"Neuland" - ein Film von Anna Thommen.

Kino in der Kirche: NEULAND

„Neuland“ – ein Film von Anna Thommen. Foto: Rise and Shine Cinema

Filmveranstaltung in Miesbach

Der 19-jährige Ehsanullah hat einen weiten Weg hinter sich, und viel Leid erfahren. Nach einjähriger Odyssee erreicht er die Schweiz. Von Afghanistan bis Pakistan war er mit dem Auto unterwegs, weiter zu Fuss durch die Türkei, mit einem einfachen Schlauchboot übers Meer nach Italien. Ehsanullah trifft auf andere junge Migranten, in der Integrationsklasse von Lehrer Zingg in Basel. Sie alle sind aus Verzweiflung aufgebrochen. Die Hoffnung auf Sicherheit und Frieden, auf einen Neuanfang in einem neuen Leben, in einem neuen Land, hat ihnen Mut gegeben auf ihren abenteuerlichen und gefährlichen Reisen.

Neuland Hamid und Ehsa
Neuland: Hamid und Ehsa. Foto: Rise and Shine Cinema

Für ihr Abschlussprojekt „NEULAND“ an der Zürcher Hochschule der Künste hat die Dokumentarfilmerin Anna Thommen eine Integrationsklasse und deren Lehrer zwei Jahre lang begleitet. Alle Schüler in Christian Zinggs Klasse hoffen, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen, ihre seelischen Wunden zu heilen und in der Schweiz ihren Traum von einem besseren Leben erfüllen zu können. Der mehrfach ausgezeichnete Film zeigt, wie schwer es ist, Neuland zu betreten. Er zeigt auch, dass die Integrationsschule erst der Anfang des schwierigen Weges ist. Christian Zingg macht seinen Schülern keine Illusionen, aber er stärkt ihr Selbstwertgefühl, steht hinter ihnen und gleichwohl an ihrer Seite. Er hilft ihnen, an sich zu glauben und über sich hinaus zu wachsen. Damit gibt er ihnen die bestmögliche Basis für den Einstieg in eine berufliche und gesellschaftliche Zukunft.

Flüchtlinge bereichern unsere Gesellschaft

Es braucht und es gibt sie zum Glück: Fähige Lehrer und Sozialpädagogen wie Christian Zingg, die voller Enthusiasmus sind und das Potential der jungen Flüchtlinge erkennen und fördern. Im Dezember haben wir beispielsweise über die SchlaU-Schule und IsuS-Schule in München berichtet, gegründet von Michael Stenger und Reza Karimitari. Ihr Credo: „Flüchtlinge sind keine Herausforderung für unsere Gesellschaft, sie bereichern unsere Gesellschaft!“

„NEULAND“ ist der zweite Film, der im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kino in der Kirche“ in Miesbach gezeigt wird. Gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrerehepaar Anika und Erwin Sergel sowie Martin und Andrea Reents hat das Regisseur-Ehepaar Micol und Robert Krause die Veranstaltung „Kino in der Kirche“ ins Leben gerufen.

Probelauf gut besucht

Ihr Ziel ist es, kulturell hochwertige, sehenswerte, bildende und auch unterhaltsame Filme zu präsentieren, und zwar einmal im Monat. Den Auftakt dieser Reihe machte Robert Krauses Film „Mein Abenteuer Kanada“, eine Reisedokumentation über eine 1800 Kilometer-Flußreise mit Kanu und selbst gebautem Floß durch den atemberaubenden Norden Kanadas. Zur großen Freude der Veranstalter war dieser „Probelauf“ bereits sehr gut besucht.

 

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