Gabriel Wulfers

Surrealistisch und rätselhaft

Gabriel Wulfers mit seinem Selbstporträt. Foto: MZ

Ausstellung in Valley

Vor acht Jahren hatte Gabriel Wulfers seine erste Ausstellung im Valleyer Rathaus. In seiner jetzigen zweiten zeigt er, dass sich sein Stil verändert hat, die Bildinhalte aber im Wesentlichen ihren surrealen und oft rätselhaften Charakter behielten.

Im Valleyer Rathaus finden immer wieder Ausstellungen einheimischer Künstler statt. Bürgermeister Bernhard Schäfer bekräftigt, dass das zu einer ständigen Einrichtung werden soll, er freue sich, wenn die kahlen Wände belebt werden.

Jetzt also ist der Mitterdarchinger Gabriel Wulfers mit seinen neuen Bildern zu Gast. Waren sie früher sehr detailreich, insbesondere in seinen Zeichnungen, ist sein Stil jetzt lockerer und aufgelöster geworden.

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Als gelernter Maler habe er immer sehr genau sein müssen, sagt er, aber davon könne er sich jetzt lösen. Seine Liebe zur freien Malerei hat Gabriel Wulfers von seinem Vater, einem Kunst- und Kirchenmaler übernommen, dem er bei der Arbeit immer zuschauen durfte. „Das Beste war, dass er nichts gesagt hat, ich durfte aber immer zuschauen und beobachten“, sagt Gabriel Wulfers. Intensiv habe er sich mit den Malern der Vergangenheit, etwa Michelangelo, Leonardo da Vinci oder auch Picasso befasst, sagt er und habe sich inspirieren lassen. So hat er etwa seine bayerische Mona Lisa gemalt.

Gabriel Wulfers
Die bayerische Mona Lisa. Foto: MZ

Neben der Malerei probierte sich Gabriel Wulfers auch in Stein- und Holzbildhauerei aus, konzentrierte sich aber dann doch auf Öl- und Acrylmalerei.

Seit 15 Jahren lebt er in der Gemeinde Valley. In seiner Berufsarbeit sei er mehrfach von der Firma beauftragt worden, in Mustique und Costa Rica zu arbeiten.

Gabriel Wulfers
Wasserknappheit und Adler der Versuchung. Foto: MZ

Von den Aufenthalten ist in seinen Bildern einiges zu spüren. Zum einen ist es die wunderbare Natur, es sind die exotischen Tiere, aber es ist auch die Umweltverschmutzung, die er als Müllberge vorfand. Aber auch andere Umweltthemen wie Wasserknappheit inspirieren ihn für seine Bilder.


Eierbäume. Foto: MZ

Die Eierbäume fand er zuerst in Costa Rica vor. Sie gehören zur Gruppe der Avocadopflanzen und Gabriel Wulfers malte sie in unterschiedlicher Farbgebung. Die exotische Natur spiegelt sich in vielen seiner Bilder wider.

„Ich entscheide nicht, was ich male“, sagt er. Er werde von unsichtbarer Hand geführt, habe aber schon Begegnungen mit Engeln erlebt. Er arbeite prinzipiell ohne Entwurf, „die Bilder kommen einfach“, sagt er. Und erst, wenn ein Bild fertiggestellt ist, erkenne er einen Inhalt und gebe dem Bild einen Titel.


Waldeslust. Foto: MZ

In vielen Bildern taucht eine weibliche Figur auf, „als Symbol der Fruchtbarkeit“, erklärt der Maler.

Einmal ist die Frau ein starker Adler mit einem Kopf als Ei und eine Schlange frisst das Ei. Rätselhaft sind viele Bilder, aber Gabriel Wulfers gibt auch Erklärungen ab.


Die Versuchung. Foto: MZ

So stehen wir vor dem Bild von Adam und Eva mit dem Titel „Die Versuchung“. Adam kommt aus der Schlange herausgekrochen und Eva ist als Spiegelbild gemalt. „Das erste Lebewesen war weiblich“, ist Gabriel Wulfers überzeugt.

Die Schlange ist immer wieder in den Bildern zu finden. „Heuer ist das Jahr der Schlange im chinesischen Kalender“, sagt der Maler, „und sie steht als Sexsymbol für die Versuchung“.


Die Erlösung. Foto: MZ

Ein rätselhaftes Bild ist auch „Die Erlösung“, ein Doppelbild, links ein leeres Kreuz und rechts Jesus, der einen Nagel auf das leere Kreuz wirft. Sein Gesicht ist eine Sonnenblume. „Jesus befreit sich selbst“, erklärt Gabriel Wulfers sein Bild.

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