich dann ein aktueller Fall, bei dem an derselben Stelle wieder ein Toter gefunden wird“, erzählt sie. Mehr wollte sie aber nicht verraten. Mit einem geheimnisvollen Lächeln beendet sie die Lesung und lässt ihr Publikum voller Neugier auf ihre neuen Krimis zurück.

Die nächste Lesung, die von der See-Buchhandlung Rottach organisiert wird, findet am 26.10.2025 im Hotel Blyb statt. Der Autor Andreas Föhr liest aus seinem Krimi „Bodenfrost“. Eintritt: 15 Euro. Die Karten sind über blyb.co erhältlich.

Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Bitte besuchen Sie uns auf