Kammermusik vom Feinsten

Bringen Kammermusik nobel und souverän zum Erklingen (v.l.n.r.): Florian Schötz und Pinchas Adt (beide Violine), Raphael Paratore (Cello) und Konstantin Sellheim (Viola). Foto: Marcus Vitolo

40 Jahre Förderung junger Musiker

Mit Kammermusik zweier Streichquartette zelebrierte der Verein „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ die Feier seines 40-jährigen Bestehens im Barocksaal des Gymnasiums Tegernsee. Das Publikum zeigte sich begeistert angesichts des Spiels der beiden Ensembles – und würdigte damit auch das jahrzehntelange Bestehen des Freundeskreises. Die Initiative führt jährlich gut zehn Konzerte durch und sorgt dabei für eine große Vielfalt in Sachen Musiker und Programm.

Kammermusik vom Feinsten

Das Goldmund Quartett und das Elaia Quartett boten zum Anlass des Vereinsjubiläums Kammermusik höchster Güte. Im Streichquartett op.77 Nr.2 in F-Dur von Joseph Haydn holten Florian Schötz und Pinchas Andt (beide Violine), Konstantin Sellheim (für Christoph Vandory eingesprungen, Viola) und Raphael Paratore (Cello) nobel und souverän die Klang- und Formgebung des Komponisten hervor und widmeten sich elegant und präzise der melodischen Entwicklung. Rhythmisch witzig und lebendig spielten sie das Menuett, dessen weiches, gesangliches Trio sie tröstlich bewegend und berührend gestalteten. Erzählend, Ausdruck und Klangvolumen subtil steigernd spielten sie die sanft beginnenden Variationen des Andante. Ihren Enthusiasmus auch mit zunehmender körperlicher Bewegung ausdrückend stürmten sie in den Finalsatz Vivace assai und brachten dessen heftige Vitalität energisch zur Geltung.


Spielen Kammermusik zu acht: das Goldmund Quartett und das Elaia Quartett. Foto: Marcus Vitolo

Mendelssohns Musik vereint beide Quartette

Nach der Welturaufführung im Kloster Irsee lies das Goldmund Quartett das brandneue Werk „Puzzlig“ der modernen Komponistin Sarvenaz Safari nun auch in Tegernsee erklingen. In diesem Variationsstück zeigten die vier Musiker ihre gesamte gestalterische Bandbreite. Danach stellten sich Lilli Felicia Schmitt (für Leonie Flaksman eingesprungen) und Iris Günther (beide Violine), Francesca Rivinius (Viola) und Karolin Spegg (Cello), die das Elaia Quartett bilden, mit auf das Podium im Tegernseer Barocksaal. Als Oktett vereint spielten sie Felix Mendelssohn Bartholdys Streichoktett no. 20. Das aus der Begeisterung für Goethes Werke entstandene Stück bestach durch strahlenden, sinfonischen Klang und durch die Fülle der genialen Einfälle, dem Wunsch des Komponisten entsprechend.

Kammermusikalische Verneigung an das Alpenland

Im Andante folgten die Musiker mit getragenem Wohlklang dem harmonischen und formalen Weg des gesanglichen lyrischen Stücks, während sie das Scherzo mit treffend unheimlicher Geschwindigkeit und Herzblut für diese schauerlich-gespenstische Klangerscheinung darboten. Geniale kontrapunktische Arbeit bis zu einem Doppelfugato entfaltete sich im finalem Presto: Diese zunehmende Verdichtung der Textur und die steigende Spannung spielten die „Goldmund „ und „Elaia“ Quartette mit unglaublicher Hingabe und Emotion.

In solch nobler Klanggebung beider Streicherensembles ertönte der „Samerberger Marsch“ als Verneigung an das Alpenland und schloss ein fantastisches Kammermusikkonzert treffend ab.

Lesetipp: Preisträger des ARD-Wettbewerbs

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