
JUFINALE-Gewinner aus dem Landkreis Miesbach
Die Gruppe Vier armes Mensch wurde beim Jugendfilmfestival JUFINALE ausgezeichnet. Foto: Nico Schmidt
Filmfestival in Holzkirchen
Das Oberbayerische Jugendfilmfestival 2025 JUFINALE fand in diesem Jahr im FoolsTheater Holzkirchen unter der Ägide des Bezirksjugendring Oberbayern und des Kreisjugendrings Miesbach statt. Unter den Preisträgern war auch die Filmgruppe „Vier armes Mensch“ aus dem Landkreis Miesbach.
„Elfriede“ war der letzte Film des Festivals und die Gruppe Vier armes Mensch wurde mit dem Jugendfilmpreis ausgezeichnet. Der achtminütige intensive Kurzfilm die Geschichte um einen toten Vogel, ist aber vielmehr der Spiegel der Probleme der Jugend.
Timotheus Bone aus Oberlaindern, der mit Sabah Burdett, Viktor Klein und Carl Waegner den Film produzierte, betont, dass der Film viel Interpretationsspielraum offenlassen solle. „Wir wollen dem Betrachter nichts aufzwingen, sondern der Film soll die Zuschauer bewegen.“

„Elfriede“ von Vier armes Mensch. Foto: BKJFF
Er solle die psychischen Probleme der Jugend, wie Einsamkeit, Manie, Angst, Wahn, Orientierungslosigkeit, aber auch die Ansprüche der Gesellschaft in vager Form ansprechen und in rätselhafter, absurder Weise zeigen.
Es ist das erste Projekt der Gruppe Vier armes Mensch. „Wir haben das Plakat des Festivals gesehen und haben uns spontan entschlossen, einen Film zu drehen“, erzählt Timotheus Bone. Der von der Katze einer Freundin erlegte Vogel ist das Filmobjekt, das die Protagonistin findet und beerdigt.
„Kunst soll im Innersten berühren“
Das tragische Ende des Films fasst die psychische Gesamtverfassung der Jugend zusammen. „Kunst soll im Innersten berühren, nicht belehren oder moralisieren“, ist dem 18-jährigen Gymnasiasten wichtig. Er zitiert den bekannten Ausspruch von Cesar A. Cruz. „Art should comfort the disturbed and disturb the comfortable.“
Der Film überzeugte und berührte Jury und Publikum gleichermaßen, was für die Filmer überraschend kam. „Damit hat keiner gerechnet“, sagt Timotheus Bone. Jetzt aber sei die Passion entfacht und man werde weitermachen.

Moderator Lukas März und Holzkirchens Bürgermeister Christoph Schmid. Foto: MZ
Zur JUFINALE in Holzkirchen wurden die 16 besten Filme von jungen Filmemachern zwischen12 und 26 Jahren wurden unter der Moderation von Lukas März, Drehbuchautor und Regisseur aus München, begleitet von Workshops, Austauschformaten und der feierlichen Preisverleihung.
Bürgermeister Christoph Schmid gab seiner Freude Ausdruck, dass die JUFINALE in der Marktgemeinde stattfindet. Filme, so sagte er, seien eine gute Schule für das Leben, denn hier würden alle Emotionen abgebildet. Er wünsche den Filmern, dass sie sich ihre unterschiedlichen Blickwinkel auf das Leben erhalten.
Sechs Preise verliehen
Zur Preisverleihung war auch Stellvertretender Landrat Jens Zangenfeind sowie Bezirksrat Martin Wagner stellvertretend für den Schirmherrn, Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger gekommen.
Insgesamt wurden vier Oberbayerische Jugendfilmpreise, ein Sonderpreis zum Thema „Gerechtigkeit“ sowie ein Publikumspreis vergeben, wobei sich die vier Hauptpreise und der Sonderpreis für das Bayerische Kinder & Jugendfilmfestival BKJFF (23.–26. Juli 2026 in Augsburg) qualifizieren.

Die Teilnehmenden der JUFINALE in Holzkirchen. Foto: Nico Schmidt
Die Oberbayerischen Jugendfilmpreise gingen an „Ich sehe mich nicht“ – Creative Film Works/Paul Spiff (Landkreis Freising), „Close“ – Fabian Hausner, Louis Stojan (Landkreis Freising), „Elfriede“ – Vier armes Mensch (Landkreis Miesbach) und „Fernherrlichkeit“ – FiNDMOREPICTURES (Landkreis Eichstätt).
Den Sonderpreis zum Thema „Gerechtigkeit“ erhielt „Der magische Kristall“ – Filmgruppe des Jugendtreff Kolbermoor (Landkreis Rosenheim) und der Publikumspreis ging an „Close“ – Fabian Hausner, Louis Stojan.
Sechs weitere Filme aus dem Landkreis Miesbach
Aus dem Landkreis Miesbach waren noch weitere Filme unter den 16 besten. Gleich der erste gezeigte Film stammt von der Filmgruppe von Laura Jung am Gymnasium Tegernsee. „Kairos – Du hast die Wahl“ erzählt die Geschichte von jungen Menschen, die um Jahre zurückgebeamt werden und die Chance bekommen, ihr Leben anders zu gestalten.

Filmgruppe Gymnasium Tegernsee mit Laura Jung (r.). Foto: MZ
Der zweite Film der Tegernseer „Im Schatten deiner selbst“ war ein Projekt, das in den Herbstferien entstand. Laura Jung hatte dafür ein Drehbuch geschrieben, das die Gruppe umsetzte. Es geht dabei um Wahrnehmungserscheinungen, die von einer Krankheit simuliert werden. In der Filmbeschreibung heißt es: „Mila gerät mit ihrer großen Schwester in einen heftigen Streit. Als die Situation eskaliert, flüchtet sie sich in ihre Gedankenwelt – und trifft dort auf sich selbst. Kann sie die innere Blockade überwinden und aus ihrer Starre erwachen?“
Zusätzlich war der Film „ZAMMAferien“ am Start, den die Film-AG mit Cinemagine zum ZAMMA-Festival in Holzkirchen produzierte.

Filmgruppe der Oberland Realschule Holzkirchen. Foto: MZ
Die Filmgruppe der Oberland-Realschule Holzkirchen unter der Leitung von Sebastian Wanninger war ebenfalls mit drei Filmen vertreten. „Buzzer“ ist die witzige Geschichte zweier zu spät kommendenr Mädchen, die den roten Knopf drücken und in ein Abenteuer stolpern.
Auch „Knusper knusper Knäuschen“ ist ein lustiger Film, in dem Biologielehrerein Schmidt zur Hexe mutiert und die Klasse mit Süßigkeiten mästen will und schon mal nach einem Finger greift, ob er dick genug ist.
Im dritten Film der Holzkirchner geht es um Werbung. Wie verrückt darf Werbung sein? Die Filmklasse hat experimentiert, animiert und das Genre dabei neu entdeckt.
Zum Weiterlesen: Filme für JUFINALE einreichen